Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01
Auserwählt zu werden ist etwas sehr Seltenes.“ Seine Worte klangen bitter, nicht verführerisch. „Du willst es nicht glauben, aber du musst! “
„Ich glaube es wirklich nicht! Ich glaube nicht an eure komische Dame, und auch nicht, dass Sie ernsthaft in mich verliebt sind.“
„Darum geht es auch nicht. Es ist in erster Linie eine körperliche Verbindung – was Seele und Herz sagen, ist zweitrangig. Aber ich mag dich wirklich sehr, Lily“, sagte er mit einem Lächeln, das traurig und atemberaubend zugleich war. „Und ich bewundere und respektiere dich. Wir haben viel, worauf wir aufbauen können.“
Lily hätte ihm niemals so etwas sagen können. Nicht, weil es unwahr gewesen wäre, sondern weil sie es nicht auszusprechen gewagt hätte. „Ich glaube nicht, dass Gott uns mit sexuellen Bannsprüchen aneinanderbindet. Davon ist doch hier die Rede, nicht wahr? Nicht von einer Liebesbeziehung, sondern von einer Art göttlichem Bann.“
„Sag mir, dass ich gehen soll.“
Ihre Schritte wurden langsamer.
„Wenn ich mich täusche, wenn du wirklich frei wählen kannst, dann sag mir, dass ich gehen soll!“
Sie konnte nicht sprechen. Konnte sich nicht bewegen.
„Vor zwei Tagen hattest du einen Schwindelanfall, den du dir nicht erklären konntest.“
Nun schwirrte ihr wieder der Kopf.
„Er ging zum Glück schnell vorüber. Weil mir klar wurde, was los war, und ich dir wieder näher gekommen bin. Wir können uns nur bis zu einer bestimmten Grenze voneinander entfernen. Ich hatte diese Grenze überschritten, und wir haben beide darunter gelitten.“
Ihr Herz schlug wie verrückt. „Ich bin verhext worden“, flüsterte sie.
„Kann eine Sensitive überhaupt verhext werden?“
Sie schüttelte den Kopf. „Aber es muss so sein.“
„Du kannst jetzt nicht klar denken“, sagte er sanft und trat näher. „Aber dich trifft keine Schuld. Ich bin im Vorteil, denn ich hatte jetzt schon etwas Zeit, um diese Veränderung anzunehmen. Du hast das Gefühl, dich wie wild im Kreis zu drehen und zu zerbrechen, obwohl du stillstehst. Es wird dich bei lebendigem Leib auffressen, Lily. Es frisst mich auf. Wir müssen uns anfassen.“ Und das tat er.
Er hatte große und für einen Mann recht glatte, weiche Hände – heilten bei ihm die Schwielen schon, bevor er überhaupt welche bekam? Er breitete seine Finger fächerförmig auf ihren Wangen aus, und sie spürte jeden einzelnen ganz deutlich. Sie rührte sich nicht. Ihr Kopf war leer; kein einziger Gedanke, nur die Erkenntnis, dass sich die Berührung richtig und gut anfühlte.
Er kam näher und senkte den Kopf, als wollte er sie küssen. Doch das tat er nicht. Sein Atem streifte ihre Lippen. „Mund an Mund“, flüsterte er. „Wunderbar, dich einzuatmen.“
Die Luft im Raum war schwer geworden. Schon das Atmen war berauschend. Ihre Haut prickelte, und ihr Körper schmerzte vor Verlangen. Aber eines fehlte. „Warum kann ich es nicht spüren? Warum kann ich deine Magie nicht spüren, wenn wir uns berühren?“
„Ah, das ist bestimmt verwirrend für dich. Ich vermute, deine und meine Magie vermischen sich derart, dass du keinen Unterschied mehr spürst.“
„Ich habe keine magischen Kräfte.“
„Liebling.“ Er ließ ihr Gesicht los und zog sie an sich. Seine Kleidung war feucht, sein Körper stählern und heiß. „Was bedeutet es denn, sensitiv zu sein? Natürlich hast du eine Gabe, und zwar eine sehr seltene.“
Später. Sie würde später darüber nachdenken, sagte sie sich. Jetzt, da sie ihn berührte, konnte sie nicht mehr denken. Ihre Haut schien zu vibrieren wie das Fell einer Trommel. Und sein Gesicht, das dem ihren so nah war, faszinierte sie über alle Maßen … Sie zeichnete mit dem Finger seine Augenbraue nach. „Ich mache mir vor Angst fast in die Hose.“
Er reagierte mit einem Grinsen, das nicht so verführerisch war wie sein Lächeln. Es war viel gefährlicher. Wenn er grinste, zeigte er sich, wie er wirklich war. „Du machst mir wirklich Freude.“
„Ist ja großartig. Ich habe Angst, und du freust dich.“
Er schüttelte den Kopf, und sein Grinsen schwand. „Wir müssen noch viel übereinander erfahren.“ Seine Hände wanderten ihre Taille hoch. „Später. Jetzt will ich dich, meine nadia , meine Einzige.“ Er küsste sie leidenschaftlich.
Alles in ihr drängte ihm entgegen. Sein Geschmack … ja, sie hatte schon eine Kostprobe bekommen, und es verlangte sie nach mehr. Sie wollte ihn …
Plötzlich war ein furchtbares
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