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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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einem Nicken. „LeBron – alles ruhig?“
    Eric und LeBron waren Rules Bodyguards. Zwei von ihnen zumindest. Der Lu Nuncio der Leidolf hatte sie Rule bei ihrer Rückkehr nach San Diego mehr oder weniger aufgedrängt – diese beiden und noch vier andere. Jedes Zweierteam arbeitete in einer Acht-Stunden-Schicht, sodass Rule mit einigen wenigen Ausnahmen rund um die Uhr geschützt wurde – eigentlich waren die Ausnahmen eher zahlreich. Rule sagte, er sähe es lieber, wenn sie mehr seine Wohnung statt ihn selbst bewachten.
    Seufzend hatte Rule sich in die Notwendigkeit gefügt. „Ein Rho muss Wächter haben“, sagte er. „Es ist mehr eine Frage des Rangs als der Sicherheit, aber die Leidolf müssen wissen, dass ich geschützt bin.“
    Die Bodyguards waren das neueste Problem in ihrem Zusammenleben, und Lilys größtes. An den Verlust ihrer Privatsphäre konnte sie sich einfach nicht gewöhnen.
    „Abgesehen von dem Kater“, sagte Eric. „Wir haben nach ihm gesehen, als er anfing zu miauen, aber er war nur gelangweilt und sauer.“
    „Hat er dich erwischt?“, fragte Lily und suchte in ihrer Handtasche nach dem Wohnungsschlüssel.
    LeBron zuckte die Achseln. „Der Kratzer ist nicht tief. Und schon fast wieder verheilt.“
    „Die Lage hat sich verändert“, sagte Rule und begann, wie sie erwartet hatte, ihnen von dem Angriff auf Cullen zu berichten.
    Was nur vernünftig war, anders als ihr plötzlicher Anflug von Unmut. Sie wünschte wirklich, sie würde endlich darüber hinwegkommen.
    Lily sperrte die Wohnungstür auf. Das laute Tapsen eines großen Tieres begrüßte sie. Eilig schloss sie die Tür – und der rote Kater, der auf sie zukam, blieb wie angewurzelt stehen und funkelte sie böse an.
    „Tut mir leid, Harry.“ Sie hob ihn hoch. „Kein Ausflug heute Nacht.“ Sie rieb sein Kinn.
    Sofort stellte er den Motor an. Lily war die Einzige, der Harry diese Vertraulichkeit gestattete. Andere durften ihn eventuell und nur nach Aufforderung streicheln, aber nur sie durfte ihn auf den Arm nehmen, und absurderweise fühlte sie sich dadurch geehrt. Sie kraulte ihn hinter den Ohren, weil er das besonders mochte. An einem seiner Ohren fehlte ein Stück. Er war ziemlich übel zugerichtet gewesen, als sie ihn gefunden hatte.
    Oder als er sie gefunden hatte. „Gibt es irgendetwas zu berichten?“, fragte sie den Kater. „Nein? Lass mich kurz meine Tasche aufhängen, dann gebe ich dir etwas zu fressen.“ Sie machte sich auf den Weg ins Schlafzimmer am anderen Ende der Wohnung.
    Sie hatten nur eine Lampe angelassen, doch das wäre gar nicht nötig gewesen, denn auch so war es hell genug im Zimmer, um sich gut zurechtzufinden. Die große Außenwand war ganz aus Glas, und heute Nacht war die Luft klar. Durch das riesige Fenster glitzerten die Lichter der Stadt – Rules Belohnung, dachte sie, wenn er den engen Aufzug geschafft hatte. Die Vorhänge schloss Rule nie, und sie hatte gelernt, damit zu leben, dass alles so offen war, auch in der Nacht. Hier oben hatten sie genug Privatsphäre.
    Das hatte sie bereits getestet.
    Als sie an der Küche vorbeikam, packte Harry ihre Hand mit den Zähnen. Nicht um zu beißen, sondern um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Du weißt doch, wie es läuft“, erklärte sie ihm. Selbst Harry bekam nicht immer seinen Willen. In ihrer Handtasche befand sich ihre Waffe. Wachen hin oder her, sie wollte sie in ihrer Nähe haben, wenn sie ins Bett ging.
    Außerdem mochte sie es, wenn die Dinge an ihrem Platz waren.
    Als die Tasche im Schlafzimmer war, wo sie hingehörte, und die Waffe auf dem Nachttisch neben ihrem Bett lag, ging sie in die Küche, den zehn Kilo schweren, von einigen Schlägereien mit Narben gezeichneten Kater auf dem Arm. „Rule und ich wären auch ohne die Wächter nicht unter uns“, sagte sie, als sie Harry auf dem glänzenden Schieferboden absetzte. „Du bist ja immer hier. Wenigstens kratzen und beißen die Lupuswachen mich nicht oder beschimpfen mich.“
    Kompromisse machen. Darum ging es im Zusammenleben. Sie hatte eine Katze, Rule hatte Bodyguards.
    Und auch jetzt war Kompromissbereitschaft gefragt, wenn auch nicht zwischen Rule und ihr. Sie öffnete den Kühlschrank und holte eine Tüte mit Schinkenabfällen aus dem Feinkostladen heraus. Harry setzte sich neben seine Schale und guckte erwartungsvoll zu ihr hoch.
    Rules Bruder Benedict hatte lange auf Rule eingeredet, er brauche Bodyguards. Nachdem Rule nun die Wächter der Leidolfs akzeptiert hatte,

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