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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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habe, die der Mörder hinterlassen hat. Ich bin eine Sensitive.“
     
 
    17
    Er machte ein ziemlich komisches Gesicht. Lily runzelte die Stirn und rieb sich die Arme. Sie fühlte sich ganz merkwürdig – ihr war kalt und heiß zugleich. Und sie war nervös. Irgendwie erregt … aber das war weniger merkwürdig. Rule füllte ihr winziges Wohnzimmer vollkommen mit seiner Präsenz aus. Sie hatte den Eindruck, von ihm bedrängt zu werden, obwohl er sich nicht vom Fleck rührte.
    Sie musste weg von ihm. Dieses vage, doch zugleich drängende Gefühl brachte sie wieder in Bewegung. „Was ist? Sensitive versetzen Sie doch sicher nicht in Angst und Schrecken.“
    „Nein …“ Er wirkte abwesend. Bestürzt.
    „Manchmal hilft es mir bei der Arbeit, wenn ich weiß, wer ein Andersblütiger ist oder eine Gabe hat. Wie Ihr Freund Max – das war eine Überraschung. Ich habe noch nie einen Gnom kennengelernt. Aber ich habe nicht in meinem Bericht erwähnt, was er ist. Ich oute niemanden.“
    Rule schüttelte den Kopf wie ein nasser Hund und schien wieder zur Besinnung zu kommen. „Nein, natürlich nicht. Das erklärt … einiges.“
    Was denn? Hatte sie etwa zu viel verraten? Ganz egal, sagte sie ungeduldig zu sich. Ihr Geheimnis würde schon bald kein Geheimnis mehr sein. Randall wollte es in seinem Bericht erwähnen. Er müsse es tun, hatte er behauptet, um zu erklären, warum er ihr den Fall übertragen hatte.
    Sie erreichte die Wand und machte kehrt. Vielleicht musste er es ja wirklich tun. Es wäre zu einfach, ihm nun, da sich eine solche Kluft zwischen ihnen aufgetan hatte, bei allem zu unterstellen, er träfe eine falsche Entscheidung. Das wäre ein Fehler.
    Hielt der Captain Mechs Behauptungen wirklich für wahr? Oder waren sie ihm nur gelegen gekommen, um sie dafür zu bestrafen, dass sie außerhalb des Clans um Unterstützung nachgesucht hatte?
    Gott, sie dachte schon wie Rule! Als seien sie und der Captain Lupi. Damit musste sofort Schluss sein, sonst wurde sie noch völlig gaga. Sie musste herausfinden, was in Randall vorging. Wenn er sich nur rächen und ihr einen Denkzettel verpassen wollte, dann würde er anders vorgehen, als wenn er den Gerüchten um sie und Rule tatsächlich Glauben schenkte. Er war jetzt ihr Gegner. Es missfiel ihr sehr, aber er hatte Vorwürfe gegen sie erhoben, und sie musste sich dagegen zur Wehr setzen.
    Lily hielt inne, sah Rule an, schaute weg und dann doch wieder hin. Sie schien ihm nicht länger als eine Sekunde ins Gesicht sehen zu können. Aber aufhören, ihn anzusehen, konnte sie auch nicht. „Ihr heutiger Besuch wird es mir nicht leichter machen, Mechs Behauptungen zu widerlegen.“
    „Tut mir leid.“ In seinen Augen lag ein gequälter Ausdruck. „Ich kann es nicht länger aufschieben, nadia . Du musst es erfahren.“
    „Erfahren?“ Ihr Herz schlug schneller. Sie wusste nicht, warum. Ihr Mund wurde ganz trocken, und sie spürte ihre Finger, ihre Kehle und ihre Haut sehr deutlich – als seien ihre Sinne plötzlich geschärft, wie es manchmal in Gefahrenmomenten der Fall war.
    Sie blieb unwillkürlich stehen. „Was?“
    „Du und ich, wir wurden füreinander ausgewählt.“
    Lily hatte das Gefühl, es sei keine Luft mehr im Raum. Trotzdem versuchte sie zu lachen. „Von der Lupus-Partnervermittlung, oder was?“
    „Das bedeutet, wir sind ein Paar. Auserwählt von der Dame. Es ist ein lebenslanger Bund, und nur der Tod kann uns scheiden.“
    „Das ist verrückt! Einfach verrückt!“ Sie musste sich bewegen. Aber sie konnte den Blick nicht von ihm abwenden. „Sie können nicht von mir erwarten, dass ich das glaube!“
    „Es lässt sich leicht beweisen. Wenn ich dich jetzt berühre, gehörst du mir. Trotz allem, was du zu verlieren hast, könntest du mich nicht zurückweisen. Das Verlangen ist zu groß.“
    „Das … das …“ Sie schaffte es, den Blick von ihm loszureißen, und setzte sich wieder in Bewegung. „Das kann man schon nicht mehr Arroganz nennen, das ist einfach nur grotesk!“
    „Du findest keine Ruhe. Etwas frisst dich von innen auf. Ich kann deine Erregung jedes Mal riechen, wenn du an mir vorbeigehst.“
    Sie wurde blass, dann knallrot. „Dann atmen Sie gefälligst durch den Mund! Das geht zu weit! Es geht Sie überhaupt nichts an, was …“
    „Ich kann nichts dagegen tun. Und du auch nicht. Wenn man ausgewählt wird, kann man nicht mehr nach eigenem Willen handeln. Es heißt, man gewinnt dafür Neues dazu; Schönes, aber auch Schreckliches.

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