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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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paar Monaten war der Mietvertrag für Lilys Wohnung abgelaufen, und sie hatte ihn nicht verlängert. Es war einfach die vernünftigste Entscheidung gewesen. Ihre Wohnung war nicht groß genug für sie beide, und er hatte genug Platz – zwei Schlafzimmer, zwei Bäder, ein kleines Büro und einen offenen Wohnbereich mit einer grandiosen Aussicht. Es war, als hätte sich hier das Fernsehteam einer Einrichtungssendung ausgetobt, um sie für ein Fotoshooting herzurichten. Und wenn das Band der Gefährten verlangte, dass sie zusammenwohnten, einverstanden. Sie wollte es ja selbst auch.
    Gut, die Entscheidung mochte vernünftig gewesen sein, aber der Start war holprig. Aber das war wahrscheinlich normal. Eines der Probleme war der Kater, der mit ihr zusammen eingezogen war. Dirty Harry mochte es nicht, eingesperrt zu sein. Er war ein Streuner gewesen, als sie ihn gefunden hatte – oder als er sie gefunden hatte –, und daran gewöhnt, draußen umherzustreifen. Außerdem mochte er Rule nicht besonders. Welche Katze schmuste schon gerne mit jemandem, der nach Wolf roch?
    Das zweite Problem war natürlich das Geld. Rule hatte jede Menge. Sie nicht.
    Einiges davon war sein eigenes Geld. Rule kümmerte sich um die Investitionen des Clans und bekam einen Anteil am Profit. Seitdem er die Verantwortung für diese Arbeit übernommen hatte, hatte er das Vermögen der Nokolai verdreifacht und es sogar geschafft, in der aktuellen Krise keine Verluste zu machen. Der Profit war also reichlich. Aber Lily konnte nicht einfach so tun, als gäbe es das Vermögen des Clans nicht, denn in Rules Kopf gab es keine festen Grenzen zwischen persönlichem und gemeinschaftlichem Besitz.
    Da dieses Gebäude zum Beispiel den Nokolai gehörte, bezahlte Rule keine Miete. Er hatte seine Wohnung auch nicht gekauft. Und er war ernsthaft beleidigt gewesen, als sie für ihren Anteil an der Wohnung bezahlen wollte. Nach langen Diskussionen hatten sie sich schließlich darauf geeinigt, dass sie die Hälfte der Nebenkosten übernehmen würde.
    Rule sah nichts Falsches darin, dass der Clan Lily genau wie ihm Wohnraum zur Verfügung stellte. Sie gehörte zum Clan. Sie war auserwählt. Aber für Lily war eine Wohnung, für die sie nichts bezahlte, kein Zuhause.
    Aber es war eine tolle Wohnung, auch wenn sie immer noch das Gefühl hatte, es sei nicht ihre. Als sie im Aufzug standen, konnte sie es kaum erwarten, dort zu sein. Ihr fielen die Augen halb zu, und sie ließ es zu und nahm Rules Hand, um ihm bei seiner Klaustrophobie zu helfen, die er nur selten zugab – was ein Grund war, warum er in einem Hochhaus lebte. So musste er jeden Tag den Aufzug ertragen. Und bewies sich selbst immer wieder aufs Neue, dass er seine Angst überwinden konnte.
    Dummer, sturer, willensstarker Mann.
    „Mit wem hast du im Krankenhaus telefoniert?“, fragte der sture Mann. „Mit dem Deputy?“
    „Hm? Oh, das war Cody. Deputy Beck, muss ich wohl sagen. Warum?“
    „Da war etwas in deiner Stimme, als du mit ihm gesprochen hast.“
    Das hätte nicht passieren dürfen. Sie hatte gedacht, sie hätte sich ganz geschäftsmäßig verhalten. Lily runzelte die Stirn und öffnete wieder die Augen. „Unbehagen vielleicht. Wir, äh, waren vor ein paar Jahren zusammen, als er beim SDPD war. Ist nicht schön zu Ende gegangen.“
    Er sagte nichts.
    „Das ist aber ein lautes Schweigen“, stellte sie fest, jetzt hellwach.
    „Da war etwas in deiner Stimme“, wiederholte er. „Etwas, das ich bisher noch nie gehört habe, wenn du mit anderen Männern gesprochen hast.“
    War es möglich, dass er eifersüchtig war? Nein, sagte sie sich. Jetzt dachte sie wie ein Mensch. Er war vielleicht neugierig oder besorgt, aber er war nicht eifersüchtig. Dieses Gefühl wurde Lupi entweder abgewöhnt, oder sie besaßen einfach das entsprechende Gen nicht.
    Und trotzdem war sie kurz davor, ihn, mochte es auch noch so dumm sein, danach zu fragen, als sich die Aufzugtüren öffneten.
    Dann konnte sie ihn nicht mehr fragen, denn sie waren nicht mehr allein.
    Acht Wohnungen lagen auf diesem Stock – fünf kleine östlich des Aufzugs und drei größere westlich. Rule wohnte in der Eckwohnung auf der Nordseite. Zwei Männer standen beiderseits der Tür. Einer war eins dreiundsiebzig groß, weiß, blauäugig, braunhaarig und schlank. Der andere war eins neunzig groß, hundertfünf Kilo schwer und hatte die dunklen Augen und den cremigen Karamellteint einer gemischten Herkunft.
    „Hallo Eric“, sagte Rule mit

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