Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition)
hochschoss. »Riecht ihr das?«
Conall sprang auf, als das Hämmern an der Tür begann. Bis er im Flur war, standen schon alle hinter ihm. Er öffnete die Tür, und sechs Rudelmänner schoben sich an ihm vorbei. Groß. Gut gekleidet. Langweilig.
»Wo sind sie?«, brüllte der Anführer.
Zach verschränkte die Arme vor der Brust. »Wo ist wer?«
Der Löwe stand mit gefletschten Reißzähnen vor Zach. Er war größer als der Wolf, doch Nik war beeindruckt, dass der Alphawolf nicht zurückwich. Im Gegenteil, Zach sah beinahe belustigt aus.
Ban stieß Nik mit dem Ellbogen an. »Schau, es sind die hübschen Kätzchen.«
Einer der Löwen warf Ban einen wütenden Blick zu. »Und schau, was wir hier haben … streunende Katzen. Warum überrascht es mich nicht, dass sie mit den Hunden abhängen?«
Alek knurrte leise, aber Nik hielt ihn zurück, indem er eine Hand auf seine Schulter legte. »Na, na, Alek. Man sollte keinen Mann angreifen, der mutig genug ist, solche Schuhe zu tragen.«
»Wo sind unsere Frauen?«, wollte der Anführer wieder wissen. »Ich habe einen Anruf bekommen, sie kämen hierher.«
»Hierher?« Zach zuckte die Achseln. »Sorry, davon weiß ich nichts. Aber sag mal, wie schafft ihr es eigentlich ständig, eure Muschis so leicht zu verlieren?«
Reißzähne brachen hervor und Körper begannen sich zu verwandeln. Der Löwe stürzte sich auf Zach, den Wolf. Conall, der sich ebenfalls eilig verwandelte, gesellte sich dazu. Nik sah, wie sich ein zweiter Löwe auf Conall stürzte, und seine Südstaatenehre ließ es nicht zu, dass irgendwelche Löwenärsche seine Freunde belästigten, also verwandelte er sich ebenfalls und stürzte sich auf das große, goldfarbene Tier. Durch sein Gewicht schob er sie alle durch die offene Tür nach draußen auf die Treppe.
Sie fielen als knurrender, schnappender Haufen Krallen und Fell die Treppe hinunter. Er spürte, wie sich Reißzähne in sein Hinterbein gruben, aber es dauerte nur eine Sekunde, denn Ban schnappte den Löwen im Nacken und schleuderte ihn fort.
Nik landete auf dem Rücken eines weiteren Löwen und zog ihn von Zach herunter. Sie rollten ein Stück und versuchten, sich fester zu packen, als sie plötzlich gegen ein wunderschönes Paar Beine stießen.
»Mann! Die neuen Schuhe!«
Nik und der Löwe blickten auf und sahen, dass sie von einer Gruppe Frauen ruhig beobachtet wurden. Tatsächlich hatte eine davon sogar eine Tüte Chips herausgezogen und begann, sie herumzureichen.
Angie bückte sich und klopfte ihre Schuhspitzen ab. »Hast du eine Ahnung, wie schwer es ist, Katzenhaare wieder wegzubekommen?«
Sie schüttelte den Kopf, nahm ein paar Einkaufstüten und ging aufs Haus zu. »Wir sehen uns später, Ladys. Ich bin fertig.« Sie drehte sich auf ihren großartigen Absätzen um. »Und vergesst nicht – ihr kommt alle zu Saras Geburtstagsparty, ja?«
Eine kleine Frau, die zwar nach Löwe roch, es aber schon wegen ihrer Größe und Kleidung nicht sein konnte, nickte. »Auf jeden Fall.« Sie wandte sich an Sara. »Der perfekte Zeitpunkt, um den Waffenstillstand zu festigen, oder was meinst du?«
»Klar. Von mir aus. Wollt ihr die Bikes sehen?« Sara ging auf die Garage zu; Löwinnen und Wölfinnen folgten ihr.
Miki wollte hinterher, aber Angie rief sie von der Haustür aus. »Schwing deinen Hintern hier rauf, Kendrick!«
»Ich will …«
»Nein. Denn wir haben offensichtlich während unserer Trächtigkeit keine Impulskontrolle, was unser Mundwerk angeht, nicht wahr?«
Miki stampfte um die männlichen Löwen, Wölfe und Tiger zu ihren Füßen herum, als wären sie Plüschtiere, und ging die Treppe hinauf. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich deine beschissene Psychotherapeutenmasche hasse!«
»Tja, wenn man es mit einer Irren zu tun hat …«
Die Tür knallte hinter den zwei Menschlichen zu, während die Gestaltwandlerinnen zwischen den Motorrädern verschwanden. Die Männer starrten einander an und zogen schließlich Krallen und Reißzähne von lebenswichtigen Organen zurück. Ein bisschen Blut war geflossen, aber nicht viel.
Nik überlegte, was sie jetzt tun sollten. Zu kämpfen erschien ihm irgendwie falsch, jetzt, wo die Frauen einen Pakt geschlossen hatten. Aber er musste sich nicht lange den Kopf zerbrechen. Eine kleine Gruppe Hirsche rannte vorbei, und die anderen setzten ihnen geschlossen nach, womit nur er und Conall übrig blieben.
Conall, der seine schwangere Gefährtin nicht allein lassen wollte, wenn überall in seinem
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