Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
für mich verbiegst. Das bringt nichts. Es macht dich nur unglücklich und unzufrieden, und dann sind wir irgendwann keine Freunde mehr …“
    Er verschwamm vor ihren Augen, und sie wirbelte durch die Luft. Genau genommen flog sie rückwärts, weil er sie geworfen hatte. Noch bevor sie landete, wirbelte er herum. Und die Realität geriet ins Strudeln.
    Cynna hatte schon gesehen, wie Lupi sich wandelten, aber ihn noch nie. Es war, als würde jemand aus Cullens Körper Scheiben schneiden und mit atemberaubender Geschwindigkeit neu zusammensetzen. Abgelenkt von ihrer unsanften Landung und seinem Anblick brauchte sie eine Weile, bis sie erkannte, warum er sich wandelte.
    Etwas – zwei, um genau zu sein – kletterte über die Reling, leise wie Geister und schwärzer als die Nacht, die sie umhüllte.
    „Alarm!“, schrie sie und schlug ihr magisches Licht mit der Handfläche höher. Sie traf es mit so viel Wucht, dass es in fünf Leuchtkörper zersprang.
    Nacktschnecken. So sahen sie aus, obwohl sie Männerkörper und die üblichen Gliedmaßen an den richtigen Stellen hatten. Sie waren groß und feucht – und das nicht nur, weil sie gerade aus dem Fluss geklettert waren –, und ihre Gesichter waren, igitt … grob und missgestaltet. Sie hatten weder Nase noch Kinn unter dem Schließmuskel, der wohl der Mund sein musste, obwohl sie eher so aussahen, als wäre jemand bei ihrer Montage sehr verwirrt gewesen und hätte den Anus in ihr Gesicht statt in ihr Hinterteil gesetzt.
    Cynna stand auf. Sie erhaschte einen flüchtigen Blick auf eine Art Geschirr vor ihrer Brust, bevor sie ein riesiger rotbrauner Wolf ansprang.
    Schon als Mensch war Cullen unglaublich schnell. Als Wolf war er sogar noch schneller. Auch die Nacktschnecken waren flink – nur nicht flink genug. Einer von ihnen blieb gerade noch die Zeit, ein Schwert aus ihrem Brustgeschirr zu ziehen, doch die andere war zu langsam. Der Wolf riss ihr die Kehle heraus.
    Ein wortloser Ruf ertönte hinter Cynna. Sie wandte sich um – und sah ein paar schleimige, schwarze Hände nach der Reling greifen. Eine weitere Nacktschnecke zog sich hoch, aber noch nicht über die Reling.
    Ihr Körper wusste, was zu tun war. Sie drehte sich zur Seite, zog das rechte Knie an die Brust und stieß das Bein vor. Ihr Fuß traf den Kopf des Dings, und sie spürte die Wucht des Tritts durch ihren ganzen Körper hindurch.
    Der Schneckenmann fühlte sie noch mehr. Mit einem ohrenbetäubenden Kreischen fiel er zurück in den Fluss. Das Platschen wurde von einem anderen Schrei übertönt. Cynna wirbelte herum und sah einen weiteren Schneckenmann in einer seltsam hoppelnden Gangart auf sich zukommen, ein gefährlich aussehendes Schwert in der Hand. Eine der Wachen – ein Mensch – war hinter ihm her und rief ihr etwas zu.
    Ihr Talisman flüsterte: „Fasst sie nicht an. Sie sondern Gift ab.“
    Und das sagte er ihr jetzt erst?
    Stiefel. Sie trug Stiefel, deswegen war das Gift nicht an ihre Haut gelangt, aber Cullen … „He!“, rief sie der Wache zu. „Hinter Ihnen!“ Zwei weitere Schneckenmänner näherten sich ihm. Er fuhr herum, sodass das andere große, schwarze, schleimige Biest mit dem Schwert nach Cynna schlagen konnte.
    Cynna sprang zurück. Ihr blieb keine Zeit, sich nach Cullen und den anderen Schnecken umzusehen. Ihr Gegner war zu schnell. Er sprang vor, machte dabei ein merkwürdiges Zwitschergeräusch mit seinem Gesichtsanus und ließ die Klinge durch die Luft fahren.
    Überall waren Schreie zu hören. Und ein Schuss – offenbar hatte Steve sich in den Kampf eingemischt. Ihre eigene Waffe war in ihrer Kabine, aber das war nicht weiter schlimm. Sie hatte all ihre Munition bei den Dondredii aufgebraucht.
    Der Schneckenmann machte einen Satz nach vorn, und sie sprang zurück. Sieh nicht das Schwert an. Schau ihm in die Augen. So hatte sie es gelernt, aber diese Augen waren undurchdringlich schwarz. Sie konnte nicht erkennen, wohin er sah, konnte rein gar nichts darin lesen.
    Das Schwert zischte durch die Luft, dort, wo eben noch ihr Bauch gewesen war. Sie hatte sich gerade weit genug nach links gelehnt, aber es war knapp gewesen. Die Klinge kam wieder auf sie zu, und dieses Mal hätte sie beinahe das Gleichgewicht verloren, als sie auswich – und stolperte. Über den Fuß seines toten Kumpels.
    Cynna ließ sich fallen. Dort, wo sie eben noch gestanden hatte, blitzte scharfer Stahl auf. Und ein Wolf flog über sie und das Schwert hinweg, drehte sich mitten im Sprung und schlug

Weitere Kostenlose Bücher