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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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ihn auf die Kühlerhaube und verbeugte sich knapp. „Mr Xing möchte, dass ich Ihnen seinen Dank für Ihre Warnung ausspreche. In dem Umschlag ist ein zusätzlicher Ausdruck seiner Dankbarkeit.“
    „Ich hoffe, Mr Xing weiß, wie er mich beleidigen würde.“
    „Ich wurde angewiesen, den Umschlag nicht zu öffnen, und habe es auch nicht getan. Aber ich bin sicher, dass kein Geld darin ist, wenn das Ihre Sorge sein sollte.“ Er wandte sich um und ging zu Fuß auf die Ausfahrtrampe zu.
    Mit gezogener Waffe und weiterhin auf alles gefasst, näherte sich Lily dem Geländewagen und dem unschuldig aussehenden weißen Umschlag. Als sie dort ankam, war Xings lächelnder Angestellter außer Sicht.
    Es könnte Anthrax oder Ähnliches darin sein, überlegte sie, den Umschlag betastend. Sie berührte ihn mit dem Handrücken, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Xings Mann hatte keine Handschuhe getragen, und eine Überprüfung seiner Abdrücke würde möglicherweise interessant sein.
    Kein magisches Kitzeln.
    Lily betrachtete den Umschlag noch einen Moment nachdenklich und beschloss dann, kein Risiko einzugehen. Sie zog ihr Telefon hervor und wählte eine Nummer, die sie bisher noch nie gebraucht hatte. „Hier ist Lily“, sagte sie, „Code drei. Ich bin in der Garage in der Nähe meines Parkplatzes. Ich hätte gerne zusätzliche Ohren und Nasen. Eine gute Nase, bitte.“
    Sie steckte das Telefon weg, ergriff Laptop und Jacke und stellte sich mit dem Rücken zu dem Pfeiler, hinter dem Xings Mann auf sie gewartet hatte. Von hier aus hatte sie eine gute Sicht. Dann wartete sie auf einen von Rules Bodyguards.
    Vorsicht war angebracht, wenn man es mit Mr Xing zu tun hatte. Die alte Schlange mochte Lily, weil sie ihn mit Respekt behandelte, und er respektierte – oder fürchtete – ihre Großmutter. Aber trotzdem war er eine Schlange. Wenn er meinte, sie müsse sterben, würde er alles Notwendige dafür in die Wege leiten.
    Der Aufzug klingelte. Die Türen öffneten sich, und zwei Männer sprangen mit gezogenen Waffen heraus – José und Jacob, beide Nokolai.
    Lily runzelte missbilligend die Stirn. „Code drei bedeutet, dass ich um einen Geleitschutz bitte. Nicht um zwei. Und er bedeutet auch keine unmittelbare Gefahr.“
    „Das ist richtig.“ José bedeutete Jacob voranzugehen, und Jacob – groß, dunkle Haare, dunkle Augen, schlank wie eine Weide und ebenso geschmeidig – begann, mit hallenden Schritten die Garage zu durchsuchen. „Aber du rufst sonst nie an. Ich dachte, du hättest eine verdächtige Gestalt bemerkt oder würdest eine in der Nähe vermuten.“
    „Und du meintest, deine Einschätzung habe Vorrang vor der meinen?“
    „Äh –“
    „Nein, warte. Rule hat euch gesagt, sofort auf Ernstfall zu schalten, wenn ich je einen Geleitschutz erbitten würde, richtig?“
    José verzog das Gesicht. „Ich, äh, weiß wirklich nicht –“
    „Schon gut. Ich kläre das später mit Rule. Da ihr nun schon einmal beide hier seid, tun wir einfach so, als hätte ich das Sagen. Wer von euch hat die beste Nase?“
    „Ich“, sagte José. „Aber ich muss mich wandeln.“
    „Okay. Jacob, wenn du nichts gefunden hast, bleib in der Nähe und sei wachsam. Ich hatte gerade Besuch von … Nun, er ist ein Schläger, aber einer mit Köpfchen. Er arbeitet für einen meiner Feinde, der möglicherweise im Moment ein Verbündeter ist. Oder auch nicht. Er hat das für mich hinterlassen.“ Mit einem Nicken deutete sie auf den Umschlag, der immer noch weiß auf dem schwarzen Lack des Geländewagens schimmerte. „Ich dachte, ihr könntet vielleicht riechen, ob es wirklich nur Papier ist.“
    „Okay. Ich kann mich aber nicht so schnell zurückwandeln wie Rule“, fügte er hinzu. „Wenn ich etwas Verdächtiges rieche, knurre ich.“ José gab Jacob eine Art Handsignal und legte seine Waffe ab. Dann wandelte er sich.
    Lily wurde es nie leid, dabei zuzusehen. Oder es nicht zu sehen, aber dabei zu sein, wenn die Realität sich auf eine Weise verschob, der ihre Augen nicht folgen konnten. Der Raum, die Stelle, an der José sich gerade eben noch befunden hatte, faltete sich sowohl ineinander als auch auseinander, und seine Gestalt kippte und faltete sich mit ihm – bis ein großer schwarzer Wolf auf einem Häuflein Kleidern vor ihr stand und vergnügt hechelte.
    Jacob kam gerade von seinem Rundgang zurück. Er behielt die Umgebung im Auge, während José zu dem Geländewagen trottete, sich auf die Hinterbeine erhob und die

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