Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition)
über den tatsächlichen Akt sprachen, konnte der Mann das Wort nicht oft genug benutzen.
Komische Hinterwäldler-Regeln.
Er öffnete den Kühlschrank und schien die Vorzüge und Nachteile seines Inhalts abzuwägen. Sie wusste, er durfte sie nicht dabei ertappen, wie sie auf seinen Hintern starrte, wenn sie nicht bäuchlings auf dem Tisch enden wollte, also sah sie zur Balkontür hinüber, nur um dort zwei Gesichter zurückstarren zu sehen.
Beide schmollten.
Sie stand auf und öffnete die Tür.
»Was ist los?«
»Schau dir an, was dein Freund mit uns gemacht hat!«
Für den Ausdruck »dein Freund« hätte sie Ban ins Gesicht geboxt, aber da drehte er sich um, und sie sah die Spuren von Reißzähnen in seinem Nacken.
»Oh, Schatz!« Angie stellte sich auf die Zehenspitzen, um besser sehen zu können. »Da müssen wir was draufmachen.«
»Du solltest erst sehen, was er mit Aleks Bein gemacht hat.«
»Was wollt ihr zwei hier?«, blaffte Nik hinter ihr.
»Sei nett!« Sie nahm beide Brüder am Arm und zog sie ins Haus. »Ihr setzt euch jetzt hin, ich schaue mal, was ich finde.«
»Ich hätte euch zwei gestern Nacht umbringen sollen!«
Ban warf Alek einen Blick zu. »Kommt mir das nur so vor, kleiner Bruder, oder sieht unser großer Bruder an diesem frühen Nachmittag gut gevögelt aus?«
»Ich muss sagen, das tut er, großer Bruder. Mächtig gut gevögelt.«
»Wenn ihr zwei eure Hintern nicht hier rausschert …«
»Was? Willst du deine Freundin verärgern?«
»Sie ist nicht meine Freundin.«
»Dann ist sie also Freiwild?«
Nik antwortete Ban, indem er ihm einen Schlag in den Nacken versetzte, direkt auf seine noch nicht verheilte Wunde. Daraufhin sprang Ban auf, die Zähne gefletscht und kampfbereit.
»Das reicht! Ihr zwei hört sofort mit dieser Scheiße auf!« Angie kam mit einem Verbandskasten aus dem Bad in die Küche zurück. Doch als keiner der Brüder Notiz von ihr nahm, knurrte sie leise: »Zwingt mich nicht, euch die Eier abzureißen!«
Ban zuckte zusammen.
»Jetzt setz dich verdammt noch mal hin, Ban, bevor ich wütend werde!« Nik grinste, bis sie sich ihm zuwandte. »Und hattest du nicht etwas vor?«
Junge, sie konnte echt schlecht gelaunt sein, wenn sie noch keinen Kaffee hatte!
Angie konnte nicht fassen, wie viel sie den ganzen Nachmittag zu tun gehabt hatte. Nachdem sie Aleks und Bans Wunden versorgt hatte – und Nik die beiden aus dem Haus geworfen hatte –, verbrachte sie den Rest des Nachmittags mit Anrufen. Na ja, nachdem Nik sie über die Couch im Wohnzimmer geworfen und gevögelt hatte, bis sie Sterne sah.
Vertreter von Designhäusern und ein paar Personalprobleme beschäftigten sie den restlichen Tag. Nik verbrachte seine Zeit ebenfalls arbeitend in seinem Büro. Sie sahen fünf Stunden lang nicht viel voneinander. Aber bereits der satte Klang seiner Stimme und dieser verdammte Hinterwäldler-Akzent, die durch den Flur in die Küche drangen, machten sie feucht. Sie hatte sich schließlich einen weiten schwarzen Rock angezogen und komplett auf die Unterwäsche verzichtet. Sie konnte ja nicht den ganzen Tag in feuchter Unterwäsche herumsitzen. Und zu ihrem eigenen Spaß trug sie die schwarzen Ferragamos mit den Riemchen.
Miki hatte sie angerufen, aber zum Glück war das Gespräch kurz gewesen und sie hatte keine unangenehmen Fragen gestellt, die Angie nicht beantworten wollte.
Während sie mit Celine diskutierte, ihrer Einkäuferin und der Frau, die sie drängte, noch ein Geschäft in Dallas zu eröffnen, beschloss Angie, dass dies ihr letztes Telefonat war. Sie hatte genug vom Reden und vermisste Nik, deshalb wollte sie für heute Feierabend machen.
»Ich habe sein Zeug nie gemocht, Celine.«
»Aber du hast die neuen Sachen von ihm noch nicht gesehen!«
»Ich will nicht …«
»Hast du Zugang zu einem Computer?«
Nik hatte, soweit sie wusste, nur einen Computer, und der stand in seinem Büro.
»Vielleicht.«
»Er hat eine Homepage, die du dir ansehen kannst.«
Na ja, das verschaffte ihr einen Vorwand.
»Bleib dran.«
Sie machte das Telefon an ihrem Rock fest und kontrollierte, ob ihr Kopfhörer sicher auf ihrem Kopf saß, ohne ihre Haare dumm aussehen zu lassen. Sie verließ die Küche und ging direkt in sein Büro. Die Tür stand halb offen, also streckte sie den Kopf hinein und klopfte leise.
Er trug ebenfalls einen Kopfhörer, und sie brauchte einen Moment, bis sie merkte, dass er kein Englisch und auch nicht Hinterwäldlerisch sprach.
Nik blickte auf
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