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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sagte Cullen knapp. „Der Park liegt im Nordosten von uns.“
    Rock Creek Park. Dort wollte Jiri sie treffen, auf einer Steinbrücke im Park. Sie musste einen Ratgeber für Kidnapper gelesen haben: Sag den Opfern, dass sie nicht die Polizei oder das FBI kontaktieren sollen. Gib ihnen eine Frist, damit sie deine Forderungen erfüllen können. Sie hatten zwanzig Minuten, um zum Treffpunkt zu kommen.
    Cullen wusste, wo der Park war. Die Brücke kannte er nicht, aber sie würden sie finden … und Jiri. Dafür hatten sie Cynna.
    „An der nächsten Ampel rechts“, sagte Cullen.
    Irgendetwas sagte ihr, dass mit Cullen und Cynna etwas im Busch war. Es war nicht der Sex; das war unausweichlich gewesen, und wenn es Lily unangenehm gewesen war, dass sie sich ausgerechnet den Raum nebenan dafür ausgesucht hatten, dann war das wahrscheinlich allein ihr Problem. Aber Cullen benahm sich merkwürdig. Als sie aus dem Zimmer gekommen waren, hatte er Rule gepackt und etwas zu ihm gesagt, indem er subvokalisierte, zu ihrem Ärger, und durch das blöde Band der Gefährten konnte sie es nicht mehr hören. Jedenfalls umarmte Rule ihn daraufhin und drückte ihn fest.
    Nachdem er viele Jahre als einsamer Wolf gelebt hatte, ging Cullen mit Berührungen weniger locker um als die meisten Lupi. Und Rule erging es ganz ähnlich, seit er der Lu Nuncio und der Thronfolger des Clans war. Und Männer schlugen sich vielleicht auf den Rücken oder boxten sich in den Oberarm, wenn sie sich zum Sex beglückwünschten. Aber sie umarmten sich doch nicht.
    Außerdem war das nicht Rules Stil. Und auch von Cullen nahm sie das nicht an. Noch dazu, wo Tobys Leben auf dem Spiel stand. Also war es nicht um Sex gegangen.
    „Ich finde immer noch, wir sollten anhalten und Munition holen.“ Als alle anderen dagegen gewesen waren, auf einer Wache zu halten und Verstärkung mitzunehmen, hatte sie nachgegeben. Wenn Jiri die Gabe der Weitsicht hatte, wäre das zu gefährlich gewesen. Aber sie hatte nicht gesagt, dass sie unbewaffnet kommen sollten. Sie hatten die Gewehre dabei, die sie vom Clangut der Leidolf mitgenommen hatten, aber keine Munition zum Nachladen.
    „Wenn Jiri allein kommt, brauchen wir keine zusätzliche Munition“, sagte Cynna. „Und wenn sie ihren großen Freund dabeihat, können Gewehre auch nichts ausrichten.“
    „Nur wenn wir es nicht schaffen, sie voneinander zu trennen.“ Das war ihr Plan. Im Moment.
    Wenn Jiri ihnen einen Deal vorschlagen würde, würden sie es sich anhören. Cynna sagte, dass ein Dämonenmeister so viel von einem Dämon in sich hatte, dass er an sein Wort gebunden war, genau wie ein Dämon. Wenn man wusste, wie. Und Cynna wusste, wie.
    Aber Lily rechnete mit einem Angriff, nicht mit einem Deal. Wenn sie angegriffen wurden, durften sie den Dämon erst töten, wenn sie sicher waren, dass sie nicht Jiri mit ihm töteten. Das hatte sie gewusst. Und damit hatte sie gerechnet. Aber Cynna konnte den Dämon mit ihrem Zauber treffen, der, so hatte sich herausgestellt, Dämonenherzen zum Stillstehen brachte. Dieser hier hatte viele Herzen, daher würde der Zauber ihn vermutlich nicht töten, aber er würde wahrscheinlich in dashtu übergehen. Wenn das geschah, wäre er physisch getrennt von seinem Meister. Dann konnte Cullen magisches Feuer nach ihm werfen, während Rule und Lily Jiri verfolgten.
    Ein Optimist würde sagen, dass der Plan Raum für Improvisation ließ. Ein Pessimist würde sagen, dass er einige Lücken hatte.
    „Jetzt ist es zu spät, um es sich anders zu überlegen“, sagte Cullen. „Da rechts ist es.“
    Der Park war natürlich geschlossen. Es war fast neun Uhr abends. Sie parkten den Suburban und stiegen aus.
    Die Temperatur war gefallen, nachdem die Sonne untergegangen war. Die Luft war schneidend kalt und feucht, und ein leichter Wind machte die Kälte noch unangenehmer. Lily schauderte und zog den Reißverschluss ihrer Jacke zu, legte das Gewehr locker in die Armbeuge und ging zusammen mit Rule und Cynna zum Eingangstor.
    Dort wartete Cullen schon auf sie. „Was sagt man dazu! Sie haben vergessen abzuschließen.“ Er drückte gegen das Tor, und es schwang auf.
    Auch in dieser Hinsicht war es praktisch, Cullen dabeizuhaben. Er kannte sich mit Schlössern aus. Lily hatte nie gefragt, woher und warum er diese besonderen Kenntnisse hatte. Es war besser, wenn man manche Dinge nicht wusste.
    Sie sah zu Rule hoch. „Alles klar bei dir?“
    Das Licht der Laternen, die den Parkplatz beleuchteten, ließ

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