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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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rief sie und drückte die Tür ganz auf. „Rate mal, was passiert ist.“
    Ihre Beine waren auf einmal wie Blei. Ein merkwürdiges Gefühl hatte sie erfasst, als wenn sie eine Mischung aus Angel Dust und Kokain gedrückt hätte, ein Gefühl wie Feuer und Eis. Und sie sagte: „Oh, du bist beschäftigt. Macht nichts, das hier dauert nur eine Minute.“ Sie machte ein paar große Schritte, während ihr dieses Feuer und Eis durch die Adern rannen.
    Cullen war oberhalb der Taille nackt. Genauso wie die Elfenfrau, die sich an ihn klammerte. Als die Tür sich geöffnet hatte, hatte er sich umgedreht, um sie anzusehen, mit schweren Lidern und benommenem Blick und einer Hand auf der Brust der Frau … einer hübschen kleinen Brust. Auch die Elfenfrau hatte den Kopf gedreht, aber dann sofort wieder da weitergemacht, wo sie aufgehört hatte. Sie leckte Cullen über den Hals.
    Ein großer Fehler.
    Mit nur vier langen Schritten war Cynna bei ihnen und schwang das Bein in einem Halbkreis, mit der Innenseite des Knöchels in das Gesicht der Elfenschlampe zielend.
    Cullen blinzelte – und setzte sich so unglaublich schnell in Bewegung, als würde jemand eine DVD vorspulen. Er verschwamm vor ihren Augen, verdammt, so schnell bewegte er sich, um sich schützend vor die Elfenschlampe zu stellen und die Arme in einem perfekten Unterarmblock hochzureißen.
    Cynnas Fuß traf gegen seinen linken Unterarm. Er aber reagierte nicht mit einem Gegenschlag, der sie aus dem Gleichgewicht gebracht hätte, sondern sie konnte ihren Schwung so nutzen, dass sie sich drehen und erneut die Schlampe angreifen konnte.
    Sie war nicht mehr da. Eben noch hatte sie selbstzufrieden hinter Cullen gestanden, die hübschen Lippen abfällig verzogen. Und jetzt war sie … einfach verschwunden.

 
    21
    Das Schiff des Kanzlers war mit dem, auf dem sie gekommen waren, nicht zu vergleichen. Sie fuhren den Fluss hinunter. Dieser hatte sich verengt, sodass die Strömung stärker geworden war. Vor das Schiff waren zwei Seeochsen gespannt, die es nicht nur zogen, sondern auch lenkten.
    Verglichen mit dem anderen Schiff war dieses hier luxuriös. Das Holz war dunkel und auf Hochglanz poliert, mit aufwändigen Schnitzereien überall dort, wo ein Gnom sein Messer hatte ansetzen können. Auch Kabinen gab es – zu ihrer aller Freude –, obwohl selbst die, die angeblich für Nicht-Gnome bestimmt waren, winzig waren. Cynna hatte eine für sich allein. Die meisten mussten sich eine Kabine teilen, alle Übrigen schliefen auf Deck.
    Sie waren eine große Reisegruppe. Tash führte eine kleine Einheit der Wache, die sie zu ihrem Schutz begleitete. Wen war mit von der Partie, um mit den Ekiba Kontakt zu halten, und Bilbo hatte noch drei weitere Gnome mitgebracht. Cynna hatte keine Ahnung, wer sie waren oder in welcher Eigenschaft sie sie begleiteten. Man hatte ihr Titel genannt, mit denen sie sie ansprechen sollte, aber was bedeutete „Dritter Assistent des Roten Jaspisbandes“? Insgeheim nannte sie sie Huey, Dewey und Louie.
    Auch ihr Vater gehörte zu ihrer Gruppe.
    Zuerst war sie erschrocken gewesen. Doch Daniel Weaver hatte gesagt, dass er bei ihr sein wolle, um sie näher kennenzulernen. Er hoffte, sich nützlich machen zu können. Er sprach die Hochsprache fließend, konnte sich in drei weiteren Sprachen verständigen und kannte die Sitten und Gebräuche und die politischen Gegebenheiten. Zwar arbeitete er für den Kanzler, aber im Moment war diese Stelle vakant – obwohl das wie ein tiefes, dunkles Geheimnis dem Volk gegenüber gehütet wurde.
    In diesem Augenblick befand er sich in der luxuriös ausgestatteten Kabine, die er sich mit Wen teilte. Es war spät, deswegen schlief er wahrscheinlich. Timms war auf der anderen Seite des Aufbaus, in dem sich die Kabinen befanden. Er brachte Gan Poker bei. Ab und zu hörte sie, wie Gan vor Freude oder Wut aufschrie. Die ehemalige Dämonin war keine gute Verliererin.
    Tash und drei der Wachleute waren unter Deck untergebracht – für die Wache waren anscheinend keine bequemen Kojen vorgesehen. Die anderen guckten wachsam und drohend aus ihren Mittelalter-trifft-Gruft-Gewändern. Bilbo und Louie hatten sich zurückgezogen, sodass Huey und Dewey nun allein an dem großen Tisch auf dem Achterdeck saßen. Oder war es das Heck? Jedenfalls hinten auf dem Schiff. Dort hatten alle zusammen am frühen Abend gegessen. Dann hatten sie Karten ausgebreitet, um die Route zu besprechen.
    Mehr als „da lang“ konnte Cynna nicht beisteuern.

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