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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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das wirst du auch tun müssen. Nur weil der Gnom sagt, dein Vater sei in Edge, muss es nicht stimmen. Er wusste, wie er heißt. Aber er kannte auch Lilys Namen, und den weiß er nicht von Daniel Weaver.“
    „Er hat einen Ehering, auf dem das Muster meiner Mutter ist.“
    „Cynna.“ Lily berührte ihre Hand. „Daraus lässt sich nur schließen, dass Daniel Weaver – oder sein Ring – einmal in Edge war. Das beweist nicht, dass er jetzt noch immer dort ist.“
    Alles in allem war sie erleichtert, als sie endlich die Haustür hinter sich zuziehen konnte.
    Die Luft war kalt und still. Cynna atmete tief ein und hielt die Luft an, in der Hoffnung, so ihre Unruhe in den Griff zu bekommen. Irgendwo in der Nähe bellte ein Hund. Und irgendwo, noch näher, war ein Lupus, der sie beobachtete, auch wenn sie ihn nicht sehen konnte. Rules Vater hatte angeordnet, dass er von jetzt an bewacht wurde. Und was der Rho sagte, wurde gemacht. Cynna musste den Wächter nicht mit eigenen Augen sehen, um zu wissen, dass er dort war.
    Sie steckte die Hände in die Taschen und schnitt ein Gesicht. Verdammt. Den Mantel hatte sie ganz vergessen. Sie hatte Rule nicht gedankt, der noch nicht einmal wusste, dass er ihn ihr gekauft hatte. Das hatte Lily in ihrem Bericht nicht erwähnt.
    Auch den Pullover und die Hose musste sie Lily noch zurückzahlen. Sie hatte vergessen zu fragen, wie viel sie gekostet hatten.
    Aber sie würde nicht wieder hineingehen. Nicht an diesem Abend.
    Ihr Ford, der eigentlich dem Staat gehörte, stand am Straßenrand, aber sie ging nicht hin. „Sag ihnen, ich mache einen Spaziergang“, rief sie dem unsichtbaren Wachtposten zu. Sie warf die Schlüssel in ihre Tasche, zog sich den Riemen über den Kopf, sodass er wie ein Patronengürtel quer über ihrer Brust lag, und lief los.
    Der neue Mantel war gefüttert und weich und erstaunlich warm. Jedes Mal, wenn sie die Arme schwang, flüsterte ihr das Leder etwas zu: Scht, scht, scht . Das Geräusch erinnerte sie an Reifen, die über Asphalt rollten, oder einen Schwamm, der eine Tafel sauber wischte. Bewegung.
    Gehen war für Cynna die gesündeste Art, mit etwas fertigzuwerden. Obwohl sie eine Prügelei immer noch bevorzugte, widerstand sie diesem Impuls jetzt. Meistens. Außerdem war jetzt keiner in der Nähe, den sie hätte durchbläuen können, wenn sie nicht zurückgehen wollte, um Lily eins auf die Nase zu geben, die sie wahrscheinlich ganz schnell k. o. schlagen würde. Ein Schwarzer Gürtel zweiten Grads ließ sich von einem schäbigen Braunen nichts gefallen. Vielleicht würde sich ja Rule von ihr schlagen lassen, aber das war keine richtige Prügelei.
    Dabei war sie gar nicht wütend auf Lily oder Rule … die sie nicht im Stich gelassen hatten. Wenn sie sich jetzt so fühlte, war das nur dumm und völlig unangebracht.
    Verdammt! Finster starrte sie die dunkle Straße hinunter, als sie vom Bürgersteig trat.
    Ein leises Geräusch, kaum wahrnehmbar, ließ sie herumfahren.
    Nur eine Armeslänge entfernt von ihr stand ein eins achtzig Meter großer, schlanker, wütender Mann, mit Krücken unter den Armen. Zimtfarbenes Haar umrahmte ein Gesicht, für das Bildhauer gemordet hätten, um es in Stein meißeln zu dürfen. Er trug dieselbe zerrissene Jeans und schmutzige Jeansjacke wie zuvor. Der böse Blick war neu.
    „Himmelherrgott noch mal“, fuhr Cullen sie an, „hat deine Mutter dir nicht beigebracht, erst nach rechts und nach links zu sehen, bevor du über die Straße gehst?“
    Ihr Herz hämmerte wie verrückt. Das machte sie wütend. „Ich erinnere mich nicht mehr. Möglicherweise hat sie das, bevor sie sich zu Tode getrunken hat.“
    „Arme kleine Cynna.“
    Der Spott tat ihr weh. Ihr schlechtes Gewissen rieb noch zusätzlich Salz in die Wunde, denn ihre Mutter war nicht immer eine Trinkerin gewesen – zumindest nicht eine von der hilflosen, hoffnungslosen Sorte. Als Cynna noch klein war, hatte es immer Gemüse zu den Makkaroni mit Käse aus der Dose gegeben. Ihre Mutter hatte sie jeden Abend ins Bett gebracht, und manchmal hatte sie ihr sogar noch eine Gutenachtgeschichte vorgelesen. Sie war mit ihr zum Spielplatz gegangen und hatte die Schaukel für sie angestoßen.
    Brüsk drehte sie sich um und begann über die Straße zu gehen.
    „Oh, jetzt bleib doch und lass es raus.“ Er schwang sich an seinen Krücken neben ihr her. „Du willst doch nichts lieber, als mir eine zu knallen. Vielleicht lasse ich dich sogar.“
    „Warum bist du hier? Warum bist du

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