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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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Ein unnennbares Gefühl der Erregung überkam sie. Es war keine Angst, sondern eher ein uralter, tief empfundener Respekt vor der Macht. Sie legte die Hand auf seinen Rücken. So fühlt sich also Rules Fell an, dachte sie und verspürte wieder jenes wundersame Gefühl wie beim Berühren der Zauberperle des Raben.
    Dann gingen sie zusammen los.
    In einem Punkt hielt Rule sich nicht an die Vorgehensweise, der er gefolgt wäre, wenn er einer Falle hätte entgehen wollen: Normalerweise wäre er vorgelaufen, um mit Hilfe seines Geruchssinns und seines Gehörs etwaige Angreifer auszumachen. Aber er hatte sich geweigert, von Lilys Seite zu weichen. Sie würden sich gemeinsam festnehmen lassen.
    Lily hörte Rule überhaupt nicht, ihre eigenen leisen Schritte hingegen schon. Sie folgten der Straße, hielten sich aber im Schutz des Unterholzes, als sie um die Kurve bogen. Direkt vor ihnen waren die Umrisse einer Hütte zu erkennen, die wie das umliegende Gelände vollkommen verlassen aussah.
    Der Pelz eines großen Kopfes drückte sich an ihr Bein und ließ sie innehalten. Sie senkte den Blick. Rule wies mit der Schnauze nach links.
    Sie sind im Wald?
    Er nickte.
    Okay. Sie würden weiter vorrücken, als hätten sie keine Ahnung. Sie zog ihre Waffe und nickte Rule zu.
    Bis unmittelbar vor der Hütte waren sie durch Buschwerk geschützt. Vielleicht hatte man diesen Ort aufgrund seiner guten Erreichbarkeit für diejenigen ausgewählt, die nicht gesehen werden wollten. Lily huschte von Schatten zu Schatten und kauerte sich hier hinter einen Busch, dort hinter ein rostiges Fass. Obwohl sie sich so leise bewegte, wie sie nur konnte, war Rule ihr darin weit überlegen. Er war wie ein dunkler, lautloser Schatten, der eins geworden war mit der Finsternis.
    Als sie die Hütte erreichten, ging Lily hinter hohen Gräsern auf einem Bein kniend in Schießhaltung. Ihre schussbereite Waffe richtete sie auf den Boden. Rule war an ihrer Seite. Wäre ihre Bindung nicht gewesen, hätte sie überhaupt nicht gemerkt, dass er sich neben ihr befand.
    Er stieß sie mit der Nase an. Ihr Herz klopfte heftig – zu der Angst kam nun auch das Adrenalin. Sie sehnte sich nach einem Kampf, sie brannte regelrecht darauf. Aber zum Kämpfen waren sie nicht gekommen. Sie nickte Rule zu.
    Er schlich in geduckter Haltung auf die gähnende Schwärze zu, wo sich die Tür befinden musste, dann richtete er sich auf und schaute über seine Schulter zu ihr zurück.
    Das war sein Komm-her-Blick. Lily leckte sich nervös die Lippen, stand auf und folgte ihm.
    Es gab gar keine Tür, doch sie musste erst tastend die Hand ausstrecken, um das festzustellen. Rule betrat die Hütte und verschwand in der Dunkelheit.
    Lily zögerte eine Sekunde. Es ist nicht schlimmer, als den Mund aufzumachen, wenn der Zahnarzt mit dem Bohrer vor dir steht!, sagte sie sich. Es wird wehtun, aber was macht das schon?
    Sie tastete mit dem Fuß umher, fand die Linie, wo die festgetretene Erde endete und der Holzboden begann, und machte einen Schritt in die Hütte.
    Der erwartete Schlag auf den Kopf blieb aus. Sie konnte Rule weder hören noch sehen, aber sie spürte seine Nähe. Vorsichtig bewegte sie sich vorwärts und überlegte, ob sie das Risiko eingehen konnte, ihre Taschenlampe anzuschalten.
    Das Risiko? Sie wollten sich doch …
    Ein zischendes Geräusch zu ihrer Linken ließ sie ruckartig herumfahren – und dann drehte sich alles vor ihren Augen. Es drehte und drehte sich, immer schneller, bis sie das Bewusstsein verlor und von der Finsternis verschlungen wurde.
     
 
    28
    Lily kam langsam wieder zu sich. Sie hatte ein pelziges Gefühl auf der Zunge und wahnsinnige Kopfschmerzen. Sie lag auf etwas Hartem. Und ihr war kalt. Sie schlug die Augen auf und erblickte eine graue Decke über sich … aus Fels. Gestein über ihr, Gestein unter ihr. Sie war …
    Rule! Wo war er?
    Sie drehte den Kopf zu schnell. Ihr wurde übel, und ihre Kehle brannte. Sie schluckte und schloss die Augen.
    „Das wird rasch nachlassen“, sagte eine männliche Tenorstimme vergnügt. „Menschen reagieren nicht so heftig darauf wie Lupi. Rule ist immer noch bewusstlos.“
    „Das war Gas!“ Die Übelkeit verflog bereits wieder, aber der Kopf tat Lily furchtbar weh.
    „Ein Fentanyl-Derivat – simpel, aber wirksam. Der Vorschlag kam sogar von mir. Ich dachte, es richtet weniger Schaden an als ein Schlag auf den Kopf, wenn ihr beiden tatsächlich dumm genug seid, zu unserem kleinen Rendezvous zu erscheinen.“
    Sie

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