Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung
anscheinend keine sehr gute Wachkatze ist.“
Cullen schüttelte den Kopf, ohne den Blick von dem leeren Raum zwischen seinen Händen zu lösen. „Um Harry müsst ihr euch keine Sorgen machen. Den habe ich schon gefüttert.“
Und wirklich, statt sie böse von der Küchentür aus anzustarren, saß Harry neben dem Couchtisch und starrte Cullen an.
„Was hast du ihm gegeben?“, fragte Lily. Harry musste eigentlich Diät halten, auch wenn die Katze diesbezüglich mit dem Tierarzt nicht einer Meinung war.
„Schinken. Im Kühlschrank war einer, den hat er sehr gern gemocht. Bevor er wieder nach draußen gegangen ist, hat er sich satt gefressen. Ich habe ebenfalls ein Sandwich damit gegessen.“ Er hielt inne, um die Katze missbilligend anzusehen. „Hör auf.“
Rule schüttelte den Kopf, bückte sich und hob Lily wieder hoch, damit er sich mit ihr in den Sessel setzen konnte. Es war ein extra breiter, so dass sie beide darauf Platz hatten … wenn sie die Beine über seinen Schoß legte.
So zumindest hatte er sie jetzt hingesetzt. „Wir müssen über deine neue Angewohnheit reden, mich hin und her zu räumen, wie es dir passt.“
„Ich verspreche, später darfst du mich hin und her räumen.“
Sofort stellte sie sich vor, wie sie Rules langen, schönen Körper arrangieren könnte, und auf einmal schienen ihr ihre Schmerzen viel erträglicher.
Er wusste es, natürlich. Ihr Duft hatte es ihm verraten. Seine Mundwinkel kräuselten sich, aber seine Augen blickten weiter dunkel und ernst, als er ihr das Haar hinters Ohr strich. „Wenn du dich ausgeruht hast, nadia “, sagte er sanft.
Sie hob die Augenbrauen. „Wir werden sehen.“ Dann sah sie Cullen an und seufzte. „Komm zum Punkt. Du hast behauptet, es gebe einen.“
„Gleich. Das verdammte Biest mischt sich ein“, murmelte Cullen, der mit dem kleinen Finger wackelte, als würde er damit an etwas ziehen. „Früher hatte ich auch eine Katze“, fügte er hinzu, als würde das alles erklären. „Sie müssen überall ihren Senf dazugeben … da.“
„Cullen“, sagte sie gereizt, „was treibst du da?“
Er sah auf, grinste flüchtig und mit einem Schlag war er nicht mehr der nervtötende Verrückte, sondern ein attraktiver Mann, um den sich die Frauen rissen. „Ich habe mich mit ein paar umherschwirrenden Sorcéri angelegt, während ich auf euch wartete. Hier schwirren ziemlich viele herum, wenn man bedenkt, dass ihr keinen Netzknoten in der Nähe habt. Vielleicht liegt es am Meer … Aber ihr seid bestimmt jetzt nicht scharf auf eine theoretische Diskussion. Wollt ihr mal sehen?“
Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er die Handflächen nach außen, murmelte etwas – und dann sahen sie etwas, das aussah wie ein Tennisball aus sich windenden, leuchtenden Würmern.
Eine Sekunde später flackerte es und wurde wieder unsichtbar. Lily stellte fest, dass sie gegen ihren Willen beeindruckt war. „Das sind Sorcéri? Ich wusste nicht, dass du sie auch für uns Nichtzauberer sichtbar machen kannst.“
„Ein neuer Trick.“ Er sah zufrieden mit sich aus. „Noch habe ich nicht herausgefunden, wie man sie dauerhaft erscheinen lassen kann. Der Trick ist also nur begrenzt nützlich. Aber es ist trotzdem hübsch anzusehen, nicht wahr?“
Rule klang nicht ganz so zufrieden. „Ich dachte, es sei gefährlich, direkt und nicht mittels eines Zaubers mit ihnen Kontakt zu haben.“
„Diese hier sind ziemlich schwach. Und ich bin ziemlich gut. Ciao “, sagte er und klatschte in die Hände, offenbar, um die Energien loszuwerden, die er gesammelt hatte. Die Katze wandte den Kopf, als würde sie zusehen, wie etwas Unsichtbares in die Ecke neben der Garderobe schwebte.
„Katzen können sie auch sehen?“, fragte Lily.
Cullen zuckte mit den Achseln. „Manche. Deshalb haben so viele Hexen Katzen als Mitbewohner.“
Das musste sie erst einmal verdauen. „Und was du gerade gemacht hast – du hast irgendetwas an den Sorcéri verändert, oder? Du hast es doch nur mit ihnen gemacht, nicht mit uns.“
Cullen zog die Brauen hoch. „Normalerweise stellst du keine dummen Fragen. Ganz abgesehen davon, wie böse Rule auf mich sein würde, wenn ich etwas an ihm ohne sein Einverständnis magisch verändern würde, ist es verdammt heikel, Menschen direkt zu ändern. Ich gestehe auch, dass ich dazu nicht in der Lage bin. Und auch selbstverständlich niemand anderer in dieser Welt, es sei denn, wir haben, ohne es zu wissen, einen Feenlord unter uns. Aber du bist ja
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