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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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Humor. Es war immer derselbe Witz, und er brachte sie jedes Mal aufs Neue zum Lachen. Den Wolfsmann an die Kette zu legen war aber erst der halbe Spaß. Der Rest des Witzes bestand darin, einen Blinden zu schikanieren. Ihn zum Stolpern zu bringen war immer ein großer Lacherfolg.
    Cullen trat einen Schritt vor. Er kannte die Maße seines gläsernen Käfigs ziemlich genau, und da seine Bewacher ihn nie betraten, war er vor ihren Späßen sicher, bis er ihn verließ. Er tastete mit dem Fuß nach der stählernen Türschwelle.
    Ein ruckartiger Zug an seinem Halsband brachte ihn fast aus dem Gleichgewicht. „Ich sagte, bei Fuß, Bursche! Los, mach!“
    Diesmal gewann der Zorn die Oberhand. Er stürzte sich auf den Kerl, der die Kette festhielt.
    Die Wachmänner waren nur Menschen. Sie konnten nicht schnell genug reagieren. Er krachte gegen einen großen, kräftigen Körper und schaffte es, seine Arme wie eine Schlinge um den Kopf des Mannes zu legen, als sie gemeinsam zu Boden gingen. Er landete auf ihm, stemmte ein Knie auf seine Brust und umklammerte seinen Kopf mit den Unterarmen. Eine schnelle Drehung …
    Die Schmerzen setzten unvermittelt wieder ein, legten Körper und Geist vorübergehend lahm und ließen seine Arme verkrampfen. Und alles andere auch. Es dauerte jedoch nicht lange. Ein Augenblick unerträglicher, überwältigender Schmerzen, dann stieß ihn jemand mit dem Fuß von seinem Peiniger und Opfer herunter. Der Mann stöhnte, stellte Cullen fest, als er zuckend wie ein träumender Hund auf dem Rücken lag. Anscheinend hatte sie den Hulk auch bestraft. Und dieser Geruch … Der Hulk hatte sich bepinkelt.
    Cullen musste unwillkürlich grinsen, doch mehr als eine schmerzverzerrte Grimasse brachte er nicht zustande.
    „Dachtest du, ich sei nicht hier?“ Ein Hauch von Belustigung brachte etwas Leben in die verhasste Piepsstimme. Sie stand plötzlich vor ihm. „Du musst lernen, dich zu beherrschen, Cullen. Ich kann nicht zulassen, dass du meinen Dienern Schaden zufügst. Sekundant …“ Cullen hörte, wie sie sich umdrehte. „Ich hatte dich gebeten, den Männern zu sagen, dass sie Cullen nicht ärgern sollen. Das bringt nur Scherereien mit sich.“
    „Ich habe es ihnen gesagt, Madonna.“
    „Dann war John ungehorsam.“ Die hohe, kalte Stimme klang so kindlich … aber kein bisschen arglos.
    „Madonna, bitte …“ Das war der Hulk. Er keuchte. „Bitte mach, dass es aufhört!“
    „Es hat schon aufgehört, John. Was du jetzt spürst, sind nur die Nachwirkungen. Versuch nicht, dich zu bewegen; das macht es um vieles schlimmer. Aber ich verlange eine Antwort. Du hast mich gezwungen, Macht einzusetzen, damit er dich nicht umbringt. Habe ich diese Macht verschwendet? Wirst du weiterhin so ungehorsam sein?“
    „Nein, Madonna“, schluchzte er. „Ich gehorche dir aufs Wort.“
    „Lass dir das eine Lehre sein! Sekundant, bringt ihn weg. Er stinkt.“
    Cullen erholte sich zusehends, während sie den wimmernden Hulk fortschleppten. Es war einer der besten Momente, die er erlebt hatte, seit die Horde Möchtegern-Ninjas in seine Hütte eingefallen war.
    „Ich nehme an, du kannst aufstehen“, sagte die Computer-Babystimme zu ihm. „Du kannst mehr aushalten als John, und es war nur eine kurze Bestrafung.“
    Brachte es ihm etwas, Schwäche vorzutäuschen? Wahrscheinlich nicht viel, dachte er. Sie war unberechenbar. Er drehte langsam den Kopf, denn dank der Macht, die ihrem Stab innewohnte, konnte er sie sehen . In seiner Zauberervision war der Stab jedoch gar kein Stab, sondern ein von pulsierenden roten und violetten Energien eingefasster Riss in der Wirklichkeit. Sein Gestank war so furchtbar, dass er beinahe geknurrt hätte.
    Doch stattdessen lächelte er. Seine Muskeln gehorchten ihm wieder, auch wenn jede Bewegung immer noch höllisch wehtat. „Soll ich dann also aufstehen? Du siehst, wie gefügig ich bin: Ich bitte um Erlaubnis.“
    „Du bist kein bisschen gefügig. Aber du bist clever und äußerst eigennützig. Du wirst dich vorläufig benehmen. Ja, steh auf! Sekundant, nimm seine Kette, und bring ihn in meine Gemächer!“
    Ein leises Rascheln sagte ihm, dass sie sich entfernte.
    Das Gehen war die Hölle, doch Cullen schaffte es, ohne sich nass zu machen oder herumzujammern – ein kleiner Triumph, der ihm half, den Marsch zu ihren Gemächern zu ertragen, bei dem er durch Ziehen am Halsband und gelegentliche Befehle gelenkt wurde.
    Er tappte jedoch nicht völlig im Dunkeln. Er konnte zwar nichts

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