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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sich beeilte, hätte sie noch Zeit genug, sich ein Sandwich zu machen, aber eine Dusche war nicht mehr drin. Sie stemmte sich aus dem Sessel hoch und ging schnell zu Rules Schreibtisch – seinem richtigen Schreibtisch, nicht dem Esstisch, den er gewöhnlich benutzte. Sie scannte den Brief mit dem Hanzi-Zeichen, druckte ihn aus, fuhr Rules Computer hoch und schickte dann das Bild an sich selbst, Ida und Ruben.
    Sieben Minuten später stand sie draußen im Flur – und musterte stirnrunzelnd die beiden Männer vor der Tür. „Wo sind José und Jaccob?“
    Mark grinste. „Die Wahrheit ist, Jacob hatte ein heißes Date. Steve und ich waren schon hier, und als Jacob seine … äh, Doppelbuchung gegenüber José erwähnte, haben wir uns bereit erklärt, die Schicht weiterzumachen, damit er pünktlich sein kann.“
    Die Erklärung klang vernünftig. Trotzdem hatte sie ein ungutes Gefühl. Einem Impuls folgend, ergriff sie Marks Hand.
    Er erschrak. „Äh …?“
    Sie schüttelte den Kopf und ließ ihn los. „Nichts.“ Nur die übliche pelzige Magie, was sie auch ohne nachzuprüfen hätte wissen müssen. Illusionen wirkten bei ihr nicht. „Sagen Sie Rule, dass ich Harry schon seinen Schinken gegeben habe, ja?“
    „Das werde ich.“
    Sie eilte den Flur hinunter, die Handtasche über der Schulter, die Jacke wieder über dem Schulterholster, eine Diätcola in der Handtasche, ein Sandwich in der Hand. Und dachte über Namen nach.
    Cullen hatte gesagt, dass ihre Großmutter gesagt hatte – herrje, langsam wurde es kompliziert –, dass die Chimei ihren Geliebten gekennzeichnet habe. War es möglich, dass dieses unbekannte Wort unter der linken Brustwarze des Zauberers der geheime Name war? Konnte es wirklich so einfach sein?
    Natürlich musste das Wort immer noch korrekt ausgesprochen werden, was bei einem unbekannten Zeichen gar nicht so einfach war. Dann – wenn es ein Name war oder ein Teil davon – musste sie herausfinden, was sie damit tun konnten. Vermutlich war es nicht genug, ihn einfach zu nennen. Mit Magie musste immer ein Zweck verbunden sein. So viel wusste sie.
    Aber dies war vielleicht ein Durchbruch. Außerdem hatten sie jetzt eine Vorstellung davon, was der Zauberer wollte. Lily hatte so eine Ahnung, dass das kriminelle Imperium, das ihm vorschwebte, nicht das war, worauf die Chimei aus war. Vielleicht sollte sie sich das zunutze machen und einen Weg finden, die beiden gegeneinander auszuspielen.
    Das war doch immerhin ein Ansatz.

 
    33
    „Warum wollen sich Spitzel nie irgendwo treffen, wo es nett ist?“, beschwerte sich Lily, als sie aus dem Wagen stieg.
    Cody grinste. „Da hat wohl jemand kein Mittagessen bekommen.“
    „Doch, ich habe gegessen.“ Das Sandwich hatte sie im Wagen vertilgt und die halbe Limonade hinterhergestürzt. „Was ich nicht bekommen habe, ist eine Dusche.“
    Sie standen auf dem Parkplatz des Oceanview-Einkaufszentrums – von dem man allerdings keineswegs einen Blick auf den Ozean hatte, sondern auf riesige Betonflächen, die den ganzen Tag die Hitze aufgesogen hatten. Die sie jetzt wieder abgaben. Eine leichte Brise hatte sich erhoben, die ein wenig, aber noch lange nicht genug Kühle brachte. Lily warf einen Blick gen Westen, wo die Wolkenbank weiterhin hing wie ein böser blauer Fleck, schwarz und blau-violett. Vielleicht würde das Gewitter doch noch kommen. „Und was jetzt?“
    „Da wir mitten in der Pampa geparkt haben, gehen wir jetzt zu Abschnitt A12, wo wir nach einem roten Ford Pick-up Baujahr 2007 mit der Nummer 3NQS750 Ausschau halten. Tiefer gelegt und mit orangefarbenen Flammen an den Seiten.“ Cody blickte zu ihr herüber. „Aus irgendeinem Grund findet Javier, dass mein Auto zu auffällig ist. Er wollte nicht, dass ich in seiner Nähe parke.“
    Sie setzten sich in Richtung des überfüllten Abschnitts, auf den er gedeutet hatte, in Bewegung. Insgeheim musste Lily zugeben, dass der Treffpunkt aus Sicht eines Spitzels gut gewählt war, auch wenn er auf eine gewisse Paranoia hindeutete. Öffentliche Orte waren besser als dunkle Gassen oder Bars, und was könnte öffentlicher sein als der Parkplatz eines Einkaufszentrums? Das Licht wurde schwächer, aber es war noch nicht ganz dunkel. Wenn er ein cleverer Spitzel war, war er schon früher gekommen und konnte nun sehen, ob sie seine Anweisungen befolgten – und dass weder ihm noch ihnen jemand gefolgt war.
    „Ist dein Mann immer so vorsichtig?“ Die Brise wurde stärker, heftiger und blies ihr das Haar

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