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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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noch einen Schlenker – dieses Mal, um nicht zwei Körper zu überfahren, die reglos und blutig auf der Straße lagen. Zumindest war es das, was Rule im Scheinwerferlicht sah.
    Zwei Straßen weiter brach plötzlich ein Feuer direkt vor ihnen aus. Sie fuhr nicht langsamer, noch nicht einmal, als die Flammen hoch und heiß um sie herum loderten. Cody fluchte laut.
    Dann hatte er es also auch gesehen? Oder glaubte er, sie würden durch einen Sumpf oder eine Menge unschuldiger Menschen fahren? Rule horchte auf das Brüllen und Knistern des Feuers – und hörte nichts. Aber vor den Fenstern leuchteten die orangefarbenen Flammen. „Ich sehe nur noch Feuer“, sagte er zu Lily.
    „Dann ist es ja gut, dass ich fahre. Wir sind fast da. Scheiße.“ Sie trat heftig auf die Bremse. „Kannst du das sehen?“
    „Nur Feuer.“
    „Der nächste Brand ist über einen Häuserblock entfernt. Ich habe angehalten, weil vor uns drei Wagen ineinandergefahren sind. Die Straße ist blockiert.“ Sie öffnete ihren Gurt. „Ich gehe den Rest des Weges zu Fuß. Es ist nicht mehr weit.“
    „Ich steige auf deiner Seite aus, damit du mich, wenn nötig, führen kannst.“ Er hoffte sehr, dass er nach dem Wandel nicht mehr überall nur Feuer sah, aber wenn doch, würde er Hilfe brauchen.
    „Rule, wenn du das Feuer nicht nur siehst, sondern auch spürst –“
    „Entweder führst du mich, oder ich folge dir blind.“ Er sah in die Flammen. Aber er hörte sie nicht.
    „Ich sage ja nur höchst ungern: ich auch“, sagte Cody, „wirklich sehr ungern. Aber: ich auch.“
    „Na gut. Aber wenn einer von euch das Feuer auch spürt, dann sofort zurück in den verdammten Wagen. Und greift nichts und niemanden an, außer wenn ich es sage.“ Sie öffnete die Tür. Rule roch den rauchig-verbrannten Gestank von Feuer – aber sie hatte ja auch gesagt, dass es hier wirklich irgendwo brannte, nicht wahr? Einen Häuserblock entfernt.
    Rule rutschte auf die andere Seite hinüber. Zog Kraft aus seiner Clanmacht. Und trat hinaus in die Flammen.
    Er spürte Hitze – aber die Hitze eines heißen Tages, der sich nach dem Untergang der Sonne noch nicht abgekühlt hatte. Nicht die Hitze von Feuer. Er stand nicht in Flammen. Er holte tief Luft und konzentrierte sich auf die Erde unter seinen Füßen und lauschte .
    Mondlied, süß und kühl und rein. Ja. Es sprach zu ihm und zu den Clanmächten, und die Clanmächte … Beinahe konnte er auch sie hören, als Widerhall in diesem Lied. Er sog die Erde hoch durch seine Füße, warf sich in das Lied des Mondes – und in den Wandel.
    In einer Welle ungeheuren Schmerzes barst sein Körper auseinander – als er sich neu gestaltete, war der Schmerz schon verflogen, so vollständig, als wäre er nie gewesen. Sein Blickfeld war nun tiefer, die Perspektive fast unmerklich anders. Sein Gehör war schärfer, und die Welt war voller Gerüche.
    Und immer noch leckten Flammen durch die Luft, aber sie waren hauchdünn, kraftlos. Er sah durch sie hindurch, sah, wie Lily ihn stirnrunzelnd ansah und sich dann bückte, um ihre Waffe aus dem Knöchelholster zu ziehen. Er sah auch echtes Feuer – das, von dem Lily gesprochen hatte. Hinter ihnen und einen Block weiter westlich. Die Flammen knisterten hungrig.
    Er nickte ihr zu – mir geht es gut, ich sehe dich, ich sehe jetzt die Wahrheit – und ging zur Seite, um den Deputy herauszulassen. Und sah, dass das falsche Feuer den Wagen umhüllte wie ein bösartiger Geist. Nur den Wagen, in einem Umkreis von ungefähr einem Meter.
    Becks Gesicht glänzte vor Schweiß, als er an der offenen Fahrertür zögerte. Für ihn waren die Flammen real. Würde er verbrennen, wenn er tatsächlich daran glaubte? Er würde doch wohl nicht –
    Er schob sich ins Freie – und begann zu schreien.
    Rule reagierte blitzschnell, packte den Mann mit den Zähnen und zog ihn ein paar Meter zur Seite, weg von den Geistflammen. Das Schreien verstummte. Keuchend lag Beck auf dem Rücken, die Augen weit aufgerissen.
    „Herrgott noch mal, Cody, du solltest doch nicht – alles in Ordnung?“ Lily kniete neben ihm.
    „Ich lebe, glaube ich.“ Zitternd stützte er sich auf die Ellbogen. „Das Feuer ist nur am Wagen, aber nicht hier. Gott.“ Er streckte die Hand aus und drehte sie. „Nicht knusprig gebraten. Es hat sich wirklich so angefühlt, als würde mir die Haut vom Körper schmelzen.“ Er sah Rule an. „Danke.“
    „Ihr seht beide Feuer“, sagte Lily tonlos. „Dieselbe Illusion. Und es ist nur am

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