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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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Kollegen als einen Werwolf! Sie gehen von einer Verschwörung aus und unterstellen obendrein jemandem von unserer Behörde, daran beteiligt zu sein. Und Sie stellen die These auf, dass dieser Mord aus der Ferne begangen wurde, mit Hilfe von Zauberei, aber das ist schlichtweg unmöglich!“
    „Es hat schon solche Fälle gegeben. Früher …“
    „Vor dieser Säuberung! Das war vor vierhundert Jahren!“ Er beugte sich vor. „Damit das klar ist: Ich werde nicht zulassen, dass zwei profilierungssüchtige FBI -Agenten in dieser Behörde auf Hexenjagd gehen! Denn genau das würde passieren. Sie würden aus jedem Einzelnen einen Verdächtigen machen – sogar aus mir. Aber so weit können Sie mit Ihrem verschwörungsgebeutelten Hirn wohl nicht denken?“
    „Doch, Sir, durchaus“, entgegnete sie hölzern. „Aber obwohl es auch einer der FBI -Agenten gewesen sein könnte, ist es doch wahrscheinlicher, dass ein Kollege Thereses Mörder einen Tipp gegeben hat.“
    Randall kniff die Lippen zusammen. „Raus mit Ihnen!“
    „Sir …“
    „Raus!“ Er sah sie wütend an. „Ich ziehe Sie nicht von dem Fall ab, aber ich bin dicht davor. Verschwinden Sie, und sehen Sie zu, dass Sie wieder einen klaren Kopf bekommen!“
    Lily ging noch kurz in ihr Büro, um das FBI -Dossier und ein paar Berichte in ihre Tasche zu packen, dann eilte sie zum Aufzug.
    „Nicht so schnell!“, rief Brady ihr hinterher. „Was ist das für eine Geschichte mit dir und Mech?“
    Sie ging einfach weiter. „Mein Bericht ist in der Akte. Wenn du wissen willst, was los war, dann lies ihn.“
    Brady sah sie missbilligend an. „Warum machst du ihm denn nur so einen Ärger? Er ist nicht fremdgegangen. Mech doch nicht!“
    T.J. schüttelte den Kopf. „Hast du bei allem immer nur Sex im Kopf? Versuch mal, an etwas anderes zu denken, Mann! Auch wenn es dir schwerfällt. Lily …“
    Sie blieb stehen und sah ihn an.
    „Pass auf dich auf, ja?“
    Lily lächelte matt. „Bis dann!“
    Wenigstens hasst T. J. mich nicht, dachte sie, als sie ihre Tasche auf den Rücksitz ihres Autos warf. Noch nicht. Wenn sie allerdings ihren Weg fortsetzte, gegen den Befehl des Captains … Aber Captain Randall irrte sich einfach.
    Entweder das oder er war korrupt. Das fiel ihr zwar schwer zu glauben, aber eindeutig von der Hand zu weisen war es auch nicht. Er hatte seine Gründe für das, was er getan hatte – keine guten ihrer Meinung nach. Aber nachvollziehbare.
    Sie fuhr rückwärts aus der Parklücke, riss das Lenkrad herum, schaltete und gab Gas, dass die Reifen quietschten. In einem Punkt hatte der Captain recht. Sie brauchte dringend einen klaren Kopf.
    Eine Viertelstunde später knallte sie die Autotür zu, ging den Weg zum Haus ihrer Großmutter hoch und drückte auf die Klingel.
    „Lily!“ Li Qin lächelte. „Wie schön, dich wiederzusehen. Bitte komm doch herein!“
    Lily schüttelte den Kopf. „Heute nicht, vielen Dank. Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich da bin und eine Weile im Garten arbeite.“
    „Natürlich“, sagte Li Qin, als käme Lily häufig mitten an einem Werktag vorbei, um Unkraut zu jäten. „Darf ich dir vielleicht eine kleine Erfrischung bringen? Einen Tee oder lieber etwas Kaltes?“
    „Später vielleicht. Ich bin gerade etwas ungesellig.“ Sie schaffte es noch, sich höflich zu verabschieden, und dann rannte sie auch schon über den Plattenweg hinter das Haus, wo der Geräteschuppen stand.
    Fünf Minuten später war sie bereits auf der westlichen Seite des Hauses mit den einheimischen Gewächsen beschäftigt und hackte unerwünschte Eindringlinge aus. In dem Halbschatten unter den schaukelnden Ästen der großen Blaueiche fühlte sie sich wie in einer anderen Welt. Ein kräftiger Westwind fegte durch den Garten. Lily kniete auf der Erde, und es war ihr völlig egal, was sie ihrer teuren Leinenhose damit antat. Sie rammte den Handspaten in den trockenen Boden, lockerte die Wurzeln unter einem Grasbüschel und riss es aus.
    Vor zwanzig Jahren, als Sarah Harris umgekommen war, hatte die Großmutter sie zu einem Beet in ihrem Garten geführt und ihr den Auftrag erteilt, es komplett zu entkrauten. Damals hatte sie so viel Angst und Hass in sich gehabt. Die Therapie hatte nicht viel genützt. Wie sollte ein Therapeut einem Kind helfen, das nicht reden wollte?
    Die Erde und die Sonne und das Unkraut hatten geschafft, was Worte nicht vermochten. Lily hatte gehackt und gerupft und gehackt und gerupft. Irgendwann war alles Unkraut weg, und

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