Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
waren, war Teil des Geschenks.
    Dies war eine der wenigen Sitten der Lupi, die man ihr nicht hatte erklären müssen. Mit den geerbten und selbst gemachten Dingen sagte der Clan: Dieses Kind gehört zu uns. Die Gegenstände waren von Clanmitgliedern gemacht und von Clanmitgliedern benutzt worden, und sie waren mit der Geschichte des Clans verwoben. Sie kamen nicht aus der Welt da draußen, aus der Welt der Menschen – was es ihr schwer gemacht hatte, ein Geschenk zu finden, denn sie kam aus der Welt da draußen, der Welt der Menschen. Und handwerklich war sie nur so geschickt, dass sie einem Verhafteten die Handschellen richtig anlegen konnte.
    Zufrieden seufzend aß Cynna den letzten Bissen Brownie. „Das hat gutgetan, aber jetzt brauche ich Flüssigkeit. Kein Wasser, keine Milch – ich will es mal krachen lassen.“
    „Dr. Pepper?“ Lily lächelte über Cynnas derzeitige Vorstellung von „es krachen zu lassen“.
    „Richtig. Wenn noch etwas übrig ist. Himmel, ich habe den Eindruck, es sind mehr als tausend Gäste gekommen. Komm.“
    Lily folgte ihr lächelnd. Bevor sie zum FBI gekommen war, hatte Cynna nicht wie Lily die konventionelle Polizeilaufbahn durchlaufen und es deshalb auch nie gelernt, die Größe einer Menschenmenge richtig einzuschätzen. „Ungefähr halb so viele, wenn man die Kinder mitzählt.“
    „Das sind aber immer noch viele. Und das bedeutet: viele Geschenke.“ Cynna klopfte leicht auf ihren runden Bauch. „Aber auch viel Arbeit für dich.“
    „Nein, wirklich nicht.“ Sie waren bei den mit Eis und Getränken gefüllten Wannen angekommen. Lily nahm eine Dose Dr. Pepper für Cynna und eine Diät-Cola für sich heraus. „Es waren vor allem Rule und die Rhej, die sich um die Kindsfeier gekümmert haben.“
    „Ja, aber du hast auch die Babyparty organisiert und gleichzeitig noch die ganzen Anrufe von diesen Spinnern bekommen.“
    „Wenigstens waren diese Fälle schnell abgeschlossen. Ansonsten ist es recht ruhig da draußen.“
    „Du weißt, dass du so etwas nicht sagen darfst.“
    Lily prustete. „Bist du abergläubisch?“
    „Selbstverständlich nicht, aber man darf nie sagen, dass es ruhig ist. Dann flattern einem nämlich sofort drei dringende Fälle auf den Tisch oder eine Leistungsbeurteilung, oder man wird krank oder –“
    Lachend erhob Lily Einspruch. „Schon gut, schon gut. Ich nehme es zurück. Es ist viel los, und ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht, und du hast recht, die Feier hat viel Arbeit gemacht. Und sie war es wert.“
    „Na prima, jetzt hast du’s geschafft. Ich heule ja in letzter Zeit schon bei Fernsehwerbungen.“ Cynna schniefte, grinste und fügte hinzu: „Das war wohl eine gute Übung für deine Hochzeit. Habt ihr schon das Datum festgelegt?“
    „Noch nicht.“ Sie setzte die Dose an die Lippen und trank.
    „Du weichst mir aus.“
    „Nein, ich habe Durst.“ Lily sah sich um. „Ich suche Cullen. Ich habe ihm noch nicht sein Geschenk überreicht.“
    „Jetzt wechselst du das Thema.“ Cynna war geradezu schadenfroh. „Du fürchtest dich.“
    „Ich fürchte mich gar nicht.“ Sie liebte Rule. Sie wollte nicht nur den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen, sie musste sogar. Das Band der Gefährten ließ ihnen keine Wahl, aber damit hatte sie sich ausgesöhnt. Die Heirat würde dem, was ohnehin schon eine Tatsache war, nur noch einen legalen Anstrich geben. Es gab keinen Grund, sich zu fürchten, der lästige Kloß in ihrem Hals war keine Angst, eher … Irritation.
    „Ich habe keine Furcht“, wiederholte sie. „Aber ich liebäugele mit Las Vegas. Meine Mutter ist wahnsinnig geworden.“
    „Von welcher Art Wahnsinn sprechen wir hier?“
    Lily schwenkte ihre Coladose. „Von jeder nur erdenklichen Art, die mit einer Hochzeit zu tun hat. Das Kleid. Das Datum. Blumen. Die Brautjungfern. Tauben.“
    „Tauben? Die großen grauen Vögel?“
    „Nein, weiße. Sie möchte Dutzende von weißen Tauben fliegen lassen, wenn Rule und ich uns das Eheversprechen geben. Das ist nicht gerade die richtige Botschaft, wenn der Bräutigam sich hin und wieder in einen Wolf verwandelt, oder?“
    Cynna kicherte. „Das stimmt. Einige eurer Gäste dürften diese feinsinnige Botschaft wohl nicht verstehen. Sie halten die Tauben bestimmt für ein Partyspiel. Fliegende Appetizer.“
    Lily stellte sich vor, wie all die gut gekleideten männlichen Hochzeitsgäste die Tauben sahen, sich wandelten und ihnen hechelnd hinterherjagten. Ein Lächeln zuckte um ihre

Weitere Kostenlose Bücher