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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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keine Rolle zu spielen.“
    „Hat Rachel Ihnen das erzählt, oder haben Sie auch mit Carlos darüber gesprochen?“
    „Das meiste weiß ich von Rachel, aber Carlos hat ständig allen Leuten von dieser komischen Kirche erzählt, die er besuchte.“ Erica hatte ein betrübtes Gesicht aufgesetzt. „Das klingt jetzt so, als sei er ein richtiger Unsympath gewesen, aber das stimmt nicht. Er hat hart gearbeitet, und er war die meiste Zeit sehr lieb zu Rachel. Meiner Meinung nach hatte er einfach nur eine Schraube locker, das ist alles. Rachel hat ihn wahnsinnig geliebt. Die Affäre mit Turner … Nun ja, die hat ihr anscheinend auch gefallen. Sie sagte, der Sex sei unglaublich, aber ich glaube, er gab ihr auch das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Und Carlos liebte sie wegen dieser Affäre umso mehr.“
    Alles in allem hatte Ericas Aussage geklungen, als sei Rule Turner ein barmherziger Samariter gewesen, weil er sich mit Rachel Fuentes eingelassen hatte. Diese Ansicht teilte Lily zwar nicht, aber die Lupi hatten tatsächlich andere Sitten. Sie hielten beispielsweise nichts von der Ehe.
    Lily warf einen Blick auf den edlen Samariter am Steuer.
    Er hatte versäumt zu erwähnen, dass an diesem Tag ein legerer Look angesagt war. Er war wie immer schwarz gekleidet, aber seine Jeans war stellenweise verschlissen und sein T-Shirt alt und ausgeblichen. Er trug Tennisschuhe, keine Strümpfe und eine verspiegelte Sonnenbrille. Und er hatte sich nicht rasiert.
    Warum sah er trotzdem so verflixt elegant aus? Lily brach das Schweigen. „Das Clangut gehört Ihrem Vater, nicht wahr?“
    „Wenn man so will“, entgegnete er in diesem kühlen, höflichen Ton, den er angeschlagen hatte, seit sie zu ihm ins Auto gestiegen war. „Er verwaltet es treuhänderisch für den Clan.“
    „Eine Körperschaft könnte das auch.“
    „Darüber wurde bereits häufig diskutiert, seit Lupi Rechtspersonen sein können, aber das Körperschaftsrecht verträgt sich nicht so gut mit unseren Gepflogenheiten.“
    „Das glaube ich gern. Aktionäre und Gesellschafter haben Stimmrecht.“
    Er schaute kurz in ihre Richtung, dann wieder auf die Straße. „Sie glauben natürlich, dass Clanangehörige keine Rechte haben und sich besser stünden, wenn sie abstimmen und wählen dürften.“
    „Stimmt das denn nicht?“
    „Nein.“
    Nur ein Wort, keine weiteren Erklärungen. Lily ließ sich ihre Verärgerung nicht anmerken. Er war nicht der erste unkooperative Zeuge, mit dem sie zu tun hatte. „Erzählen Sie mir von Ihrem Vater. Werde ich ihn kennenlernen?“
    „Er ist ein gerissener alter Bastard. Im wahrsten Sinn des Wortes.“ Nun schwang noch etwas anderes als Höflichkeit in seiner Stimme mit. Spott. „Nach Ihren Maßstäben sind wir doch alle Bastarde.“
    „Sie kennen meine Maßstäbe doch gar nicht! Gibt es noch etwas, das ich über die heutige Zeremonie wissen sollte?“
    „Nein. Sie wohnen ihr nicht bei.“
    Lily begann innerlich vor Wut zu kochen. „Es war also nur Schau, dass Sie mir dieses Versprechen abgenommen haben?“
    „Alle Besucher des Clanguts müssen versprechen, nicht über das zu sprechen, was sie sehen und hören. Der Verbündungszeremonie dürfen Sie deshalb nicht beiwohnen, weil ein anderer Clan daran beteiligt ist, dessen Rho keine Außenstehenden dabeihaben will.“
    Ein anderer Clan – ein neuer Verbündeter? Die Politik der Lupi hatte, wie die Großmutter gesagt hatte, ihre eigenen Spielregeln, die auch rituelle Kämpfe vorsahen, manchmal mit tödlichem Ausgang. „Welcher denn? Um was geht es denn dabei?“
    „Das ist für Ihre Ermittlungen nicht relevant, Detective.“
    „Na, prima! Aus ihrem Mund klingt Detective wie eine Beleidigung.“
    „Ich tue nur, was Sie wollen. Ich bleibe auf der unpersönlichen Ebene.“
    „Tatsächlich?“ Sie sah ihn nachdenklich an, dann schüttelte sie den Kopf. „Das sehe ich anders. Wenn wir keine persönliche Ebene hätten, würden Sie jetzt nicht schmollen.“
    Er zog die Augenbrauen hoch. „Schmollen. Das passt natürlich zu dem Bild, das Sie sich von mir gemacht haben. Aber Sie haben selbstverständlich recht.“ Er drosselte das Tempo. „Wir haben eine sehr persönliche Ebene. Ich bin der Letzte, der das bestreitet.“
    „Ich meinte damit, dass Sie die Dinge bewusst auf die persönliche Ebene lenken. Oder es jedenfalls versuchen. Was, wie Ihre schlechte Laune beweist, ein großer … Was machen Sie da?“
    „Mich wie ein Idiot aufführen höchstwahrscheinlich.“ Er hatte

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