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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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um 23:04 Uhr den anonymen Hinweis erhalten hatte.
    Er hatte kurz geschnittene, saubere Nägel. Sie waren rechteckig und die Finger im Verhältnis zu den großen Handtellern eher kurz. Teilweise verheilte Kratzer auf den Fingerknöcheln … Er hatte sich offenbar ein paar Tage zuvor geprügelt. Die Nagelbetten waren blass. Keine Ringe an den Fingern.
    Und keine Reaktion in ihrem Inneren.
    Blut war in die Handfläche gelaufen und zu einem schwärzlich-braunen Fleck getrocknet, der kleine Risse bekam, als sie die Hand etwas drehte, um besser sehen zu können. In dem Blutfleck klebte ein Büschel melierte Haare. Lily fuhr mit den Fingern darüber.
    Es war, als ob sie eine Wand berührte und die in ihr gespeicherte Wärme spürte, nachdem die Sonne längst untergegangen war. Oder wie das Gefühl, wenn man eine Bohrmaschine zur Seite legt, die Hände aber immer noch zu vibrieren scheinen.
    Aber eigentlich waren es weder Wärme noch Vibration, die sie nun wahrnahm. Lily hatte noch kein Wort gefunden, um das unverkennbare Gefühl zu beschreiben, das sie verspürte, wenn sie etwas anfasste, dem Magie anhaftete.
    Einmal hatte sie versucht, es ihrer Schwester zu erklären – Beth, der jüngeren, nicht ihrer perfekten älteren Schwester: Wenn alles, was man tagtäglich berührte, glatt und weich war, dann merkte man sofort, wenn man auf etwas Raues stieß – auch wenn es sich nur ein ganz kleines bisschen rau anfühlte wie an diesem Abend.
    Nein, dachte Lily und legte die Hand des Toten vorsichtig ab. Das Labor würde über den Mörder tatsächlich nicht viel in Erfahrung bringen. Nicht mehr, als sie durch die Berührung der Haare erfahren hatte, die in der blutigen Hand des Opfers klebten. Sie erhob sich.
    „Und? Hatte der Bestienjäger recht?“, fragte O’Brien. „Verschwende ich nur meine Zeit, wenn ich Proben sammle?“
    Lily sah ihn scharf an. „Du wirst ganz vorschriftsmäßig vorgehen!“
    Er verdrehte die Augen. „Ja doch! Als müsstest du mir sagen, wie ich meine Arbeit zu tun habe!“
    „Tut mir leid.“ Sie atmete tief durch, um wieder klar denken zu können. „Ja, Phillips hatte recht. Das Opfer ist ein Mensch, aber der Mörder ist ein Werwolf.“
    „Ein Lupus, meinst du.“ O’Brien wackelte mit den Augenbrauen. „Dazu haben wir doch ein Memo bekommen. Lupus ist der Singular, Lupi der Plural.“
    „Wie auch immer, ein Mörder ist er auf jeden Fall …“ Enerviert von so viel Political Correctness zuckte sie mit den Schultern und warf den Neugierigen hinter dem Zaun einen Blick zu. „Dann werde ich dem Club Hell wohl heute noch einen Besuch abstatten.“
    Fünfzehn Minuten später hatte der Assistent des Coroners das Opfer für tot erklärt, und Lily wusste, um wen es sich handelte: Carlos Fuentes, fünfundzwanzig. Die Adresse im Führerschein lautete: 4410 West Thomason, Apartment 33C. Phillips überprüfte die Angaben, und Lily machte sich daran, die hilfsbereiten Mitbürger hinter dem Zaun zu befragen.
    Es waren sechs an der Zahl, vier Frauen und zwei Männer. Leder und Piercings schienen derzeit bei beiden Geschlechtern ziemlich angesagt zu sein – und Haut zu zeigen.
    Die Frau, die sich gerade den Führerschein ansah, den Lily ihr in einer Plastikhülle hinhielt, trug eine lindgrüne Lederhose und ein Top aus zweieinhalb Zentimeter breiten Lederriemen, die sich über ihren Brüsten kreuzten. In ihrem blonden Haar prangten violette Strähnen. Im linken Ohr trug sie sieben Ringe, im rechten drei, im rechten Nasenflügel einen Rubinstecker und im Bauchnabel eine kleine Kreole.
    Sie hieß Stacy Farquhar und hatte eine Piepsstimme wie ein kleines Mädchen. „Ich weiß, dass ich ihn schon mal gesehen habe, aber auf Führerscheinfotos sieht keiner so aus wie in Wirklichkeit.“
    Ein knochendürrer Mann mit einem schwarzen Leder-Bodysuit schaute ihr über die Schulter. Das dunkelbraune Haar, glänzend und gepflegt, reichte ihm bis über die Schultern. Er trug einen Ohrring im linken Ohr, entweder einen Diamanten oder eine sehr gute Imitation. „Sieht wie Carlos Fuentes aus.“
    „Carlos?“, fuhr die andere Frau auf, eine pummelige Weiße mit gefärbtem schwarzem Haar, das zu Dutzenden kleiner Zöpfchen geflochten war. Sie drängte nach vorn und schaute auf den Führerschein in Lilys Hand. „Oh Gott! Er ist es! Armer Carlos!“
    „Sie kennen Carlos Fuentes, Madam?“, fragte Lily.
    „Wir alle kennen ihn! Das heißt … er kommt gelegentlich in den Club.“ Sie sah die andere Frau beklommen

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