Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie
Vorderbeine beiderseits des Umschlags legte. Er schnüffelte ausgiebig und ließ sich dann wieder auf alle viere fallen. Er wedelte mit dem Schwanz.
„Dann riecht er wohl normal, was? Gut, danke. Gehen wir nach oben.“
Sie nahmen einen Aufzug zusammen – ein Mann, eine Frau und ein Wolf. Glücklicherweise stieg gerade jetzt kein anderer Bewohner des Gebäudes zu.
Lily bereute es nicht, die Truppen gerufen zu haben, obwohl es dann doch gar nicht nötig gewesen wäre. Wenn man wartete, bis man ganz sicher war, dass man bis zum Hals in der Tinte steckte, war es möglicherweise schon zu spät.
Die Wachen vor der Tür waren Leidolf, was sie überraschte, denn es war kein Wochenende. Als sie sie fragte, wie das Schießtraining lief, schnitt der eine eine Grimasse, und der andere grinste. Letzterer – sein Name war Mark – hatte die letzte Runde auf dem Schießstand gewonnen.
Leidolf hatten, wie die meisten Lupi, eine heftige Abneigung gegen Schusswaffen jeder Art. Bei den Nokolai war das anders, weil Benedict darauf bestand, dass sie alle den Umgang mit einer Waffe lernten. Als die Wachen der Leidolf bei Rule angefangen hatten, hatten sie nicht einmal gewusst, wie man eine Waffe hielt, und erst recht nicht, wie man sie abfeuerte, und Rule ließ sie nun von seinen Nokolaiwächtern darin ausbilden.
Bisher hatten sie noch nicht aufeinander geschossen. Das war schon einmal ein gutes Zeichen. Lily gratulierte Mark und sagte den beiden Nokolai, sie könnten gehen.
José schüttelte den Kopf. „Das ist meine und Jacobs Schicht. Mark und Steve haben uns nur abgelöst, damit wir auf Code drei reagieren konnten. Jungs, ihr könnt wieder zu eurem Nintendo.“
Lily zuckte die Achseln und ging in die Wohnung. Vermutlich sollte sie es als Fortschritt betrachten, dass die Leidolfwachen notfalls für die Nokolai einsprangen.
Harry freute sich, sie zu sehen. Sie gab ihm ein bisschen Schinken und Trockenfutter und ließ sich dann endlich nieder, um den Umschlag zu öffnen. Harry beschloss, ihr Gesellschaft zu leisten, nachdem er den Schinken hinuntergeschlungen hatte. Schnurrend rollte er sich neben ihr zusammen. Sie streichelte ihn, während sie die handgeschriebene Nachricht las.
Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
So hieß es in unserem Volk, lange bevor diese Amerikaner existierten, und deshalb werde ich Ihnen einiges über unseren Feind erzählen. Manches werden Sie bereits wissen und sicher noch mehr, was sich jedoch meiner Kenntnis entzieht.
Er nennt sich selbst Johnny Deng und sagt, er sei ein Zauberer. Er ist mehr als das. Er hat Kräfte, wie man sie nicht mehr gesehen hat, seitdem die Dämonen sich vor Jahrhunderten unter die Menschen gemischt haben. Deshalb nehme ich an, dass er ein Dämon ist oder einem Dämon gehorcht.
Er will diese Stadt zu seiner eigenen machen. Nicht Ihren Teil der Stadt, Lily Yu, aber meinen. Er hat bereits zwei kleine Gangs übernommen und mir ein Angebot für mein Unternehmen gemacht. Ich lache – mein Bruder stirbt. Trotzdem wäre ich geblieben und hätte um das gekämpft, was mir gehört, aber ich habe Ihre Warnung erhalten. Wenn ein Feind Ihrer verehrten Großmutter lebt, dann ist er ein mächtiger Mann. Oder mehr als ein Mann.
Wenn Sie dieses lesen, werde ich nicht mehr in San Diego sein.
Es ist gut, der Schlange mit der Hand deines Feindes den Kopf abzuschlagen. Um Ihnen zu helfen, diese Schlange zu töten, sage ich Ihnen noch etwas über diesen Mann. Er hat ein kleines Tattoo unter seiner linken Brustwarze. Es ist für die Augen unsichtbar. Es ist ein Wort, aber das Zeichen kenne ich nicht. Ich schreibe es hier für Sie auf.
Darunter war ein auf die alte Art gemaltes Zeichen – mit Tusche und Pinsel. Nachdenklich betrachtete Lily es. Auch sie war sich sicher, das Zeichen nicht zu kennen. Sie sprach zwar ein wenig Chinesisch – obwohl ihre Großmutter behauptete, sie hätte einen fürchterlichen Akzent –, aber lesen konnte sie es überhaupt nicht.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, endete die Nachricht. Auch wenn es Sie überrascht, ich hoffe, Sie überleben diese Auseinandersetzung mit unserem gemeinsamen Feind. Bitte übermitteln Sie Ihrer geschätzten Großmutter meinen Respekt. Keine Unterschrift.
Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Mist. Sie war versucht, Cody anzurufen und ihm zu sagen, dass sie es nicht schaffen würde … aber wenn sein Spitzel tatsächlich etwas wusste, wollte sie dabei sein. Cody wusste nicht, welche Fragen er stellen musste.
Wenn sie
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