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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Eingang. Um den Schädel lag ein filigraner Kragen in der Farbe frischen Blutes, der schmaler werdend in einem dünnen Streifen den Hals hinunterlief.
    Es war ein sehr langer Hals.
    Bringt Cullen Seabourne hierher , sagte Sam zu ihnen. Nirgendwo anders wird er sicher sein, und wir brauchen ihn vielleicht noch. Denkt einen Moment an seine Wunde, damit ich sie sehen kann … Denkt klar, wenn ihr dazu überhaupt in der Lage seid. Die Schärfe in der Betonung seiner Worte war nicht zu überhören. Ah. Blutmagie, und sie wird von seinem eigenen Blut gespeist. Die aufzulösen, könnte schwierig werden. Ich werde euch dabei helfen. Ich fürchte, er wird mir hier im Weg sein, aber ich sehe die Notwendigkeit ein.
    „Mr Seabourne ist verletzt?“, fragte Li Qin erschüttert.
    Rule redete leise mit ihr. Lily achtete nicht auf seine Erklärung, so fasziniert war sie vom Anblick des schwarzen Drachen, der nun seine Höhle verließ.
    Sam war ein sehr großer Drache, geschmeidig wie eine Schlange, aber umfangreicher. Sein langer Körper wurde von vier kurzen, kräftigen Beinen mit klauenbewehrten Füßen getragen. Die Polizistin in Lily versuchte sein Gewicht zu schätzen. Drei Elefanten? Vier? Wie viel wog ein Elefant überhaupt? Waren Sams Knochen so schwer wie die eines Elefanten oder so leicht wie die eines Vogels?
    Sie hatte keine Ahnung.
    Schwarz und stahlblau, geschmeidig und enorm, die großen Origami-Flügel eng am Rücken zusammengelegt, glitt Sam wie eine geschmolzene Nacht die drei Meter hohe „Stufe“ hinunter auf seine Landerampe.
    Diese Nacht jedoch war aus einem Schwarz, das alle Farben einschloss, sie zum Leuchten brachte. Er glitzerte. In der Morgensonne leuchteten seine Schuppen in allen Regenbogenfarben – ein flüchtiges Aufschimmern von Blau, Violett, Gold und Grün.
    Ohne es zu merken, war Lily aufgesprungen. Einer so riesigen und tödlichen Schönheit konnte man nicht sitzend entgegensehen. Auch Rule war aufgestanden. Er ergriff ihre Hand. Selbst Li Qin erhob sich, was jedoch mehr eine höfliche Geste als eine spontane Reaktion war.
    Sams Rampenterrasse war so breit wie ein Footballfeld und ungefähr doppelt so lang. Als er es sich bequem machte und sich zusammenrollte, nahm er knapp neun Meter davon ein. Sein Kopf schwebte mehr als sechs Meter über der Erde, als er auf sie beide hinabblickte.
    Ich grüße dich, Rule Turner. Ich grüße dich, Lily Yu.
    Lily stockte der Atem. Für einen Moment vergaß sie alle Vorsichtsmaßnahmen und sah direkt in die schwarz-silbernen Augen, ohne jedes Weiß …
    Sie fiel. Fiel und fiel. Die Luft zischte an ihr vorbei wie der kalte Schrei der Hölle – und jemand sagte: Erinnere dich! – und dann –
    „Lily.“ Rules Arm lag um ihre Taille. Hielt sie aufrecht. „Was ist?“
    „Mir ist schwindelig.“ Sie schüttelte den Kopf, um das seltsame Gefühl loszuwerden. „Jetzt ist es vorbei. Ich … Es war ein Traum.“ Er wusste, was sie meinte. Es war nicht das erste Mal, dass sie den Traum hatte, aber es war eigentlich kein Traum, sondern eine Erinnerung.
    Die Erinnerung ihres anderen Ich. Die Lily, die sich von einer Klippe gestürzt hatte, damit sie das Tor öffnen und aus der Hölle nach Hause zurückkehren konnten.
    Damit Rule nach Hause zurückkehren konnte. Um zu leben.
    Dieses Ich war ein Teil von ihr, ein Teil ihrer Seele, aber es hatte keine Stimme. Dann und wann kamen die Erinnerungen in ihr hoch. Bis jetzt war ihr jedoch noch nie davon schwindelig geworden. Lily straffte den Rücken und sah Sam stirnrunzelnd an. „Wie kommt es, dass ich dich höre? Müsste meine Gabe die Gedankensprache nicht blockieren?“
    Du bist immer noch dieselbe, stelle ich fest, ungeachtet dessen, woran du dich erinnerst oder auch nicht. Ein leichter Hauch von Belustigung lag in der beinahe schmerzhaften Klarheit von Sams mentaler Stimme. Du erfasst die Welt immer noch durch Fragen. Die solltest du jedoch dringenderen Angelegenheiten widmen. Li Qin, du wirst mit der Geschichte von Chimei und Li Lei fortfahren, so wie du sie kennst.
    „Gern.“ Langsam ließ Li Qin sich nieder und sah hoch zu Lily und Rule. „Setzt euch bitte. Es wird einige Zeit dauern.“
    Sie wartete, bis sie ihrer Aufforderung gefolgt waren, und sagte dann: „Lily, deiner Großmutter macht es großes Vergnügen, ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit zu machen, selbst ihrer Familie gegenüber. Aber sie tut es nicht nur, weil es ihr Spaß macht. In ihrer Vergangenheit gibt es vieles, das ihr große Schmerzen

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