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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Ohrringe und die Frisur waren neu. Beth versuchte immer etwas Neues. Lily wartete, während sich ihre kleine Schwester mit der munteren Entschlossenheit eines jungen Hundes durch die Menge drängte.
    „Hallo, Cynna“, sagte Beth, als sie bei ihnen war. „Mensch, bist du schwanger. Du siehst gewaltig aus. Wenn ich dich so sehe, würde ich mich am liebsten selbst gleich schwängern lassen, aber so flatterhaft bin ich dann doch nicht. Wann zählst du die Knete in dem Glas?“
    Cynna lächelte erfreut. „Das Sammelglas kommt als Letztes, nach dem Tanzen. Es ist ganz schön voll, was?“
    „Und wie. Da wir gerade vom Tanzen sprechen, du hast doch nichts dagegen, wenn ich mit deinem appetitlichen Ehemann tanze, oder?“
    „Warum sollte ich? Das werden alle anderen auch wollen. Cullen ist ein fantastischer Tänzer.“ Cynna grinste. „Selbst wenn er die Klamotten anbehält.“
    „Meinst du, das tut er?“ Beth bekam einen sehnsüchtigen Blick. „Ich habe ihn nie im Club Hell gesehen, und Lily sagt, er arbeitet dort nicht mehr. Ich würde ihn gerne mal …“
    „Beth“, sagte Lily warnend.
    „… in einem Tanga sehen. Das ist nur die Lust der Unschuld“, versicherte ihr Beth, „und eine gewisse künstlerische Neugier.“
    „Schon gut“, sagte Cynna, aber sie machte ein komisches Gesicht. Sie sah Lily mit leicht schräg geneigtem Kopf an. „Fühlst du dich so, wenn ich mit Rule flirte? Irgendwie selbstzufrieden und verlegen, obwohl du keine Ahnung hast, warum du verlegen sein solltest?“
    „Lily ist vermutlich nur selbstzufrieden“, sagte Beth. „Sie ist niemals verlegen. Wie kommt es, dass ich keine halbwüchsigen Jungen sehe? Babys, ja. Kleinere Jungen und Mädchen. Und weibliche Teenager. Aber keine Jungen.“
    Lily wechselte einen Blick mit Cynna. „Wenn Lupusjungen in die Pubertät kommen, leben sie bis zum Alter von siebzehn oder achtzehn getrennt von den anderen.“
    „Echt? Puh. Das nenne ich mal eine vernünftige Lösung.“
    Lily lächelte, weil sie wusste, was Beth meinte. Aber die Jungen wurden nicht isoliert, weil männliche Teenager unausstehlich sein konnten, sondern damit sie niemanden auffraßen.
    Von der anderen Seite der Wiese war auf einmal ein Chor tiefer Stimmen zu hören. „He, das ist dieses russische Lied. ‚Kalinka‘.“
    „Ja!“ Cynna packte Beth am Arm. „Komm. Das musst du sehen.“
    „Na gut, aber –“
    „Sie werden jetzt tanzen. Einige zumindest. Das ist einer der Tänze, bei denen sie trainieren, deswegen ist es halb Tanz, halb Akrobatik. Cullen sagt, heute Abend zeigen sie etwas Besonderes.“
    „Okay“, sagte Beth und ließ sich mitziehen, „aber ich muss erst mit Lily reden.“
    Cynna zog die Augenbrauen hoch. „Wollt ihr unter euch sein? Soll ich verschwinden?“
    „Es geht um Großmutter.“
    „Ich sehe mir die Tänzer an“, sagte Cynna entschlossen. Und ging.

 
    5
    Lily sah zu, wie ihre Freundin in dem Meer aus halb nackten Männern verschwand. „Erstaunlich. Mit einem Dämon nimmt Cynna es auf, aber wenn man Großmutter erwähnt, hat sie es plötzlich eilig.“
    Beth lächelte nicht. „Ich mache mir Sorgen um sie.“
    „Um Großmutter?“ Lily lag ein halbes Dutzend Fragen auf der Zunge, aber sie entschied sich für: „Warum?“
    „Sie ist weder zur Babyparty noch zur Kindsfeier gekommen.“
    „Weil Li Qin krank geworden ist.“
    „Und selbst wenn es das wäre“, sagte Beth geheimnisvoll, „wäre ich immer noch misstrauisch. Wann ist Li Qin denn schon einmal krank gewesen?“
    Jetzt, da Beth es ansprach, konnte sich Lily nicht erinnern, dass die Partnerin ihrer Großmutter je auch nur einen Schnupfen gehabt hätte. Aber das musste nichts heißen. Auch Menschen mit einer robusten Konstitution wurden manchmal krank – und wenn, dann richtig.
    Sollte sie sich um Li Qin Sorgen machen? Lily runzelte die Stirn und zupfte ihre Schwester am Ärmel. „Wir können beim Gehen weiterreden. Ich möchte die Tänzer nicht verpassen.“
    „Du wirst schon nichts verpassen“, sagte Beth. „Rule hält dir doch bestimmt einen Platz frei. Wo ist er?“
    „Drüben bei den Tänzern“, gab Lily zu. Sie musste nicht vermuten, sie wusste, wo Rule war. Das war eine der angenehmen Seiten des Bandes der Gefährten.
    „Was Großmutter betrifft … dir muss doch auch aufgefallen sein, wie chinesisch sie in letzter Zeit ist.“
    „Seitdem ich aus North Carolina zurück bin, habe ich sie nicht oft zu Gesicht bekommen.“
    „Das ist noch so eine Sache. Niemand

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