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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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hatte. Aber wenn es das Blut von jemandem war, den man kannte und der jetzt tot war, war es irgendwie anders. Sie mochte den Anblick des Blutes nicht.
    Fühlte man sich so, wenn man eine Seele bekam? Hatte man Schmerzen, große Schmerzen, selbst wenn man gar nicht verletzt war?
    Es war alles so verwirrend.
    Vor der Herberge warteten noch mehr Ahk. Sie hatten die Pferde aus dem Stall geholt, aber das kleine Pony, das Gan geritten hatte, war nicht darunter. Der Anführer der Ahk sagte, das Pony würde sie nur aufhalten und dass Gan vorne bei einem seiner Krieger mitreiten müsse.
    Auch Wen von Ekiba wartete auf sie.
    „Tash ist tot“, sagte Cynna Weaver zu ihm. „Bilbo ist tot. Mein Vater ist verletzt. Zwei der Wachen sind tot, einer liegt im Sterben, und alle sind verletzt. Seid Ihr zufrieden mit Euch?“
    Er wandte sich einfach ab. Er antwortete nicht auf ihre Frage.
    Es dauerte einige Zeit, bis alle auf den Pferden saßen. Die Ahk wollten ihre Toten nicht zurücklassen, also wurden sie auf den Pferden festgebunden. Ihr Heiler kümmerte sich um die beiden Ahk, die so schwer verletzt waren, dass sie seine Behandlung benötigten. Bei einer dritten war man offenbar der Meinung, dass sie in zu schlechter Verfassung war. Der Anführer der Ahk stimmte einen Chant an und schnitt ihr die Kehle durch.
    Währenddessen trugen andere die Habseligkeiten der Gefangenen zusammen, darunter auch Cynna Weavers Tasche mit der Schokolade. Gan überlegte, ob sie sich vielleicht besser fühlen würde, als sie sie sah. Aber so war es nicht.
    Daniel Weavers Bewusstlosigkeit stellte ein Transportproblem dar, und Cynna Weaver versuchte, den Ahk-Anführer zu überreden, ihn dazulassen. Aber er ließ sich nicht darauf ein. Er nahm an, sie habe dem Zauberer mit einem Trick zur Flucht verholfen, und wollte nun so viele Geiseln wie möglich haben, damit sie das tat, was er von ihr wollte: das Medaillon finden.
    Alle wollten dieses blöde Medaillon. Gan hasste es. Es brachte die Leute dazu, ihre Freunde zu töten, noch bevor sie wusste, dass es ihre Freunde waren. Und jemanden, den sie für nett gehalten hatte, dazu, die anderen zu verraten.
    Cynna Weaver stand reglos und still, während sie ihren Vater einem der Ahk auf das Pferd hinaufreichten, der sich auf ihrem Ritt um ihn kümmern sollte.
    „Cynna Weaver?“, fragte Gan zaghaft. „Fühlst du dich auch so schrecklich?“
    „Ja. Ganz furchtbar schrecklich.“
    „Würden wir uns besser fühlen, wenn wir Wen von Ekiba töten würden?“
    Cynna Weaver sah sie mit einem ganz traurigen und merkwürdigen Blick an. Dann tat sie etwas Überraschendes. Sie kniete sich hin, so wie damals, als Gan gesagt hatte, sie habe keine Freunde. Doch dieses Mal umarmte sie Gan. Gan wusste, dass es eine Umarmung war, weil sie gesehen hatte, wie Menschen so etwas taten. Sie wusste, dass sie sich nicht nur dann umarmten, wenn sie Sex haben wollten, und sie war sich ziemlich sicher, dass Cynna Weaver jetzt gerade keinen Sex wollte, weil das dumm gewesen wäre, aber sie wusste nicht, was sie tun sollte. Also stand sie einfach da.
    Nach ein paar Sekunden ließ Cynna Weaver die Arme sinken und sagte: „Ich weiß nicht. Ich würde es gerne tun, aber die … die klugen Menschen, die ich kenne, würden sagen, dass es falsch wäre, ihn zu töten. Und wenn wir etwas Falsches tun, fühlen wir uns nicht besser.“
    „Das verstehe ich nicht.“
    Der Anführer der Ahk bellte einen Befehl. Sie brachen auf.
    Cynna Weaver seufzte und stand auf. „Ich manchmal auch nicht.“

 
    29
    Der Wächter mit der Bauchwunde war aufgewacht und stöhnte. Kai versuchte, nicht darauf zu achten. Wenigstens verhielt sich ihre eigene Patientin ruhig, obwohl die Art, wie sie Kai mit diesen großen, dunklen Augen anstarrte … Kai hob die Hand, um sich das Haar aus dem Gesicht zu streichen, und tat es dann doch nicht, als sie das Blut an ihren Fingern bemerkte.
    „Sein Name ist Harry“, sagte die Frau, die sie zusammennähte. „Das ist Harry. Es sieht nicht gut für ihn aus, nicht wahr? Er ist nur ein Mensch. Menschen heilen nicht gut, und sie haben ihn am Bauch erwischt.“
    „Ich weiß es nicht“, sagte Kai. „Ich weiß nicht, was sich machen lässt.“
    „Seid Ihr eine Theilo?“
    „Etwas in der Art.“ Theilo hieß, sie war eine Weltengleiterin, eine von vielen, die über die Jahrhunderte aus einer anderen Welt nach Edge geglitten waren, ohne es beabsichtigt zu haben.
    „Ihr sprecht die Hochsprache gut.“
    „Danke.“ Kai hatte

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