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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Frau, ganz in Schwarz gekleidet, saß genau in der Mitte des Brückenbogens. Ihre Haut war so dunkel, dass sie sich kaum von ihrer Kleidung abhob, einem Catsuit aus Leder, schwarz und eng anliegend. Trotzdem war sie nicht zu übersehen. Über der Brücke wölbten sich keine Baumkronen, die das Mondlicht abhielten, und auf der anderen Seite der Brücke stand eine der nachgemachten Gaslaternen.
    Sie erhob sich. „Sie können unter den Bäumen hervorkommen. Wie Sie sehen …“, sie beschrieb mit ihrer Hand einen Kreis, „bin ich allein.“
    „Nicht ganz.“ Cynnas Stimme war hart. „Dein Freund ist auf der anderen Seite des Bachs.“
    „Cynna“, murmelte sie. „Dass du mich so hasst. Das tut mir leid. Aber du wärst nicht hier, wenn ich nicht gewesen wäre, oder? Ja, Tish ist ganz in der Nähe. Aber ich habe ihn so weit entfernt warten lassen, damit ihr wisst, dass ihr ihm entkommen könnt, wenn nötig. Ich brauche eure Hilfe.“
    Rule lachte auf, rau und kurz. „Sie haben eine merkwürdige Art, um Hilfe zu bitten.“
    „Ich gebe zu“, sagte sie und ging langsam in ihre Richtung, zum Fuß der Brücke, „dass ich die Situation kontrollieren wollte. Ich vertraue Ihnen nicht mehr als Sie mir. Sie glauben, dass ich hinter den Angriffen auf die Thronfolger stecke. Cynna hat Ihnen sicher eingeredet, dass ich böse bin.“
    „Sie haben meine Männer getötet. Und meinen Sohn mit einem Zauber belegt. Wie würden Sie es nennen?“
    „Verzweifelt“, antwortete sie ausdruckslos, und es hörte sich merkwürdig überzeugend an.
    „Was willst du?“, fragte Lily so gleichgültig wie möglich.
    Jiri sah sie an. Lily spürte, dass ihre Blicke sich trafen, und sie wusste, dass Jiri im Dunkeln besser sehen konnte als andere. Besser als ein Mensch? Cynna hatte gesagt, dass sie viel von einem Dämon in sich hatte. „Lily Yu. Lieben Sie den Sohn Ihres Geliebten?“
    Die Frage brachte ihre professionelle Distanziertheit ins Wanken, was ohne Zweifel auch Jiris Absicht gewesen war. Liebte sie Toby?
    Sie hatte den Jungen gerade erst kennengelernt. Was sie empfand, war eher die Bereitschaft, zu lieben, als ein Gefühl für Toby selbst. Aber sie dachte an die lebhafte junge Stimme, an die schnellen Schritte, wenn er die Treppe auf und ab rannte, an das eigensinnige Kinn in seinem jungen Gesicht, das dem älteren, das sie so liebte, ähnelte und doch ganz anders war. „Ja.“ Ihre Stimme klang heiser. „Sie haben die Kontrolle, wie Sie es wollten. Hier sind wir, bereit, alles zu tun, damit Sie den Zauber von Toby nehmen. Was wollen Sie?“, fragte sie noch einmal.
    „Ihre Hilfe. Ich habe dem Jungen nichts getan. Und das werde ich auch nicht. Das hätte Cynna euch sagen können – Kindern tue ich nichts.“
    „Freddie hatte einen Sohn“, sagte Rule.
    „Freddie?“
    „Einer der Männer, die Sie heute getötet haben.“
    „Ah.“ Für einen Moment wich jeder Ausdruck aus ihrem Gesicht, als würde sie erst jetzt von seinem Tod erfahren. „Das tut mir leid. Hat der Junge eine Mutter?“ Die Frage war eigenartig heftig gestellt.
    „Ja. Doch das macht den Verlust des Vaters nicht weniger schlimm.“
    „Aber Kinder brauchen … nein, das gehört nicht hierher.“ Sie legte den Kopf in den Nacken, und Licht fiel auf ihr Gesicht, sodass Lily es nun zum ersten Mal deutlich erkennen konnte. Es war ein exotisches Gesicht, die Nase breit und flach, die Stirn hoch und gewölbt. Schräg gestellte Augen mit dichten Wimpern. Und die Haut war nicht wirklich schwarz, sondern braun. Die verschlungenen Muster ihrer Tattoos waren so dicht, noch viel dichter als bei Cynna, dass es auf den ersten Blick ganz schwarz aussah.
    „Ich habe so hart dafür gearbeitet“, murmelte Jiri, „so lange. Und jetzt, da die Zeit gekommen ist, habe ich Angst. Wie dumm von mir. Aber ich habe schon so lange Angst … dass es mir zur Gewohnheit geworden ist. Also.“ Sie wandte ihnen wieder ihr Gesicht zu. „Was will ich? Ich will, dass Sie, Rule Turner, so viele von Ihren Leuten zusammenrufen wie möglich und sie anführen. Ich will insbesondere Ihren Zaubererfreund. Ich will einen Mann angreifen, der einmal mein Lehrling war.“
    „Tommy Cordoba“, sagte Cynna.
    Überrascht zog sie die Augenbrauen hoch. „Das hast du schon herausgefunden? Ja – Tommy. Er steckt hinter den Angriffen auf die Lupi, nicht ich.“ Sie schürzte zornig die Lippen. „Er würde sagen, er ist ein mächtiger Verbündeter. Ihr wisst, wen ich meine. Sie ist eure Feindin. Er hat

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