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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Hand.
    »Wissen Sie, was das mit mir gemacht hat? Was meinen Körper dazu gebracht hat, diese schrecklichen Dinge zu tun?«
    »Noch nicht. Aber ich werde es herausfinden.«
    Er musterte sie mit müden Augen. »Ja, das werden Sie wohl.« Seine Augen fielen ihm zu.
    Wieder ließ Dr. Patel Lily den Vortritt. Als er die Tür zu Hodges Zimmer geschlossen hatte, sagte er: »Gut gemacht. Auch wenn ich nicht behaupten kann, dass Sie mich an meine Großmutter erinnern, denn … Agent Yu?« Er streckte die Hand nach ihr aus.
    Lily fiel nicht. Der Schwindel kam so plötzlich, dass ihr die Knie weich wurden, aber sie fiel nicht. Vielleicht auch, weil Dr. Patels Arm sie stützte. »Geben Sie mir eine Minute.«
    »Sie sollten sich hinsetzen.«
    »Nein, ich muss …« Wieder zu Atem kommen. Es war, als würde ihr die Luft aus dem Körper gedrückt, sodass sie beinahe zu schwach war, um zu sprechen.
    Sie wusste, was nicht stimmte. Verdammter Mist. Sie wusste es.
    Nachdem es sich monatelang nicht gemeldet hatte, musste das Band ausgerechnet jetzt verrücktspielen. Jetzt, da Rule mit Toby im Auto unterwegs war … »Ich muss in diese Richtung«, sagte sie und nickte nach Süden. Dort war Rule, und sie musste den Abstand zwischen ihnen verringern. Schnell.
    Dazu brauchte sie die Hilfe des Arztes. Er war dagegen, dass sie sich von der Stelle rührte, aber sie weigerte sich so entschieden, dass er nachgab und ihr half. Sie schleppte sich aus der Intensivstation, den ganzen Weg hinunter in den Flur, durch den Eingangsbereich in den Warteraum … und endlich, als sie bei den Aufzügen waren, ließ der Druck nach.
    Sie holte tief Luft. »Okay. Jetzt geht es mir wieder gut.«
    »Ganz sicher nicht.« Der Arzt war verärgert. »Ich weiß nicht, was mit Ihnen los ist, aber Sie müssen sich untersuchen lassen.«
    Sie holte ihr Handy aus der Hosentasche. »Meine Beschwerden … sind ungewöhnlich. Nichts, wovon Sie schon gehört hätten. Glauben Sie mir. Es geht mir wieder gut.« Mit hämmerndem Herzen und trockenem Mund drückte sie eine Kurzwahltaste und dachte noch daran zu sagen: »Vielen Dank, dass Sie mir geholfen haben.«
    »Ob Sie es wollen oder nicht, ich bin mit Ihnen noch nicht fertig.« Er ergriff ihre Hand und maß ihren Puls.
    Und dann, Gott sei Dank, hörte sie Rules Stimme. »Uns geht es gut. Ich konnte rechtzeitig ranfahren und kehre gerade um. Mein Schwindel ist jetzt nicht mehr so stark. Ich kann jetzt weiterfahren. Ich nehme an, das bedeutet, dass du dich bewegen kannst? Und unverletzt bist?«
    »Mir ist nichts passiert. Dann kommst du also zurück.«
    »Das muss ich wohl, meinst du nicht?«

 
    18
    Es war zehn Uhr und stockdunkel, als Lily in die Einfahrt zu Tobys Haus einbog.
    Der Vorgarten war wieder leer. Rule würde immer noch in der Lage sein, das Blut zu riechen, dachte sie, als sie aus dem Auto stieg. Sie roch nichts. Im gelben Schein der Verandalampe sah der niedergetrampelte Rasen wie vertrocknet aus.
    Sie fühlte sich so, wie der Rasen aussah. Lily zerrte ihre Tasche aus dem Auto und schloss die Tür ab.
    Die Haustür öffnete sich, noch bevor sie klopfen konnte – doch vor ihr stand nicht Rule.
    »Ich habe die Scheinwerfer gesehen«, sagte Tobys Großmutter. Sie trug ein langes Baumwollkleid mit leuchtend grünen Streifen. »Kommen Sie rein. Sie müssen ja völlig erschöpft sein.«
    »Es war ein anstrengender Tag«, stimmte Lily ihr zu. Und nicht nur für sie. Sie blieb im Flur stehen und betrachtete das Gesicht, das an einem Tag um zehn Jahre gealtert schien. Oh – Mrs Asteglio trug kein Make-up. Lily hatte sie noch nie ungeschminkt gesehen. »Geht es Ihnen gut, Mrs Asteglio?«
    »Noch nicht, aber bald. Und nenn mich doch bitte Louise. Es wird wirklich Zeit, höchste Zeit …« Sie warf einen Blick hinter sich. Das Küchenlicht brannte, und im Zimmer nebenan lief der Fernseher. Sie seufzte. »Ich habe ihm nie das Du angeboten. Ich wollte ihn auf Distanz halten, aber es hat nichts genützt, nicht wahr?«
    Lily brauchte eine Sekunde, um zu verstehen, was sie meinte. »Es ist früher passiert, als du erwartet hattest, aber du wusstest, dass Toby irgendwann bei seinem Vater leben würde.«
    »Ich weiß. Deswegen wollte ich ja, dass wir beim Sie bleiben. Es ist dumm, aber ich bin nicht in der Stimmung, vernünftig zu sein, meine Liebe. Später, aber nicht heute Abend. Hast du gegessen? Ich habe dir etwas aufgehoben. Huhn mit Reis und Broccoli.« Sie drehte sich um und ging in die Küche. Sie humpelte

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