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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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bekommt sie viel zu Gesicht.“
    Lily zuckte die Achseln. „Wir reden hier über Großmutter.“
    „Ja, sie ist immer ein wenig merkwürdig. Aber so übertrieben chinesisch wird sie nur, wenn sie verärgert oder besorgt ist oder irgendetwas im Schilde führt. Ich glaube ja, sie führt etwas im Schilde, aber wenn nicht, dann stimmt etwas nicht. Und Freddie ist der Beweis.“
    „Freddie?“, fragte Lily überrascht. „Unser Cousin Freddie?“
    „Natürlich unser Cousin. Wer sonst könnte ihn bewegen, hierherzukommen? Abgesehen von seiner Mutter, meine ich, aber das würde sie nicht tun. Bleibt nur Großmutter. Warum sollte sie ihn schicken, statt selbst zu kommen?“
    „Äh … Beth, Freddie ist nicht hier.“
    „Doch, ist er. Ich habe ihn vor nicht mal zehn Minuten gesehen. Ich habe versucht, ihn mir zu schnappen, aber er ist in der Menge untergetaucht, als er mich gesehen hat.“
    Wenn Lily nicht sicher gewusst hätte, dass kein Alkohol ausgeschenkt wurde, hätte sie gedacht, ihre Schwester sei betrunken. „Vielleicht hast du Paul gesehen.“
    Beth kräuselte empört die Lippen. „Du machst wohl Witze.“
    Ihre Empörung war vermutlich berechtigt. Zwar waren beide chinesischer Abstammung, aber Susans Mann ähnelte Freddie überhaupt nicht. Aber anders als Freddie war Paul immerhin anwesend. Lily hatte den Verdacht, dass er nur mitgekommen war, um Susan vor hungrigen Werwölfen zu schützen. Oder vor ihren Flirtversuchen, die sie auch trotz seiner Anwesenheit machen würden, wenn auch sehr zurückhaltend. „Beth, es kann nicht Freddie gewesen sein, den du gesehen hast. Er war gar nicht eingeladen, und Freddie würde niemals uneingeladen erscheinen. Vor allem nicht hier. Er hat Angst vor Lupi.“
    „Das weiß ich. Das beweist doch, dass Großmutter ihre Finger im Spiel hat. Vor ihr hat er noch mehr Angst als vor Lupi.“
    Lily musste lächeln. „Gut, dass du nicht bei der Polizei bist. Du hast eine sehr lockere Vorstellung davon, was ein Beweis ist.“
    „Na schön, dann glaub mir eben nicht, aber sieh trotzdem einmal nach Großmutter. Du bist ihr Liebling, vielleicht findest du heraus, was los ist.“
    Gewöhnlich war es am einfachsten, Beth ihren Willen zu lassen. Außerdem hatte sie möglicherweise recht. Beth’ Gespür für Menschen hatte nichts mit Magie zu tun, und sie lag trotzdem oft richtig. „Gut, ich werde ihr einen Besuch abstatten.“
    „Wann?“
    „Bald, okay? Jetzt will ich den Tänzern zusehen.“
    Die Sänger waren verstummt, aber am Ende der Wiese hatten sich bereits viele Gäste versammelt, und Lily befürchtete, dass sie keine gute Sicht haben würden. Einer von ihnen wandte sich um, als sie näher kamen – Jason, der Blonde, mit dem Cynna gerade eben keine Gelegenheit gehabt hatte zu flirten.
    Lily mochte Jason – wirklich. Man musste ihn einfach mögen. Aber er war der Überzeugung, dass er in ihrer Schuld stand. Dabei hatte sie nur ihre Arbeit getan. Nun ergriff er jede Gelegenheit, um sich zu revanchieren, und sie wusste nicht, wie sie ihn davon abbringen konnte. Rule fand die ganze Sache nur lustig.
    „Haben sie schon angefangen?“, fragte sie Jason.
    „Nein. Michael und Sean brauchten auf einmal unbedingt ihre Geige, aber sie sind jetzt wieder zurück. Ich höre, wie sie ihre Instrumente stimmen. Geh lieber nach vorne. Von hier hinten siehst du nichts.“
    Das mochte stimmen, aber seine Art, ihr behilflich zu sein, machte sie verlegen – egal, was Beth gesagt hatte –, denn er nahm ihre Hand und rief laut: „Die Auserwählte ist hier hinten. Sie muss nach vorne.“
    Selbstverständlich teilte sich die Menge auf der Stelle. Freundlich lächelnd drehten sich alle zu ihr um und ließen sie vorbei. Jason wollte sie mit sich ziehen.
    „Das ist meine Schwester“, sagte Lily. „Ich möchte, dass sie das sieht.“
    „Deine … Oh ja.“ Jason blieb stehen und ließ seinen Blick über Beth wandern. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Dass ich dich übersehen habe, unglaublich. Hmm.“
    Beth lächelte ihn kokett an. „Mein Name ist Beth. Ich bin die nette Schwester.“
    „Sehr nett“, versicherte er ihr, und seine Augen ließen keinen Zweifel, welche Teile ihm besonders gefielen. „Aber nicht zu … nett, hoffe ich?“
    Lily widerstand dem Impuls, die Augen zu verdrehen, und entzog ihm stattdessen nur ihre Hand. Er schien es gar nicht zu bemerken. „Jason, das ist Beth. Beth. Jason Chance. Könntet ihr später miteinander flirten? Ich will die

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