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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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wirst: Du hast die Geste gemacht, die ich dir beigebracht habe.“ Er machte eine verstohlene Bewegung mit der Hand – die Handfläche schräg gestellt, senkrecht zu seinem Körper, die Finger eng zusammen und ausgestreckt. Zwei schnelle Hiebe durch die Luft. Das war das Standardsignal der Nokolai für Angriff. Er hatte Jacob schon angewiesen, dasselbe zu sagen.
    Lily war erleichtert. „Gut. Das ist ja keine richtige Täuschung. Wenn ich gewusst hätte, dass sie da waren, hätte ich ganz sicher das Signal gegeben.“
    Rule war schon auf halbem Weg in die Stadt gewesen, als ihm klar geworden war, dass er es nicht nach Hause schaffen würde, bevor Lily zu ihrem Treffen aufbrach. Da hatte er beschlossen, doch auf den Rat seines Vaters zu hören und José anzurufen, dem er sagte, er wolle nicht, dass Lily merkte, dass sie bewacht wurde.
    Das Band hatte Rule gesagt, wohin er fahren musste, und das Oceanview-Einkaufszentrum war näher am Stadtrand als seine Wohnung, deswegen kam er gerade noch rechtzeitig, um Schüsse zu hören. Kampfbereit war er aus dem Wagen gesprungen – aber der Kampf war schon vorbei gewesen.
    Er war zu Lily gerannt, hatte sie abgetastet und gefragt, ob sie verletzt sei. Sie hatte es zugelassen. Ja, einen Moment lang hatte sie sich sogar an ihn geklammert – und ihm ins Ohr geflüstert, er solle seinen Leuten sagen, dass sie auf ihr Zeichen hin gehandelt hätten.
    „Wird der Deputy das bestätigen?“, fragte er.
    „Von dort, wo er war, konnte er nichts sehen, also spielt es keine Rolle.“
    „Glaubst du denn, es ist nötig? Meine Leute haben nicht mehr Gewalt eingesetzt, als notwendig war. Sie haben dein Leben gerettet und vermutlich auch das des Deputy.“
    „Ich würde mir gerne einreden, dass mir schon etwas eingefallen wäre, wenn sie nicht eingegriffen hätten. Es waren viele Angreifer, aber sie waren nachlässig. Sie haben mich wohl nicht für eine ernst zu nehmende Bedrohung gehalten, sonst hätten sie mich einfach erschossen, statt mit der Pistole herumzufuchteln und herumzubrüllen. Aber natürlich haben Jacob und José heute einigen das Leben gerettet. Entweder meins oder das der Angreifer, weil mir nichts anderes übrig geblieben wäre, als sie zu erschießen.“
    „Das ist laut Gesetz Grund genug für Gewaltanwendung.“
    „Aber so werden die Leute von Lupi lesen, die auf das Signal einer FBI-Agentin hin angegriffen haben. Einer menschlichen FBI-Agentin. Sie werden gar nicht daran denken, wie groß und bedrohlich ihr Lupi seid, weil diese Wölfe unter dem Befehl eines Menschen standen, der zur Anwendung von Gewalt befugt ist. Das ist wie mit Waffen. Wenn die Leute von einem Irren lesen, der Amok läuft und wahllos in die Menge schießt, sind Schusswaffen bedrohlich. Wenn ein Polizeischarfschütze einen Geiselnehmer ausschaltet, denken sie nicht: ‚Oh, Waffen sind bedrohlich.‘“
    Langsam erschien ein Lächeln auf Rules Gesicht. „Das ist PR.“
    „He, keine Beleidigung!“
    „Ich warte darauf, dass du mich fragst, was ich mir dabei gedacht habe, dir die Wachen hinterherzuschicken, ohne dich zu informieren.“
    Sie schnaubte. „Das ist doch wohl offensichtlich. Aber trotzdem – das ist eine gute Frage. Wenn du einen handfesten Grund für deine Sorge gehabt hättest, hättest du mich angerufen. Dann war es wohl nur deine innere Stimme? Oder weil ich mich mit Cody getroffen habe und du mir nicht hundertprozentig vertraust?“
    „He, keine Beleidigung.“
    Sie lächelte und strich ihm leicht und schnell über die Hand. „Ja, aber ein kleines Körnchen Wahrheit steckt doch drin, oder?“
    „Glaubst du wirklich, wenn ich dich verdächtigen würde, mich zu, äh, hintergehen, würde ich dir zwei von meinen Leuten hinterherschicken, damit sie dich auf frischer Tat ertappen?“
    „Wenn du es so ausdrückst – nein.“
    „Gut.“ Trotzdem fühlte Rule sich nicht ganz wohl. Er hatte nicht gelogen. Er vertraute Lily – aber er ahnte, dass die Tatsache, dass es gerade Beck gewesen war, mit dem sie sich treffen wollte, der Grund war, dass ihm dieses Treffen nicht aus dem Kopf gegangen war. Vielleicht hatte das seine Unruhe noch gesteigert. Woher sollte er das wissen?
    Aber das war jetzt unwichtig, entschied er. Er mochte sich nicht klar über seine Gefühle sein, aber er war sich sicher, das Richtige getan zu haben. Er benahm sich nicht wie ein eifersüchtiger Mann, also –
    „Dann brauche ich dir wohl auch nicht zu erzählen, dass Cody gesagt hat, mein Ring sei dasselbe wie

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