Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
Vom Netzwerk:
konnte.
    Das war sehr gut möglich, überlegte sie und nahm sich als Nächstes den Boden um die Bärentraube vor. Die Leute wussten, dass Werwölfe, Gnome und ihresgleichen magische Kräfte hatten, aber trotzdem hielten manche an Behauptungen wie der fest, dass Wicca nur eine Religion sei und nichts mit Magie zu tun habe. Genau wie diejenigen, die immer noch glaubten, die Erde sei eine Scheibe, verschlossen sie sich der Realität und leugneten, was sie sich nicht erklären konnten.
    Der Captain beharrte darauf, dass es keine Zauberei mehr gab. Dieser Meinung waren zwar auch einige Experten, aber Randalls Ansicht schien eher im Emotionalen als im Rationalen begründet zu sein. Vielleicht wollte er so viel Magie einfach nicht wahrhaben.
    Okay. Möglichkeit Nummer zwei: Randall wusste, dass sie recht hatte, aber er wollte nicht, dass sich seine Abteilung ein blaues Auge einfing, und war bereit, Mech zu decken.
    Diese Vorstellung gefiel ihr nicht. Sie kannte den Captain, und ein solches Verhalten passte nicht zu ihm, aber möglich war es trotzdem. Randall war ehrgeizig. Er konnte Croft und Karonski nicht leiden; er wollte den Fall nicht an sie abgeben, und vor allem wollte er nicht, dass jemand Beweise dafür fand, dass einer seiner Beamten korrupt war.
    Nun, das wollte sie auch nicht. Lily knöpfte sich das Unkraut vor, das unter den Blättern des Busches versteckt war. Aber jemanden zu decken kam gar nicht in Frage.
    Möglichkeit drei: Randall war selbst korrupt. Er wusste, dass sie in Bezug auf den Mord recht hatte, und er wusste auch, wer Therese umgebracht hatte und warum. Und wenn das tatsächlich stimmte, dann war sie in Gefahr. Er würde sie diskreditieren müssen … oder töten.
    Was auch für Mech galt, falls er der Korrupte in der Runde war.
    Ihr trat vor Entsetzen der kalte Schweiß auf die Stirn. Nicht, weil ihr Gefahr drohte, sondern weil diese Gefahr von einem anderen Cop ausging.
    Sie hatte es als Frau nicht immer leicht in diesem Job gehabt. Dass sie klein, zierlich und chinesischer Abstammung war, hatte ihr auch nicht gerade geholfen. Aber sie hatte sich durchgeboxt und behauptet. Sie gehörte jetzt dazu.
    Doch der Preis für das Dazugehören war gerade gestiegen. Wenn sie dabeibleiben wollte, musste sie sich an die Regeln halten – an die geschriebenen und die ungeschriebenen.
    War sie nicht immer gut im Befolgen von Regeln gewesen? Doch diesmal, dachte sie, als sie die nächste Sterndistel ausstach, lief es darauf hinaus, dass sie sich nicht an alle Regeln halten konnte. Sie wusste, dass Therese mit Hilfe von Magie getötet worden war und man den Falschen eingesperrt hatte. Aber sie konnte ihr Wissen nicht an das FBI weitergeben, und am besten verlor sie auch anderweitig kein Wort darüber. Um den Fall zu behalten, musste sie so tun, als gäbe es keinen Verräter in den eigenen Reihen. Sie musste so tun, als folge sie der vom Captain vorgegebenen Linie.
    Das war das Vernünftigste, oder? Sie wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Sie konnte mehr für Rule tun, wenn sie blieb, wo sie war, und nicht im Alleingang einen Kreuzzug im Namen der Wahrheit und der Gerechtigkeit startete. Wie weit konnte sie schon kommen, wenn sie die Macht des Gesetzes nicht auf ihrer Seite hatte?
    Und wie weit würde sie kommen, wenn ihr die Macht des Gesetzes in den Rücken fiel?
    Wenigstens einer der Männer, die geschworen hatten, das Gesetz zu achten und zu wahren, war dabei, es zu untergraben. Mech, Captain Randall, die FBI -Agenten Croft, Karonski. Sie kannte ihren Feind noch nicht – aber er kannte sie.
    Rule war in einer Box eingepfercht – wegen eines Mordes, den er nicht begangen hatte. Der ihm von einem Cop angehängt worden war.
    Lily erhob sich. Der Wind blies ihr die Haare ins Gesicht, und sie schaute in die Richtung, aus der er kam. Im Westen, draußen über dem Meer, türmten sich dicke Wolken auf. Vielleicht regnete es schon bald. Die Natur konnte es gebrauchen.
    Langsam zog sie ihre Gartenhandschuhe aus. Eigentlich räumte sie nach dem Jäten immer alles weg, aber nun warf sie nur einen Blick auf das Durcheinander und kümmerte sich nicht weiter darum. Sollte doch der Wind Ordnung schaffen!
    Sie ging rasch zu ihrem Wagen. Ihr Handy lag im Handschuhfach. Sie musste telefonieren. Und dann zurück ins Büro.

 
 
    16
    Das Licht wurde nie ausgeschaltet.
    Es gab vieles, was unerträglich an dem Verschlag war, in den sie ihn gesperrt hatten, und anderes, das ihn nicht so hart ankam.

Weitere Kostenlose Bücher