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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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stand für die Zeit, die vergangen war. Das war ihr Ziffernblatt. Zu Hause hätte sie dieses Ziffernblatt nach der Anzahl der Nächte eingeteilt, die vergangen war, seitdem die Person – denn gewöhnlich handelte es sich um eine Person – vermisst wurde. Da dies in Edge nicht funktionieren würde, hatte sie die Gnome gebeten, ihr etwas zu geben, das an einem einzigen „Tag“ hergestellt worden war – so genau wie möglich. Sie hatten ihr eine Strickarbeit gegeben. Darauf hatte sie das Muster gesichtet, das für die Lebenszeit stand. Jetzt musste sie vier kielezos miteinander verbinden: eins für die Fährte , eins für den Tag , das kielezo des Medaillons und das für die Zeit, die vergangen war .
    Sie „zog“ eine Linie zwischen dem kielezo des Medaillons und der Fährte , verband dann beide mit der Zeit, die vergangen war und verknüpfte dann Letztere mit dem Tag . Den kielezo des Tages hatte sie kraft ihres Willens so angepasst, dass er die von ihr gewünschte Anzahl von Tagen repräsentierte. Als die Verbindungen zu stimmen schienen, erhob sie sich.
    Cynna konzentrierte sich mit aller Kraft auf ihre nackten Füße und versuchte, ganz bewusst die Erde, die Pflanzen und den Boden durch die Haut zu erspüren. Sie hob die Ferse und senkte sie dann langsam wieder. Dann die andere. Mit gebeugten Knien und ohne dass die Füße je den Kontakt mit dem Boden verloren, stampfte sie einen uralten Rhythmus. Während dieser immer heftiger wurde, zog sie Energie aus ihrer Gabe, ein Vorgang, der so einfach und natürlich war, wie tief Atem zu holen … halten, halten … Die durch das Trommeln ihrer Füße erzeugte Energie nahm unaufhörlich zu, wurde durch ihre Arme, die sie jetzt langsam hob, gebündelt … langsam, ganz langsam … und die miteinander verbundenen kielezos hoben sich mit ihren Armen und summten unsichtbar in der Luft.
    Fünf und fünf und fünf und fünf und fünf und fünf, sagte sie zu dem kielezo des Tages. Sie schlug die Arme über dem Kopf zusammen. Atmete aus. Und fand es.
    Dort . Oh ja. Dort … und hier entlang, in diese Richtung. Sie hatte es.
    Cynna lächelte, ein wenig benommen und sehr müde. Triumphierend. „Ich habe eine Fährte. Sie ist schwach, aber deutlich. Der Fluss. Das Medaillon ist auf dem Fluss gefahren, in Richtung Süden.“
    Ruben lächelte. „Gute Arbeit.“ Sie hörte einen Hauch von Erleichterung aus seiner Stimme heraus.
    Die Erleichterung der Gnome war weniger leise, verflog aber schnell wieder, und sie begannen geschäftig, Befehle zu geben. Nun war es sicher, dass die Fährte aus der Stadt herausführte. Sie würden wieder aufbrechen müssen. Bilbo versicherte ihnen, dass alles für ihre Abfahrt in einem Glockenschlag bereit wäre, das hieß also in zwei Stunden.
    „Ich hoffe, Gan taucht rechtzeitig wieder auf.“ Sie machte sich ein wenig Sorgen um die ehemalige Dämonin.
    Ruben sah sie an. „Hat Mr. Seabourne Ihnen gesagt, wann er zurück sein wird? Oder sollen wir vielleicht jemanden nach ihm schicken?“
    „Oh nein, das ist nicht nötig. Er ist wieder hier.“ Sie musste nicht erst eine vollständige magische Suche durchführen, um sich dessen sicher zu sein. Sie brauchte noch nicht einmal sein Muster. Sie musste sich nur fragen, wo Gegenstände oder Menschen, die sie gut kannte, waren, und ihre Gabe sagte es ihr – vorausgesetzt, sie waren in der Nähe. „Ich sage ihm, dass wir in Kürze abreisen werden.“
    Auf dem Weg zurück zu ihren Räumen bog Cynna nur einmal falsch ab, fand aber im Übrigen problemlos ihren Weg durch das Labyrinth. Trotzdem dauerte es lang genug, um sich die Frage zu stellen, warum sie sich sofort bereit erklärt hatte, Cullen zu holen. Nur weil ihr Körper mehr von ihm wollte, hieß das nicht, dass ihre Gefühle auch dazu bereit waren.
    Vielleicht deutete sie auch zu viel in den letzten Abend hinein. Was hatte sich denn geändert? Der Sex war toll, aber es war nicht das erste Mal gewesen … wofür der Reiter, der noch zu klein war, um ihren Leib zu wölben, Beweis genug war. Ihr lag etwas an ihm, das stimmte. Aber schließlich war er ihr Freund, und an Freunden lag einem immer etwas. Gestern Abend hatte sie sich verletzlich gefühlt, aber das hieß nicht … dass sie sich in ihn verliebt hatte, um Himmels willen.
    Vernarrt. Sie war in ihn vernarrt, mehr nicht. Es würde vorbeigehen.
    Cynna war müde und angespannt, als sie vor seiner Tür stand. Sie klopfte unbeabsichtigt fest. Ihre Hand schob die Tür halb auf. „Ich bin es“,

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