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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Es war zu spät, sich darüber Sorgen zu machen, ob sie den Weg zurück finden würden.
    Für sie gab es nur noch einen Weg, nämlich vorwärts. Also ging sie weiter.

 
    22
    Das Wasserloch war buchstäblich ein Loch im Felsen, aus dem das Wasser aufstieg und zu einer großen Pfütze wurde. Es befand sich in einer Vertiefung, die aussah wie ein kleiner Meteoritenkrater. Meteor, dachte sie staunend, als das Wort vor ihrem geistigen Auge das Bild eines mit Sternen übersäten Himmels entstehen ließ. Weltraum. Der Mond und Meteoritenschauer, die wie fallende Sterne aussahen.
    Sie hielt an, entzückt von dem Gedanken an einen unendlichen Raum und fallende Sterne. Gan erreichte als Erster den kleinen Teich und kniete sich hin. Er stützte sich auf seine kurzen Arme und tauchte den Kopf unter Wasser. Prustend kam er wieder hoch, beugte sich vor und trank wie ein … nun, wie ein Hund. Oder ein Wolf.
    Sie warf Rule einen Blick zu. Sicher hatte er bereits getrunken, als er das Wasserloch gefunden hatte. Jetzt lag er ganz in der Nähe, den Kopf gesenkt, aber die Augen geöffnet.
    Er ist erschöpft, dachte sie. Das bereitete ihr Sorgen. War etwa mehr Zeit vergangen, als sie angenommen hatte? Oder hatte ihn etwas anderes ermüdet? „Wie lange sind wir denn unterwegs?“, fragte sie plötzlich.
    Nachdem Gan seinen Dämonendurst gestillt hatte, hockte er sich auf die Fersen. „Nach welcher Uhr? Die Zeit ist hier nicht so regelmäßig, wie du es gewöhnt bist.“
    „Die Zeit ändert sich nicht. Das … das ist einfach nicht möglich.“
    „Hier schon. Obwohl …“ Seine Stirn legte sich in Falten. „In deiner Nähe vergeht sie möglicherweise eher so, wie du es kennst. Ich weißt nicht genau, wie sich das mit einer Sensitiven verhält.“
    Viele Fragen lagen ihr auf der Zunge, die aber auf Abwege geführt hätten. Darum hielt sie den Kurs. „Dann schätze mal, wie lange wir gelaufen sind, nach … äh, sagen wir mal, deiner eigenen Uhr.“
    „Oh, vielleicht einen von deinen Tagen. Ich habe dir doch gesagt, dass die Zone nicht weit entfernt ist.“
    Dann ist es verständlich, dass Rule erschöpft ist, dachte sie erleichtert. Er hatte den doppelten Weg zurückgelegt, und es war lange her, seit er das letzte Mal geschlafen hatte. Gut möglich, dass er bereits lange vor ihrer Ankunft schon einmal hier gewesen war.
    Der Gedanke an eine Vergangenheit, zu der sie keinerlei Verbindung hatte, versetzte sie in Unruhe. Sie war eifersüchtig, stellte sie fest. Eifersüchtig auf Rule, weil er etwas besaß, das sie verloren hatte. Eifersüchtig sogar auf sie selbst … ihr Ich, das aufgehört hatte, zu existieren, außer in den Erinnerungen anderer.
    Und wenn Rule schon sehr lange wach war, dann war sie es natürlich auch. „Ich bin gar nicht müde.“
    „Das liegt an dem ymu . Seine Energie hält viel länger als die eurer Mahlzeiten. Wenn es anfängt, weniger zu werden, wirst du vielleicht schläfrig. Oder böse. Oder hungrig. Oder du fällst einfach um.“
    Na klasse. „Du weißt es nicht?“
    Er zuckte mit den Achseln. „Die einzigen Menschen, von denen ich weiß, dass sie ymu zu sich genommen haben, waren besessen. Wahrscheinlich ist es anders, wenn du keinen Dämon in dir hast.“
    Aber sie war an einen gebunden – nämlich den, der ihr gerade den Weg versperrte. Sie ging an ihm vorbei, um sich den Mund zu spülen.
    Gan schubste sie zurück.
    „He!“
    „Du musst vorher genau hinsehen. Was siehst du?“
    Jetzt, da er sie darauf hingewiesen hatte, sah sie es. Eine zarte Ranke schob sich aus einer Spalte im Felsen, genau dort, wo sie ihren Fuß hatte hinsetzen wollen. Blass und blattlos, sah sie mehr wie ein Albinowurm aus als wie eine Pflanze. „Na und?“
    Gan verdrehte die Augen. „Warum gehen wir diesen Dingern wohl aus dem Weg? Was glaubst du?“
    War das eine von den Schlangenranken? „Keine Ahnung. Ich habe dich ja gefragt, aber du hast mir nur bedeutet zu schweigen.“ Sie legte den Kopf schief und musterte das Gewächs. „Die Ausgereiften haben eine andere Farbe.“
    „Sie haben ja auch viel Blut in sich.“
    Oh. Sie beugte sich vor, um es genauer zu betrachten. Sie wollte sicher sein, dass sie es wiedererkannte, wenn sie es das nächste Mal sah. „Einen Mund sehe ich nicht, dafür aber viele feine Haare. Aber vielleicht sind es auch Wimpern.“
    „Egal wie du sie nennst, sie sind klebrig. Sehr klebrig. Und damit fressen sie auch.“
    „Wie das? Und warum können sie mir gefährlich werden? So klein, wie es

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