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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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leicht.
    »Nein, und Gott segne dich. Aber ich kann es mir selbst holen.«
    »Nein, das mache ich schon.« Sie schwieg und blickte zurück über ihre Schulter. »Ich weiß nicht, was Rule veranlasst hat, umzudrehen und zurückzukommen. Er will es mir nicht sagen. Oh, er sagte, er hätte sich auf einmal krank gefühlt, dabei werden sie nie krank. Und Toby hat mich mit diesem Blick angesehen, den er immer hat, wenn er mir etwas nicht sagen soll.« Ihre Lippen wurden schmal. »Sie lieben Geheimnisse .«
    »Sie haben ihre Gründe«, sagte Lily ruhig, die wusste, dass mit »sie« Lupi gemeint waren. Sie hatte bemerkt, dass Mrs Asteglio – die sie ja jetzt Louise nennen sollte – selten dieses Wort benutzte. Sie glaubte, dass sich darin immer noch ihr Vorurteil zeigte, aber vielleicht irrte sie sich auch. Vielleicht fiel es ihr auch nur schwer, etwas, was ihr Toby zwangsläufig wegnehmen würde, zu benennen. »Aber das bedeutet nicht, dass es uns gefallen muss, oder?«
    »Ich glaube nicht, dass er vor dir sehr viele Geheimnisse hat. Aber achte gar nicht auf mich – ich bin heute Abend in keiner guten Stimmung. Egal, was es ist – er braucht dich. Er schaut sich die dummen Nachrichten an.« Sie schüttelte den Kopf, als könne sie es nicht glauben. »Toby schläft«, ergänzte sie und ging in die Küche.
    Lily folgte Louises Anweisungen und ihrem Herzen. Sie ging ins Wohnzimmer.
    Rule saß auf der Couch und starrte auf den Bildschirm. Eine muntere Brünette, die ihr bekannt vorkam, informierte mit ernster Stimme die Zuschauer darüber, welche Tragödie eine kleine Stadt im Süden getroffen hatte.
    Lily schlüpfte aus ihrer Jacke und schnallte ihr Schulterholster ab. Es abzulegen war immer eine Erleichterung, vergleichbar mit dem, was sie empfand, wenn sie später ihren Büstenhalter ausziehen würde. Sie legte ihre Jacke und die Waffe auf den Couchtisch und kuschelte sich an Rule. Er ergriff ihre Hand. Keiner von beiden sagte ein Wort.
    Die Spannung wich aus ihren Schultern, ihrem Nacken. Der Kopfschmerz, der heute Morgen begonnen hatte und den ein Schmerzmittel zwar gemildert, aber nicht vertrieben hatte, verflüchtigte sich langsam. Beinahe benommen von der plötzlichen Entspannung und der Erschöpfung, schloss sie die Augen. Im Fernsehen begann ein Werbespot.
    Rule musste dasselbe wie sie fühlen. Das Band der Gefährten, so unerträglich und manchmal auch gefährlich es war, hatte auch seine guten Seiten. Die meisten Liebenden suchten instinktiv die Nähe des anderen, wenn das Leben ihnen übel mitspielte. Doch für Gefährten war Körperkontakt nicht nur notwendig, sondern auch besonders tröstlich.
    Nicht dass Lily jetzt gerade woanders hätte sein wollen. Alles, was sie wollte, war hier: eine bequeme Couch, von der sie erst einmal nicht vertrieben werden würde, und Rule.
    Als die Mikrowelle klingelte, nahm sie noch einen anderen Geruch wahr. Einen, der ihren Magen knurren ließ. Ein zweiter Werbespot begann, und Mrs Asteglio – Louise – brachte Lily einen dampfenden Teller. »Ich gehe jetzt ins Bett. Bleibt nicht zu lange auf, ihr beiden.«
    Sie ging zur Treppe. Lily wandte sich an Rule. »Was hat sie nur an sich, dass ich auf sie höre und nicht wie bei meiner Mutter sofort auf Abwehr gehe?«
    »Jahrelange Übung.« Seine Finger spielten mit ihrem Haar, aber sein Blick blieb fest auf den Bildschirm gerichtet.
    Während sie ihr Huhn mit Reis aß, sah sie sich ebenfalls die Sendung an.
    Rule war der Erste, der wieder das Wort ergriff. »Sie sind hier wegen meines Sohnes. Genauso wie ich.« Der Schimmer in seinen Augen war sicher nicht geplant gewesen, dachte Lily. Dann folgte eine Aufnahme von ihnen allen zusammen auf der Verandaschaukel. Im Off berichtete die Brünette von der Sorgerechtsanhörung des »Lupus-Prinzen Rule Turner« und sagte dann: »Aber niemand konnte voraussehen, welch tragische Wendung die Ereignisse nehmen würden«, während auf dem Bildschirm Rule aufsprang, zum Sprung ansetzte und sich wandelte.
    Die Kamera fing sogar noch weniger von dem Wandlungsprozess ein, als Lilys Augen es vermochten. Im Moment des Wandels schien Rule förmlich zu bersten, und für einen Moment war es, als würde buntes Konfetti wie gefroren in der Luft hängen bleiben. Dann war er auch schon ein Wolf, landete auf seinen Pfoten und fegte durch die Menge.
    Der Kameramann war durch ebendiese Menge zurückgehalten worden, Gott sei Dank. So gab es keine Aufnahmen von Rule, wie er Hodge zu Boden stieß und nach seiner

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