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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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darum, dass du getötet wirst, falls du uns enttäuschst.“ In ihrer Stimme schwang ein Hauch von Emotion – nur ganz schwach, aber wahrnehmbar. Die Vorstellung, ihn zu töten, übte einen gewissen Reiz auf sie aus. „Aber es war bisher nicht davon die Rede, dass du jemanden tötest. Würdest du für mich töten, Cullen?“
    „Ja.“ Er fühlte sich an seine Schulzeit erinnert. Gib der Lehrerin die gewünschte Antwort, und du bekommst eine Eins!
    „Mehr sagst du nicht? Interessiert dich nicht, wen und wie und warum?“
    „Ich habe nur Fragen in Bezug auf den Lohn. Wenn ich den Test bestehe, was bekomme ich dann?“
    „Madonna.“ Patrick bewegte sich in seinem Sessel. Vermutlich wandte er sich ihr zu. „Er ist völlig amoralisch. Wollen wir, dass so jemand für uns arbeitet?“
    „ Mit uns“, korrigierte sie ihn sanft. „Dass er einfach nur für uns arbeitet, können wir uns nicht leisten. Er ist zu gefährlich. Er könnte sich gegen uns wenden. Wir müssen ihn vollständig für uns gewinnen.“
    „Aber wie sollen wir das machen, wenn er sich Ihr nicht hingeben will?“
    Oh ja, dachte Cullen. Dieser Patrick beherrschte das Spiel besser als sie, doch ihm war auch klar, dass das Gespräch inszeniert war. Sie wollten ihn zu irgendetwas bewegen.
    „Wir sorgen dafür, dass er allen Grund hat, uns gefallen zu wollen. Indem wir ihm erstens etwas geben, was er haben will. Und indem wir es ihm zweitens unmöglich machen, ohne uns zu überleben. Cullen, du sagtest, du würdest für mich töten.“
    „Das ist richtig.“
    „Du würdest Fremde töten? Leute, die du nicht kennst?“
    „Wenn der Preis stimmt.“ Ihm zog sich der Magen zusammen, als er an ein bestimmtes Gespräch dachte, das er mitgehört hatte.
    „Du würdest mit Wissen bezahlt. Macht bekommst du von mir nicht.“
    Sag bloß, dachte er. „Und vielleicht eine bessere Unterkunft.“
    „Vielleicht.“ Sie klang abermals belustigt. „Und wenn ich von dir verlangen würde, in Wolfsgestalt zu töten? Und zwar so, dass es offensichtlich ist, dass ein Lupus die Tat begangen hat?“
    Er war überrascht und ließ es durchblicken. „Ihr wollt gar nicht, dass ich für euch zaubere?“
    „Vielleicht später, wenn du fester an uns gebunden bist. Was der Fall sein wird, wenn du einmal in Wolfsgestalt getötet hast. Wir werden dich einsetzen, um …“
    „Helen!“
    Patricks Protest klang aufrichtig und nicht einstudiert. Interessant!
    „Wir müssen ihn über unser Ziel informieren, Patrick. Er ist clever genug, sich alles selbst zusammenzureimen. Es ist besser, wenn er von vornherein weiß, worauf er sich einlässt.“
    Eine Pause, dann: „Du hast wie immer recht, Madonna.“
    „Cullen, dir ist bewusst, was ich bin.“
    Er nickte. „Eine Telepathin mit großen Kräften. Eine äußerst seltene Gabe.“ Weil sie denjenigen, der sie besaß, in den Wahnsinn treiben konnte.
    „In der Tat. Meine Gabe ermöglicht es Ihr, mich zu benutzen. Sie spricht zu mir, und manchmal handelt Sie auch durch mich.“ Nun war tatsächlich Gefühl in ihrer Stimme – ein erregter Unterton, die Leidenschaft einer Fanatikerin. „Sie hat mich für meine Dienste reich belohnt – ich bekomme viel mehr, als ich verdient habe –, doch die eigentliche Belohnung ist meine Verbindung zu Ihr. Ich weiß, was Sie will, wovon Sie träumt. Und ich trage voll Freude alles dazu bei, dass Sie es bekommt, Cullen. Aber …“ Wieder der belustigte Tonfall. „Was sie sich erträumt, wird dir nicht gefallen.“
    Manchmal will die Lehrerin, dass die Schüler ihr Fragen stellen. „Und was erträumt sie sich?“
    „Der erste Schritt ist die Verhinderung der Bürgerrechtsreform, und da sind wir schon auf dem besten Wege. Aber das ist nur der Anfang. Wir werden eine ganze Menge Leute töten, Cullen. Sehr viele, ziemlich brutal, im ganzen Land. Es werden Morde der Lupi sein, und dann ist keine Rede mehr von Toleranz ihnen gegenüber und ihren Bürgerrechten. Das amerikanische Volk wird die Ausrottung deines Volkes fordern, Cullen, denn das ist Ihr Traum: die Ausrottung der Lupi.“
    Es hatte einen Vorteil, dass er keine Augen hatte. Die Leute waren es gewöhnt, anderen von den Augen abzulesen, was sie fühlten und dachten, und das war bei ihm ja nun schlecht möglich, nicht wahr?
    „Ich gehöre zu keinem Volk“, sagte Cullen.
     
 
    19
    Die Strahlen der Morgensonne, die durch die Jalousienritzen fielen, malten Streifen auf das Bett. Lilys Schlafzimmer war nicht viel größer als die Zelle, in

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