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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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Ein kräftiger Windstoß konnte alles zum Einsturz bringen.
    Wie aufmerksam von ihnen, dachte er und ging zu der Kühlbox, die er mitgebracht hatte. Sie hatten ihn k.o. geschlagen, ihm ein paar Rippen gebrochen, aber zumindest hatten sie verhindert, dass das Dach über ihm einstürzte, während er bewusstlos war. Und sie hatten ihm eine Decke übergeworfen, bevor sie gegangen waren. Das war vermutlich Mollys Idee gewesen. Sie hatte ein weiches Herz. Aber sie hatte bestimmt nicht genug Kraft, um das Dach mit den Kanthölzern abzustützen. Das musste … wie hieß er noch mal?
    Stirnrunzelnd nahm Cullen den Eierkarton aus der Kühlbox, dann hielt er inne und versuchte, das seltsame Wupp-Wupp-Geräusch zu identifizieren, das an sein Ohr drang. Ein Helikopter, stellte er fest. Aus südlicher Richtung. So etwas hörte man nicht oft in dieser abgelegenen Gegend, aber es war kein Grund zur Beunruhigung.
    Er ging zu dem kleinen Propangaskocher. Er musste Rule anrufen. Irgendetwas Gefährliches war im Schwange: Seltsame Energien bewegten sich zwischen den Welten, die er sich nicht erklären konnte. Er hatte nur eine vage Ahnung, weil der andere Mann etwas darüber gesagt hatte … dass die Welten sich verschoben oder so ähnlich.
    Verdammt, er musste sich unbedingt wieder erinnern! Er machte den Brenner an und goss einen Tropfen Öl in die gusseiserne Pfanne, während er in seinem Gedächtnis kramte. Was war das Letzte, woran er sich deutlich erinnerte?
    Da war zum Beispiel die hübsche kleine Polizeibeamtin im Hell gewesen. Cullen grinste. Rule hatte eindeutig Interesse an ihr. Sollte er seinem Freund sagen, dass seine neue Flamme eine Sensitive war?
    Vielleicht schon, aber im Moment war das egal. Hauptsache, die Erinnerung war da. Auch an den nächsten Morgen konnte er sich erinnern: Mollys Anruf hatte ihn viel zu früh aus dem Schlaf gerissen – und ziemlich neugierig gemacht. Ein paar Stunden später war er zum Flugplatz gefahren, um Molly und ihren derzeitigen Lover abzuholen, der Zauberer war wie er auch.
    Und doch nicht wie er. Cullen runzelte die Stirn. Ab da ließ ihn sein Gedächtnis im Stich. Er konnte sich weder an das Gesicht des Mannes erinnern noch an das, was nach der Ankunft der beiden geschehen war. Sie hatten sich gestritten, er und der andere Zauberer. Das wusste er noch. Er hatte mehr gewollt als der andere … Michael. Genau, dachte er, erfreut über diesen Gedankenblitz, das war sein Name!
    Jedenfalls hatte er sich so genannt. Zauberer waren verschlossene Leute, also hieß er wahrscheinlich ganz anders. Normalerweise hätte Cullen einen anderen Zauberer, der sich mit Sorcéri befasste, nicht in sein Refugium gelassen. Neben der Hütte gab es einen kleinen brachliegenden Netzknoten, den er mit niemandem teilen wollte. Aber Molly hatte sich für den Mann verbürgt.
    Und nun war er an die vierundzwanzig Stunden bewusstlos gewesen. Tja, dachte Cullen und rieb sich unwillkürlich die Seite, ich habe es wohl nicht anders verdient. Er hatte mit Michael ein paar einfache Formeln ausgetauscht – nette Kleinigkeiten, aber im Grunde nichts Neues. Aber als sie dann auf die Theorie zu sprechen kamen, hatte der Mann sich zurückhaltend gegeben. Cullen konnte sich nicht erinnern, was genau passiert war, aber ihm schwante, dass er eine kleine Hinterhältigkeit begangen hatte.
    Und es hatte funktioniert! Er grinste hocherfreut, als er sich plötzlich wieder erinnerte, und vergaß darüber die zwei Eier, die er in der Hand hielt.
    Was war schon eine angeknackste Rippe oder ein unbeabsichtigtes Nickerchen auf dem Boden? Er hatte einen tollen neuen Illusionszauber von beachtlicher Eleganz und Macht. Er war viel raffinierter als alles, was er je zuvor gesehen oder sich erträumt hatte. Schon die Anfangssequenz versprach ungeahnte Möglichkeiten …
    Als heißes Öl auf seine Hand spritzte, fielen ihm die Eier wieder ein, und er schlug sie rasch in die Pfanne und fügte noch ein drittes hinzu. Zuerst essen, und dann … Oh, dann wollte er sich an eine genauere Untersuchung seiner neuen Errungenschaft machen.
    Aber er durfte sich nicht zu sehr darin vertiefen, sonst vergaß er noch, Rule anzurufen. Cullen seufzte. Es war zu schade, aber er konnte nicht einfach abtauchen und in Ruhe arbeiten; nicht jetzt. Wer sonst außer ihm konnte die Wahrheit herausfinden? In dieser Zeit der Ahnungslosigkeit gab es kaum noch jemanden, der sich mit Magie auskannte. Einige wenige beherrschten vielleicht gerade einmal die Grundlagen, aber

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