Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
gekämpft.“
    Sie torkelte vorwärts und schlang die Arme um seine Knie. Drückte ihn.
    Steve gab ein ersticktes Geräusch von sich und geriet ins Schwanken. „Nicht so fest.“ Hektisch suchte er Cynnas Blick, einen flehenden Ausdruck in den Augen.
    Sie lächelte, soweit es ihr geschundenes Gesicht zuließ, und machte eine Geste, als würde sie jemanden tätscheln.
    Er begriff. Er bückte sich und tätschelte die nackte, verkratzte orangefarbene Schulter. „Ich musste ja etwas tun“, sagte er barsch. „Die Mistkerle. Und du gehörst doch zu uns, oder?“
    Der runde, kahle Kopf nickte. So plötzlich, wie sie ihn umklammert hatte, ließ sie ihn auch wieder los. Sie humpelte zu Cynna, warf die kurzen Ärmchen um Cynnas Schultern und drückte sie fest – was wehtat. Gan war viel stärker, als sie aussah.
    Glücklicherweise löste sie ihre Umarmung schnell wieder. Sie starrte Cynna an, das hässliche kleine Gesicht war jetzt sehr ernst. „Ich verstehe jetzt. Ich verstehe.“
    Cynna verstand nicht, aber welche Erleuchtung Gan auch immer gehabt hatte, sie musste wichtig sein. Also lächelte sie schief, weil die andere Gesichtshälfte taub war, nahm die schmutzige orangefarbene Hand mit den pummeligen Fingerchen und drückte sie. „Das freut mich.“
    Die Ahk wollten es ihren Pferden ersparen, über die Schlucht zu springen, was Cynna ganz entschieden – wenn auch im Stillen – begrüßte. Sie mussten eine andere Route finden. Als sie endlich anhielten, um Rast zu machen, befanden sie sich in einem Gebiet mit sanften Hügeln und vereinzelten Wäldern. Und Cynna war schwindelig vor Erschöpfung.
    Den Schmerz ertrug sie nur, weil sie schließlich schwach geworden war und zwei Stunden zuvor ihren Anti-Schmerz-Zauber benutzt hatte. Er sollte nur in Notfällen angewendet werden, weil er zwar den Schmerz vollständig ausschaltete, aber auch die Heilung aufhielt.
    Aber der Dreckskerl, der sie geschlagen hatte, hatte sich geweigert anzuhalten, und ihrem Kopf hätte es kaum geholfen, wenn sie vom Pferd gefallen wäre.
    Natürlich hätte sie auch Chulak sagen können, dass sie sich nicht mehr auf dem Pferd halten konnte. Er wollte nicht anhalten, aber er wollte auch nicht, dass sie fiel und sich verletzte. Er brauchte sie, damit sie die Fährte des Medaillons wiederaufnahm. Deshalb hätte er vermutlich einem seiner Leute befohlen, bei ihr aufzusteigen und sie zu stützen, so, wie sie es auch mit Daniel gemacht hatten.
    Wie sich aber herausstellte, war sie so dumm, so stur, zäher als hundertfünfzig Kilo schwere zweibeinige Rhinozerosse sein zu wollen, die sich die Finger abschnitten, um ihre Reue zu zeigen, weil sie den Besitz ihres Anführers beschädigt hatten. Und dann stundenlang ritten, ohne zu murren.
    Mistkerle. Und sie war eine Idiotin, was ihr auch umgehend allzu deutlich vor Augen geführt wurde, als sie abstieg und keine Energie mehr in den Anti-Schmerz-Zauber fließen ließ. Sie ging drei Schritte und übergab sich.
    Gehirnerschütterung. Das stellte Chulaks Heiler fest, als er sie untersuchte. Er ließ sie sich auf ihre Decken legen, umfing ihren Kopf mit seinen warmen Händen und tat irgendetwas, das sie schläfrig machte. Ihr blieb kaum eine Sekunde, um zu denken, oh, er versetzt mich in einen Schlafzustand, genau wie … da verlor sie auch schon das Bewusstsein.
    So kam es, dass sie die Schlacht verschlief.
    Sie wachte erst auf, als sie andere Hände auf ihrem Gesicht spürte. Diese waren kühler, mit langen Fingern und weich. Diese Hände weckten sie auf, statt sie fortzuschicken, kühle Hände, die sie von innen wärmten.
    Sie blinzelte und blickte in dunkle, langbewimperte Augen … volle Lippen, die sich zu einem leichten Lächeln verzogen. Schwarzes Haar mit silbernen Strähnen an der Seite, nach hinten gebunden, gab den Blick frei auf ein Gesicht, so wunderschön, dass es ihr den Atem verschlug. Honigfarbene Haut, spitze Ohren … benommen hob sie die Hand, aber wagte es dann doch nicht, sie zu berühren.
    „Wer seid Ihr?“, hauchte sie. Ihr Puls hämmerte in ihrem Kopf. Es tat weh. Der Schmerz lenkte sie ein wenig von dem Pochen an einer anderen Stelle ab, aber nicht ganz. Nein, nicht ganz.
    „Na, ich bin Euer Prinz, Schneewittchen“, sagte er mit einer Stimme, die sie wie Nebelschwaden umfing, einer Stimme, der sie stundenlang hätte lauschen können. Einer leicht rauen Stimme, als ob auch er die angenehme Erregung verspüren würde. „Ich bin gekommen, um Euch wach zu

Weitere Kostenlose Bücher