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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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doch Rule hatte gesagt, das sei nicht nötig. Dieses Treffen mit dem Richter sei nur eine Formalität. Er und Alicia hätten bereits eine Sorgerechtsvereinbarung entworfen und unterschrieben, die Rule zum alleinigen Sorgeberechtigten machte. Die Richterin müsse sie lediglich anerkennen.
    Sie hoffte, dass er damit recht hatte. Natürlich hatte er recht. Es gab keinen Grund, ihm das Sorgerecht zu verweigern, außer einem offensichtlichen Vorurteil gegen Lupi, und Richter waren gewöhnlich vernünftige, nüchterne Menschen.
    Aber auch unter Richtern gab es Idioten. Sie hatte schon einige kennengelernt, die so von ihrer Unfehlbarkeit überzeugt gewesen waren – ohne dass es dafür einen Grund gegeben hätte –, dass sie gegen Mutter Theresa entschieden hätten, wenn ihnen gerade danach gewesen wäre …
    Konzentriere dich, ermahnte sie sich, und widmete sich wieder ihrer Lektüre.
    Sie überprüfte noch einmal alles, was sie über Meacham und Hodge wussten. Es musste außer einem Y-Chromosom noch etwas geben, das die beiden Männer gemeinsam hatten. Etwas, das dazu geführt hatte, dass gerade diese beiden von dem Wiedergänger besessen gewesen waren.
    Mit den Ergebnissen der körperlichen Untersuchung war sie fertig und legte sie zur Seite. Dort hatte sie nichts gefunden, das ihr weiterhalf. Meacham hatte die Blutgruppe AB positiv, Hodge 0 negativ. Einer trank, der andere war Abstinenzler. Einer war europäischer Abstammung, der andere Afroamerikaner. Keiner von beiden rauchte, aber das traf auch auf zu viele andere zu, um ein Anhaltspunkt zu sein.
    Als sie die Aussagen der Freunde und Verwandten durchging, stellte sie fest, dass Meacham allergisch gegen Katzen war. Im Bericht über Hodge stand nichts über eine Allergie, aber sie machte sich dennoch eine Notiz. Anders als Meacham war Hodge noch am Leben, sodass sie ihn einfach danach fragen konnte.
    Obwohl auch er Anzeichen einer Läsion im Gehirn zeigte – nur leicht zwar, aber nachweisbar. Genau wie Meacham. Und die Hunde.
    Sie begann sich durch die lange Aussage einer Frau zu arbeiten, die Meacham seit Kindesbeinen gekannt hatte und die es für nötig befunden hatte, nichts von der dritten Klasse an unerwähnt zu lassen. Meacham war nicht auf dieselbe Schule wie Hodge gegangen, nicht bis zur Highschool, doch da die Stadt nur über eine Highschool verfügte, war das nicht von Bedeutung.
    Offenbar war Roy Don ein ganz schöner Unruhestifter gewesen … mehrere Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen, und die Frau sagte, er habe seinen Wagen zu Schrott gefahren, als er siebzehn war, und … Moment. Vielleicht war sie da auf etwas gestoßen.
    Schnell blätterte sie zurück zu den Krankenakten. Ja, da war es – ein Krankenblatt über die Behandlung in der Notaufnahme. Sie brauchte eine Weile, bis sie das Fachchinesisch übersetzt hatte, aber es hörte sich so an, als wenn der Aufprall des Steuers sein Herz gequetscht hätte und es zu einer Einblutung gekommen war. Sein Herz hatte kurz aufgehört zu schlagen.
    Auch Hodges Herz hatte aufgehört zu schlagen. Hatte das der gesprächige Dr. Patel nicht gesagt? Letztes Jahr hatte Hodge einen Herzanfall auf dem Weg in den OP, und es war zu einem Herzversagen gekommen.
    Sieh nach, sieh nach. Sie wühlte in den Papieren, auf der Suche nach Hodges Krankenbericht.
    Das Telefon in ihrer Jackentasche spielte Beethovens Fünfte. Schnell griff sie danach. »Ja?«
    »Er gehört mir.« Als sie die Erleichterung und die Freude in Rules Stimme hörte, machte ihr Herz einen Satz. »Die Richterin hat unsere Sorgerechtsvereinbarung unterschrieben. Ich bin jetzt Tobys alleiniger Sorgeberechtigter.«
    Ja! Auf diesem Richterstuhl saß kein Idiot! »Das müssen wir feiern, oder?«
    »Wir gehen heute Abend essen. Ich weiß, du kannst dich im Moment schlecht freimachen –«
    »Ich komme. Ich komme auf jeden Fall, es sei denn, es wird noch jemand getötet. Ähem … heute Abend findet doch diese Leidolf-Sache statt.«
    Offenbar war Heimlichkeit ansteckend. Obwohl niemand im Raum war, vermied sie es, etwas Konkretes über den Clan zu sagen. »Vielleicht könnten wir ein wenig später zu Abend essen und dann direkt danach hingehen?«
    Rule schlug halb acht vor. Die Tür öffnete sich, und Brown Zwei marschierte eilig und entschlossen ins Zimmer.
    Schnell verabschiedete sich Lily und legte auf. »Was ist?«
    »An einem der Gräber auf der Liste hat sich jemand zu schaffen gemacht«, sagte Brown Zwei knapp. »Der Gärtner hat die

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