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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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zwangsläufig, dass Lily auch nicht mitkommen kann? Ich meine, als du in Dis warst und sie – oder ein Teil von ihr – hier, hat das Band der Gefährten funktioniert, als wärt ihr euch körperlich nahe gewesen.“
    Rule drehte sich um, um einen Blick auf die Tür zu werfen. Eine Sekunde später erschien dort Lily. „Keiner von uns beiden hat damals das Bewusstsein verloren“, sagte Lily, „weil die Erde und Dis physisch analog waren. Bei Edge ist das nicht der Fall. Ich habe Gan danach gefragt.“ Sie sah Rule direkt an. „Ich habe Ruben bereits gesagt, dass ich nicht gehen kann.“
    Rule bewegte sich auf eine Art, die nur die Lupi beherrschten, anmutig und schnell. In der einen Sekunde stand er noch da, und in der nächsten hielt er Lily in den Armen und murmelte etwas, das Cynna nicht verstand.
    Sie wartete einen Moment und trommelte dann mit den Fingern auf dem Tisch. „Ich könnte vielleicht zusammen mit Gan fernsehen.“
    Rule sah sie an und lächelte. „Tut mir leid. Das hat mich berührt. Lily hat an den Clan gedacht. Sie hat verstanden, was mir die Pflicht diktiert, ohne dass ich es ihr habe sagen müssen, und hat entschieden, dass ihre Pflicht an zweiter Stelle kommt.“ Er neigte den Kopf und flüsterte Lily etwas ins Ohr.
    Lily lachte und befreite sich aus seiner Umarmung. „Später. Vielleicht. Wir werden sehen.“ Ihr Lächeln erlosch, und sie seufzte. „Ich konnte Ruben den Grund nicht sagen. Er weiß nichts von den Mächten der Thronfolger.“
    „Wirst du Probleme bekommen, nadia ?“
    Sie zuckte die Achseln. „Nicht mit Ruben. Ich habe ihm gesagt, dass es wegen des Clans wäre und ich es nicht erklären könne. Das hat ihm als Erklärung gereicht. Aber er bekommt großen Druck von oben, damit er der Delegation aus Edge gibt, was sie haben will.“
    „Menschen eingeschlossen?“, fuhr Rule auf. „Wird man Cynna befehlen …“
    Cynna unterbrach ihn. „Rule. Ich gehe. Befehle hin oder her, ich gehe.“
    Rule und Lily tauschten einen dieser Blicke, mit denen sich Paare alles Mögliche mitteilten, ohne ein Wort zu sagen. Sie waren nicht glücklich mit ihrer Entscheidung.
    Nun, sie selbst war auch nicht gerade entzückt. Sie hatte gedacht, ihre Freunde würden ihr helfen. Jetzt …
    Aus dem Fernseher im ersten Stock drang das Geräusch von Schüssen. Cynnas Augen wurden groß, als ihr ein Gedanke kam. „Was ist mit Gan?“
    „Wenn ich sie richtig verstanden habe“, sagte Lily, „muss sie nach Edge, um ihre … ihre Prüfung zu bestehen.“
    „Sie weiß nicht, dass ihr nicht mitkommt?“
    Lily schüttelte den Kopf.
    Also würde Cynna statt Lily und Rule eine stinkige ehemalige Dämonin an ihrer Seite haben. „Na toll.“

 
    6
    Die Enchiladas waren köstlich. Die Stimmung allerdings war angespannt.
    Zum einen wegen des strikten Verbots, das S-Wort auszusprechen oder darauf anzuspielen, was sowohl Lily als auch Rule streng befolgten. Cynna wusste nicht, warum sie sich so in Zurückhaltung übten, aber sie war froh darüber. Das andere Thema, das sie mieden, war ihre Entscheidung, nach Edge zu gehen, und die Meinung der anderen dazu.
    Keine leichte Aufgabe für alle Beteiligten. Glücklicherweise gab es noch andere Themen, über die sie sprechen konnten. Wie zum Beispiel Gnome.
    Rule kannte einen Gnom recht gut. Max war grob, übellaunig, sehr groß für seine Art und unvergesslich hässlich. Er war auch ein sehr guter Freund. Um Rule zu retten, war er mit ihnen zusammen in die Hölle gegangen – nicht ohne den ganzen Weg über zu meckern, aber dennoch.
    „Max hat die Anzahlung für seinen Club beim Lügenpoker gewonnen“, sagte Rule, als er sich den Teller ein zweites Mal belud. „Man hat ihn aus Las Vegas verbannt, weil er so gut blufft. Für einen Gnom ist Lügen eine Kunst. Ich glaube, auch bei ihnen gibt es Regeln, so etwas wie ethische Überlegungen, was das Lügen betrifft, aber bisher habe ich nicht herausgefunden, welche.“
    „Also sollten wir das, was der Rat sagt, nicht einfach für bare Münze nehmen“, sagte Lily.
    „Nicht, wenn die Gnome in Edge denen hier bei uns ähneln. Sie werden auch vermuten, dass wir lügen.“
    Cynna schnaubte. „Kein Problem. Ich nehme an, dass der Unterarsch aus dem Wirtschaftsministerium das Lügen ebenfalls für eine Kunstform hält.“
    Lily grinste. „Unterarsch. Ich gehe davon aus, dass du von McClosky sprichst.“
    „Wie hast du das erraten?“
    „Die Regierung kann und wird sich um sich selber kümmern“, sagte Rule. „Und

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