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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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seine Augen an!“
    Lily drehte sich um.
    Rule hatte sich nicht bewegt. Seine Miene war entspannt, ausdruckslos. Aber seine Augen waren schwarz, komplett schwarz, nur in den Winkeln waren noch kleine weiße Dreiecke zu sehen … wie bei einem Tier. Sie schluckte. „Alles in Ordnung?“
    „Ich habe mich völlig unter Kontrolle.“ Seine sanfte Stimme passte nicht zu diesen Wolfsaugen. „Aber es wäre ganz gut, wenn Ihre Leute die Pistolen wegstecken könnten. Ich kann es nicht leiden, wenn man mich mit der Waffe bedroht, aber ich werde mich nicht verwandeln. Das will er ja nur. Aber es regt mich auf“, erklärte er, und seine Stimme kam einem tiefen Knurren gleich. „Es regt mich auf, wenn jemand auf mich zielt.“
    Bevor sie ihren Befehl wiederholen konnte, steckte Phillips seine Pistole ins Holster. Kurz darauf tat Gonzales es ihm nach.
    „Was soll das denn?“, rief Mech. „Hören Sie etwa auf so einen?“
    Phillips sah ihn kühl an. „Ich sage es Ihnen nur ungern, aber dieser Flur ist zu klein. Da nützen uns Schusswaffen nicht viel. Er ist uns zu nah. Wenn er uns wirklich fertigmachen will, dann sind wir eine leichte Beute.“
    „Ich habe Spezialmunition geladen. Eine Kugel ins Gehirn …“
    „Vielleicht schaffen Sie es, ihn außer Gefecht zu setzen, wenn Sie ihn mit dem ersten Schuss erwischen, vielleicht aber auch nicht. Sie reagieren alle unterschiedlich, und er ist ihr Prinz, also nehme ich mal an, er gehört zu den Harten. Ich würde ihn lieber nicht nervös machen.“
    Lily sah Mech an, ohne etwas zu sagen. Sie sah ihn nur an.
    Er ließ langsam die Hände sinken. Und noch langsamer steckte er schließlich seine Waffe weg. „Sie machen einen Fehler“, sagte er. „Einen großen Fehler.“
    „Den habe ich längst gemacht. Mein Gott!“ Sie schüttelte fassungslos den Kopf. „Wie konnte ich den Captain nur darum bitten, dass er Sie mir zuteilt! Diese Sache wird ein Nachspiel haben.“ Sie sah Phillips an. „Und Sie haben auf ihn gezielt, obwohl Ihnen klar war, dass Sie ihm zu nah waren?“
    Er seufzte. „Sie wissen doch, wie das ist. Man sieht, wie jemand seine Pistole zieht, und dann zieht man seine automatisch auch.“
    Nein, dachte Lily. Er hatte es getan, um Rule ein Angriffsziel mehr zu geben – und seinen Kollegen damit eine größere Überlebenschance. Lily mochte Phillips nicht unbedingt, aber sie begann allmählich, ihn zu respektieren.
    Mit einem Mal fühlte sie sich ganz zittrig: Das hätte ein hässliches Blutbad werden können. Adrenalinüberschuss, sagte sie zu sich. Einfach ignorieren!
    Als sie sich kurz umsah, stellte sie fest, dass Ginger wieder verschwunden war. Gonzales hatte eine besorgte Miene aufgesetzt, Mech eine störrische und Rule … Seine Augen waren zwar noch nicht wieder normal, aber auf dem besten Weg dahin. Er lächelte sie schief an, als wolle er sie beruhigen.
    Dabei war er derjenige, dem eine Festnahme wegen Mordes drohte – wegen eines Mordes, von dem sie wusste, dass er ihn nicht begangen hatte. Lily ging wütend auf Mech los. „Und jetzt erklären Sie mir bitte, Sergeant, warum Sie sich nicht an die Vorschriften gehalten haben und beinahe für einen Haufen Leichen gesorgt hätten! Oder ist das Ihre übliche Vorgehensweise bei der Vernehmung von Verdächtigen? Sie richten prophylaktisch die Waffe auf sie, ganz egal, wer sich in der Schusslinie befindet?“
    „Das normale Verfahren ist bei denen da völlig aussichtslos. Ich konnte nicht das Risiko eingehen, dass er uns entkommt.“
    „Ach ja? Und läuft er jetzt vielleicht weg, wenn keiner die Waffe mehr auf ihn richtet?“
    Mechs Blick wanderte unstet von einem zum anderen. „Ich … vielleicht habe ich die Situation falsch eingeschätzt.“
    „Tatsächlich?“ Lily sah ihn voller Verachtung an. „Nun, Sie haben sich noch mehr Fehler geleistet. Zum Beispiel, dass Sie einen Haftbefehl beantragt haben, ohne mit der Leiterin der Ermittlungen Rücksprache zu halten.“
    „Ich habe mit dem Captain gesprochen, Madam.“ Aus dem angehängten „Madam“ sprach unverhohlener Sarkasmus.
    „Tatsächlich? Dann haben Sie ihm bestimmt auch gesagt, dass ich nichts davon weiß, dass Sie den bösen Buben im Alleingang den Garaus machen wollen.“
    „Ja, Madam.“ Nun schwang Genugtuung in seiner Stimme. „Das habe ich, allerdings mit anderen Worten. Er hat mir zugestimmt, dass die Beweislage die Beantragung eines Haftbefehls rechtfertigt.“
    Und er hatte sie nicht informiert? Lily lief es kalt über den

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