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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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können, sodass der Tritt sie aus dem Gleichgewicht brachte. Sie fiel gegen einen weiteren großen, grauen Körper. Zwei riesige Hände packten ihre Arme und hielten sie aufrecht. Der Ahk, den sie getreten hatte, schüttelte den Kopf einmal, als wäre er verwirrt. Dann brach er zusammen.
    Der, der sie festhielt, sagte leise etwas. Ihr Talisman übersetzte: „Guter Kick.“
    „Steve Timms?“ Gans Stimme stieg aus dem Loch hoch, zittrig vor Angst. „Cynna Weaver? Seid ihr tot?“
    „Noch nicht“, rief Cynna zurück. Sie riss sich los, trat an den Rand des Abgrunds und sah hinunter. Eine Art Schluckloch, dachte sie. Aber dort unten war es dunkel. Sie konnte nichts sehen, nicht einmal etwas Orangefarbenes. Deswegen schickte sie ihr magisches Licht hinunter.
    „Cynna“, sagte Steve mit dumpfer Stimme, „ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie helfen könnten, dieses Arschloch von mir herunterzuziehen.“
    „Das mache ich“, sagte Daniel. Er klang atemlos.
    „Alles in Ordnung, Steve?“ Cynnas magisches Licht schwebte in die Tiefe, und jetzt sah sie auch Gan.
    „Klar, alles wunderbar. Mir geht’s gut.“
    Das Loch war ganz rund. War das normal für diese Art Senklöcher? Die Seiten waren beinahe glatt und fielen steil ab. Unmöglich, sie zu erklimmen. Cynna konnte nicht bis auf den Grund sehen. Aber sie sah den Baum, der mit in die Tiefe gestürzt war, als die Erde plötzlich verschwunden war, und sich ungefähr sechs Meter tiefer quer über dem Loch verkeilt hatte. Gan hielt sich an einem der Äste fest.
    Diese Mistkerle hatten Steine nach ihr geworfen. Große Steine. Selbst wenn sie sie nicht getroffen hätten, so hätte doch der Baum auf sie fallen können.
    Chulaks unverwechselbares Grollen ließ sie sich umdrehen. Er saß immer noch auf seinem Pferd und starrte auf seine Männer hinunter. Ihr Talisman flüsterte: „Sithell. Berichte.“
    Der, der den knappen Bericht lieferte, war klein für einen Ahk und wie ein Panzer gebaut. Der Ahk, mit dem Gan geritten war, hatte, wie bereits vermutet, die Kontrolle über sein Pferd verloren. Das Tier war einfach weitergerannt, ohne dass es ihm möglich gewesen wäre, es zum Stehen zu bringen, als er das Schluckloch bemerkt hatte. Sie hatten darübergesetzt – aber der Reiter hatte Gan nicht festhalten können. Als die anderen dazukamen, waren sie so erleichtert gewesen, dass das Pferd nicht verletzt war, dass sie zu Späßen aufgelegt gewesen waren.
    Anders als Chulak jetzt. „Wer von euch leathin hat gedacht, ich brauchte nicht alle Geiseln?“ Er machte eine Pause. „Hat jemand von euch – irgendeiner – überhaupt gedacht?“
    Sithell sagte respektvoll: „Es schien, als habe der Berg die kleine Orangefarbene verschlungen. Wir wollten uns nicht mit Hvrashs Gefährtin streiten.“
    „Aber ihr dachtet, sie hätte nichts dagegen, wenn ihr ihr Steine in den Rachen werft?“
    Anscheinend erkannten die Ahk eine rhetorische Frage, wenn sie sie hörten. Niemand sagte etwas. Also ergriff Cynna das Wort. „Ich brauche ein Seil. Sofort.“
    Chulak drehte langsam den Kopf. „Kommt her.“
    Das klang nicht gut. Widerstand würde nichts bringen, und sie brauchte ein Seil. Sie trat an sein Pferd heran.
    Seine Hand schoss vor. Ein Vorschlaghammer traf sie an der Schläfe und schlug sie zu Boden. Durch das Brüllen in ihren Ohren hörte sie schwach, wie der Zauber flüsterte: „Mir gefällt die Art nicht, in der Ihr mit mir sprecht.“
    Sie verlor nicht das Bewusstsein, aber sie war auch nicht ganz da, als sie Gans Rettung besprachen – und die Strafe, die auf all die wartete, die das Leben von einer von Chulaks Geiseln aufs Spiel gesetzt hatten. Drei von ihnen verloren einen Finger. Einer – der, den sie bewusstlos getreten hatte – verlor zwei Finger. Sie warteten darauf, dass er wieder bei Bewusstsein war, damit er sie sich selber abschneiden konnte.
    Während sie ihren blutigen Geschäften nachgingen, lenkte Cynna Gan ab, indem sie ihr erzählte, wie Steve sich für sie eingesetzt hatte. Ihr Vater saß hinter ihr, und sie lehnte sich an ihn. Das war ein seltsames Gefühl, aber angenehm seltsam.
    Endlich gaben sie Steve ein Seil, und er zog Gan hoch.
    Die ehemalige Dämonin war zerkratzt und blutig. Ihr Blut war rot, so rot wie das aller anderen auch. Sie riss die Augen weit auf. „Du hast mich gerettet“, flüsterte sie Steve zu. „Du hast mit dem Ahk gekämpft, damit er mich in Ruhe ließ. Er ist riesig und hätte dich töten können, aber du hast mit ihm

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