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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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„Pass auf dich auf“, bevor sie auflegte. Sie steckte das Telefon in ihre Hosentasche, nahm das Headset ab und legte es auf den Nebensitz, griff nach Laptop, Handtasche und Jacke und stieg aus dem Wagen. Mit einem Klicken schnappte das Schloss der Tür ein. Sie drehte sich um –
    „Miss Yu?“
    Die Stimme kam von links. Sie wirbelte herum und zog ihre Waffe.
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete Rule das Telefon in seiner Hand.
    „Probleme?“, fragte sein Vater, der in das riesige Wohnzimmer geschlendert kam, aus dem der Großteil des unteren Geschosses seines Hauses bestand.
    „Ich stecke in der Zwickmühle“, murmelte Rule und ließ das Telefon wieder in seiner Hosentasche verschwinden. „Ich muss mit Toby reden. Ich hätte ihm gegenüber offen sein sollen, bevor er zum Zelten gegangen ist. Es war nicht richtig von mir, ihn erst später über Cullen und den Brand unterrichten zu wollen.“
    Isen nickte nachdenklich. „Hast du bemerkt, dass ich dich nicht darauf hingewiesen habe, obwohl es ziemlich offensichtlich war? Ich war so clever zu warten, bis du selbst darauf kommst.“
    Rules Lächeln war nur flüchtig. „Das bin ich dann ja auch.“
    „Wie sieht das ‚Aber‘ aus, aus dem die Zwickmühle besteht?“
    „Lily hat ein Meeting mit einem Informanten. Wegen der beiden Feinde, von denen ich dir erzählt habe. Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Vorstellung, dass sie da alleine hingeht.“ Obwohl sie ja nicht allein sein würde. Cody Beck würde sie begleiten.
    Aber das beruhigte Rule in keiner Weise. Warum auch? , sagte er sich. Beck war vielleicht ein toller Kerl. Rule hatte sich noch keine abschließende Meinung über ihn gebildet, auch wenn er die vorläufigen Berichte der Detektivagentur gelesen hatte. Beck war ein Cop in zweiter Generation; sein Vater, jetzt in Rente, war einer der ersten Schwarzen beim SDPD gewesen. Der Mann hatte einen Alkoholentzug hinter sich, doch das war schon einige Jahre her, und seitdem war er anscheinend nüchtern. Er ging regelmäßig zu den AA-Treffen, aber nie in die Kirche, und hatte in seiner Akte zwei Belobigungen, seitdem er bei der Behörde des Sheriffs arbeitete.
    Aber um all das ging es jetzt nicht. Beck war ein Mensch. Rule war besser gerüstet, Lily zu beschützen.
    „Du könntest einen deiner Bodyguards mit ihr mitschicken oder ihr nachgehen. Du musst es ihr ja nicht sagen.“
    „Wenn sie in der Nähe ist, könnten sie von der Chimei irregeführt werden.“
    „Wenn deine innere Stimme dir sagt, du sollst zu ihr, dann geh. Ich kann es übernehmen, mit Toby zu reden.“
    Rule zögerte nur eine Sekunde, bevor er nickte. „Danke. Sag ihm nicht mehr als nötig –“
    „Geh.“ Isen winkte ihn hinaus. „Denkst du, ich weiß nicht, was ich ihm sagen soll? Geh jetzt.“
    Das tat Rule.

 
    32
    „Wer sind Sie?“, fragte Lily, die SIG Sauer fest in der Hand. Vorsichtig, das Ziel immer im Blick haltend, bückte sie sich, um ihren Laptop abzusetzen. Ihre Handtasche und ihre Jacke waren schon auf den Boden gefallen.
    Der Mann, der hinter einem der Betonpfeiler hervorgetreten war, lächelte. Er war Chinese, vermutlich jünger als dreißig Jahre, hatte den Kopf kahl rasiert und die Figur eines Bodybuilders auf Anabolika. Die Anzugjacke, die er trug, verdeckte nur notdürftig die Wölbung seiner Waffe.
    Aber er streckte jetzt beide Hände aus. „Ich bin niemand, aber ich bringe Ihnen eine Nachricht von Xing Zhou.“
    „Ich höre.“
    „Es ist eine geschriebene Nachricht. Erlauben Sie, dass ich näher trete und sie Ihnen überreiche?“
    Er war jung und sprach ohne Akzent, aber er nannte Zhous Nachnamen vor seinem Vornamen, auf die chinesische Art. Vielleicht war er aus Taiwan. Xing hatte Verbindungen dorthin. „Bitte verstehen Sie, dass ich zu viel von Mr Xings Intelligenz halte, um Ihnen zuzustimmen. Ich, … äh, ich möchte Ihnen zwar nicht zu nahe treten, aber ich würde es zu schätzen wissen, wenn Sie die Nachricht auf die Haube des schwarzen Geländewagens neben Ihnen legten und zurückträten.“
    Er nickte und lächelte leicht, als habe er Verständnis für ihre Vorsicht, sei aber auch gleichzeitig darüber belustigt. „Ich muss in meine Jacke greifen“, sagte er entschuldigend, ein paar Schritte zur Seite tretend, Richtung Geländewagen.
    „Aber langsam. Ich würde es sehr bedauern, wenn ich einen von Mr Xings Leuten aus Versehen erschießen würde.“
    Immer noch lächelnd, folgte er ihren Anweisungen und zog einen weißen Umschlag hervor, legte

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