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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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sie brannten nicht wie er darauf, alles zu verstehen. Nein, genau wie Kinder sich aus Angst vor der Dunkelheit die Decke über den Kopf zogen, vergruben sie sich in ihrer Unwissenheit – und verstießen diejenigen, die sich keine derart erdrückenden geistigen Beschränkungen auferlegen lassen wollten.
    Wie es der Clan getan hatte, der der seine hätte sein sollen.
    Cullen atmete tief durch. Genug davon! Rule war nie von ihm abgerückt, weil er getan hatte, was er hatte tun müssen. Dafür schuldete er ihm Freundschaft. Und einen Anruf.
    Als die Eier fertig waren, schob er sie aus der Pfanne auf einen Teller, den er zusammen mit einem Laib Brot zum Tisch trug. Er holte eine Dose Cola aus der Kühlbox und stärkte sich hastig, wobei er kaum wahrnahm, was er aß, denn seine Gedanken kreisten um Symbole, Strukturen und Gefüge, die keine direkte physische Entsprechung hatten. Dreißig Minuten später stand der Teller mit den kalten Eierresten auf dem Boden, wo ihn Cullen abgestellt hatte, als er gemerkt hatte, dass er ihm im Weg war. Der Tisch war mit Zetteln übersät, und er blickte stirnrunzelnd auf eine Reihe von leuchtenden Symbolen, die vor ihm in der Luft schwebten. Nach einer Weile rutschten zwei der Symbole nach rechts, und eine andere Sequenz trat an ihre Stelle.
    Ja, das war es! Das hatte er zuvor übersehen. Wenn die Kongruenz von Objekt und Illusion dauerhaft anhalten sollte, musste er …
    Ein roter Energiestrahl schnellte durch sein Gesichtsfeld. Er fuhr erschrocken auf. Einer seiner Schutzbanne war offenbar durchbrochen worden. Er war nicht manipuliert oder verändert worden, sondern irgendetwas war einfach hindurchgefahren, als sei er gar nicht da.
    Was eigentlich unmöglich war.
    Cullen hatte nicht die für Lupi typische Abneigung gegen Schusswaffen. Mit einer raschen Handbewegung ließ er die leuchtenden Symbole verschwinden und flitzte in die Ecke, wo seine – geladene und schussbereite – Schrotflinte stand. Er schnappte sie sich und hielt inne, um sich kurz zu konzentrieren, und schon gingen die Zettel auf dem Tisch in Flammen auf. Dann ging er mit großen Schritten zum Ausgang.
    Jedoch nicht zur Vordertür oder dem Durchlass, den er am Vortag geschaffen hatte, als er durch die Wand gekracht war, sondern zu der Falltür im hinteren Teil der Hütte. Durch sie gelangte man in einen engen Tunnel, der in eine Höhle führte, die Cullen schon vor langer Zeit erkundet hatte. Er mochte enge, geschlossene Räume genauso wenig wie jeder andere Wolf, aber die Vorstellung, demjenigen zu begegnen, der seine Banne so mühelos überwand, behagte ihm noch viel weniger.
    Vielleicht war er ja paranoid, aber verdammt, wahrlich freundlich gesinnte Besucher klopften an!
    Er warf den Teppich zur Seite und zog die Falltür hoch. Sie war schwerer, als sie auf den ersten Blick aussah, denn sie war aus massivem Stahl.
    In diesem Moment wurde er von unerträglichen brennenden Schmerzen überwältigt. Er krümmte sich, die Flinte rutschte ihm aus der Hand, er bekam weiche Knie und stürzte zu Boden.
    Wie die meisten Lupi war Cullen nicht sehr schmerzempfindlich, aber so etwas hatte er noch nie erlebt. Es war, als verbrenne er innerlich bei lebendigem Leibe. Er hörte sich schreien und versuchte, die Zähne zusammenzubeißen, doch sein Körper zuckte und verkrampfte sich und gehorchte ihm nicht mehr. Instinktiv versuchte er, sich zu verwandeln, aber auch das gelang ihm nicht, und ihn ergriff eine Angst, die genauso groß und vernichtend war wie der Schmerz.
    Doch als habe jemand einen Schalter umgelegt, war der Albtraum plötzlich wieder vorbei.
    Genau wie Sex wirkt auch ein intensiver Schmerz noch eine Weile nach. Cullen lag benommen und keuchend auf dem Boden, und sein ganzer Körper pochte wie ein entzündeter Zahn.
    Die Flinte!
    Sie war nur wenige Zentimeter von seiner ausgestreckten Hand entfernt. Er angelte nach ihr – oder versuchte es zumindest, aber sein Arm bewegte sich nicht. Verzweiflung stieg in ihm auf, doch er konzentrierte sich und probierte es wieder. Seine Muskeln zuckten kurz – und er wurde von einer neuerlichen Schmerzwelle heimgesucht.
    Er biss die Zähne zusammen. Der Angriff war also rein physischer Natur. Er hatte zwar Schäden angerichtet, aber die konnte er heilen. Möge die Dame mir etwas Zeit geben, dachte er, damit ich …
    Mehrere schwarz gekleidete Gestalten stürzten zur Tür herein. Drei, vier … und zwei weitere kamen durch das Loch in der Wand. Sie trugen Anzüge, die wie Gis

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