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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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…“
    „Das war unvermeidlich. Und vielleicht ist es auch gut so. Dell und ich sind sehr gut, aber ich weiß nicht, ob wir fünfzig Ahk-Krieger hätten töten können.“
    „Der Zauberer hätte ein paar von ihnen verbrannt.“ Und vielleicht wäre es ihr gelungen, ihre Gedanken zu ändern. Oder sie einfach verrückt werden zu lassen. Doch fünfzig verrückte Ahk-Krieger wären vielleicht noch schlimmer gewesen. Kai biss sich auf die Lippe. „Nathan, ich kann es nicht so tun, wie die Königin es wünscht. Es sterben zu viele dabei.“
    Er schwieg einen Moment zu lange, und seine Miene erstarrte. „Wie meinst du das?“
    „Sie will nicht, dass wir uns zu erkennen geben oder jemanden wissen lassen, dass sie uns geschickt hat, aber …“
    „Wenn die Gnome wüssten, dass sich Winter in diese Welt einmischt, würde das Energiegleichgewicht hier und in anderen Welten gestört. Dann sterben noch mehr, Kai. Möglicherweise sehr viel mehr.“
    „Es sind keine Gnome bei der Gruppe von der Erde dabei. Nicht mehr.“
    Er dachte darüber nach. Dann nickte er. „Es ist deine Mission. Wenn du meinst, es ist Zeit … zuerst müssen wir sie aber einholen.“
    Sie seufzte. „Wir sollten lieber etwas essen, bevor wir aufbrechen.“
    Nathan lachte leise. „Kai. Kai. Ja, wir werden etwas essen, und wir werden auch schlafen. Selbst wenn wir ohne eine Rast auskämen, die Pferde tun es nicht.“
    Manchmal verstand sie seinen Sinn für Humor nicht. Sie wusste, dass Nathan nicht herzlos war, aber im Moment war ihr nicht nach Lachen zumute. Sie wandte den Kopf und schluckte die bösen Worte hinunter, bevor sie sie später bereuen würde.
    „Kai.“ Er legte die Hand unter ihr Kinn und streichelte sie, als wäre sie Dell. „Ich lebe lange genug, um zu wissen, dass ich anderen nicht dadurch helfe, dass ich ihre Trauer auf mich nehme. Wir tun das, was wir tun müssen. So wie diese Leute auch.“
    „Ich glaube, ich …“
    „Pssst“, machte die Frau des Wirts, die die andere Patientin pflegte, die neben dem Herd lag. „Sie wacht auf“, sagte sie. „Ihr sagtet, ich sollte es Euch wissen lassen.“
    Sie gingen zu ihr. Nathan hatte sich vor allem mit der Wache befasst, weil diese Frau, obgleich sie tot ausgesehen hatte, durch einen Schlag auf den Kopf nur bewusstlos geworden war. Die tiefe, blutige Wunde in ihrer Brust stammte von einem Schwert, das wie durch ein Wunder die lebenswichtigen Organe nicht getroffen hatte. Nathan hatte gesagt, dass die Selbstheilungskräfte der Frau ausreichend seien. Als Kai in ihren Farben sah, dass sie zusätzlich zu ihren natürlichen Selbstheilungskräften noch eine schwache Gabe der Heilung hatte, hatte sie nicht widersprochen.
    Sie war nicht so hübsch wie die Katzenfrau. Kai hatte bisher noch keinen Ahk zu Gesicht bekommen, aber man hatte ihr beschrieben, wie sie aussahen. Die Haut dieser Frau und ihre kurzen Stoßzähne deuteten darauf hin, dass sie Ahk-Blut hatte, obwohl sie auf der Seite der Besucher von der Erde mitgekämpft hatte.
    „Wer seid Ihr?“, fragte die Frau mit schwacher Stimme, als Kai sich neben sie kniete.
    „Ich bin Kai, und das ist Nathan. Und wer seid Ihr?“
    „Ich bin …“ Ihre Augen weiteten sich, als sie Nathan erblickte. „Ihr! Ihr seid ein …“
    „He!“, sagte er hastig. „Mir wäre es lieber, Ihr würdet es nicht sagen. Ihr seid die Erste, die mich erkennt, und ich frage mich, wieso.“
    „Dann stimmt es also?“ Sie sah erschrocken aus. „Ich wusste nicht, dass Ihr in der Lage seid …“
    „Wie ich sagte, ich wünsche, dass Ihr Stillschweigen bewahrt …“ Dieses Mal war er gebieterisch – nur eine ganz leichte Änderung, für die wahrscheinlich nicht nur sein Ton verantwortlich war. Er sah die Frau des Wirts an, und ihre Farben zeigten Kai, dass sie Angst hatte. „Ihr dürft jetzt gehen.“
    Die Wirtsfrau ließ sich das nicht zweimal sagen und eilte davon.
    Nathan sah die verletzte Frau an. „Nun könnt Ihr mir sagen, woher Ihr mich kennt. Und Euren Namen.“
    „Ich hätte nicht sagen sollen, dass ich Euch erkannt habe.“ Sie klang bitter. „Mein Verstand ist noch etwas benebelt von dem Schlag.“
    „Aber Ihr habt es gesagt“, sagte Nathan freundlich. „Wie heißt Ihr? Ihr könnt mir Euren Rufnamen nennen, wenn Ihr wollt.“
    „Ich werde Tash gerufen.“
    „Und warum habt Ihr mich erkannt?“
    Zuerst sah es so aus, als würde sie nicht antworten, aber schließlich seufzte sie leise. „Ich habe eine kleine Heilgabe, nichts Großes, aber

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