Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie
nicht sagen, wie dringend ich eine Dusche brauche. Ich klebe. Weichst du meiner Frage über deinen Vater aus?“
„Es war natürlich ein Gespräch über die Chimei. Außerdem hat Sam eine Bemerkung über die Clanmächte gemacht, die von Bedeutung sein könnte, aber er … Es ist, als würde man mit einem Meteorologen sprechen, der auf theoretischer Ebene etwas vom Wetter versteht, aber noch nie im Leben Schnee gesehen hat. Seine Kenntnisse sind solide, aber begrenzt. Ich wollte mit meinem Vater über Sams Vorschlag reden.“
„Den du mir bisher noch nicht verraten hast.“
„Ich kann es nicht richtig ausdrücken. Wenn ich Sam richtig verstanden habe, hat es etwas zu tun mit … einer Art zuzuhören. Oder wahrzunehmen. Ich habe auch mit der Rhej gesprochen. Die Erinnerungen reichen sehr weit zurück. Ich hatte gehofft, darin auch etwas über die Chimei zu finden, aber anscheinend hat ihr Volk in einer anderen Ecke des Großen Krieges gekämpft als wir. Sie hat nichts Relevantes finden können.“
„Schade. Sie unterliegt nicht denselben Einschränkungen wie Großmutter und Sam. Und ich“, ergänzte sie, obwohl es sie sehr ärgerte. „Ruben kommt heute Abend. Wirst du ihm jetzt von der Chimei erzählen?“
„Ich habe mich noch nicht entschieden. Ich hatte mir überlegt, deine Großmutter oder Sam um Rat zu bitten, bin dann aber nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss gekommen, dass es den Druck auf das Abkommen erhöhen würde, wenn du verstehst, was ich meine.“
„Nein, eigentlich nicht.“
„Sam sagte, dass auch indirekte Handlungen eine Wirkung auf das Abkommen haben, wenn sie sich ansammeln, die dann irgendwann dazu führen kann, dass es gebrochen wird. Dann liegt es nahe, dass die Chancen, gegen das Abkommen zu verstoßen, steigen, je mehr die, die dem Abkommen unterliegen, an einer solchen Handlung beteiligt sind oder ihre Worte und Taten Einfluss auf die Handlungen eines anderen nehmen. Wenn ich Sam um Rat fragte, würde ich damit meine Entscheidung, Ruben zu beteiligen – und damit die Regierung –, in eine engere Verbindung zu Sam bringen.“
Sie trommelte mit den Fingern auf das Steuer. „Das habe ich jetzt beinahe verstanden. Du weißt, was ich will.“
„Und das wird meine Entscheidung beeinflussen.“
„Ähm … Mir fällt gerade auf, dass ich auch eine von denen bin, die dem Abkommen unterliegen, also müsste ich ebenso eine Wirkung auf das Abkommen haben. Wenn ich dich also drängte, in meinem Sinn zu handeln, könnte das also den Druck, von dem du gesprochen hast, erhöhen.“
„Auf die Idee bin ich auch schon gekommen.“
„Ich halte von jetzt an die Klappe.“
„So weit musst du nicht gehen.“
Sie lächelte, als sie in die Tiefgarage einfuhr. „Warum nicht? Ich bin zu Hause, oder so gut wie. Kommst du auch bald? Ich hatte gehofft, dass du früh genug zu einem schnellen Kuss zurück sein würdest.“
„Zuerst steige ich auf den Berg, um mit Toby zu reden. Auf vier Beinen wird es nicht lange dauern. Warum schnell? Wer hat es denn eilig?“
„Ich.“ Automatisch sah sie sich in der Garage nach etwas Verdächtigem um. Alles sah aus wie immer – keine unbekannten Fahrzeuge oder seltsamen Schatten, nichts, das nicht hierher gehörte. „Ich habe um halb acht ein Meeting. Mit ein bisschen Glück schaffe ich es, zu duschen, mich umzuziehen und etwas zu essen, vorausgesetzt, dass Harry nicht den ganzen Schinken verputzt hat.“
„Heute Morgen war noch genug da. Geht es um den möglichen Hinweis, von dem du gesprochen hast?“
„Nein, da weiß ich noch nicht mehr. Das Meeting ist mit Cody. Deputy Beck“, fügte sie hinzu, während sie auf ihrem Stellplatz parkte und den Motor abstellte.
„Ich habe den Namen nicht vergessen. Er hat eine Spur?“
„Er hat einen Informanten, der behauptet, er wisse etwas über einen asiatischen Typen, ‚der ein paar echt schräge Dinger abzieht‘. Ich erwarte mir nicht sehr viel davon. Unsere Turteltauben werden wohl kaum jemanden frei in der Gegend herumlaufen lassen, der von ihren ‚schrägen Dingern‘ weiß. Aber Cody behauptet, dass dieser Spitzel gewöhnlich richtigliege, also gehen wir dem Hinweis nach.“
„Hmm. Ich würde mich besser fühlen, wenn du so lange warten würdest, bis ich dich begleiten kann.“
Sie nahm das Telefon aus seiner Halterung. „Wenn du rechtzeitig hier bist, schön, dann kannst du mitkommen. Sonst sehen wir uns erst, wenn ich zurückkomme. Und jetzt tschüss.“
Lily hörte noch gerade sein
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