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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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lernten sie jetzt, wie sie auf den Verstand anderer so einwirken konnten, dass er dazu gebracht wurde, sich wandelnde Albträume und Schreckgestalten einzubilden.
    „Riesenschlangen, beispielsweise“, platzte Lily heraus. „Oder Killer-Yetis oder vor was immer man sich fürchtet. Die Chimei ist daran schuld. Sie lässt die Leute das sehen, was sie fürchten.“
    Ja.
    Wütend sprang sie auf. „Warum hast du uns das nicht gesagt? Warum hast du uns nicht gewarnt und gesagt, womit wir es zu tun haben? Diese Chimei hat etwas zu tun mit dem Angriff auf Cullen, oder? Wenn du uns gewarnt hättest, statt Wetten darüber abzuschließen, wann wir bei dir auftauchen –“
    Ruhe.
    In dem Wort lag eine solche Autorität, dass Lily unwillkürlich zurückwich.
    Ich halte das Schicksal eurer Welt im Gleichgewicht mit dem, was ich sage, wann ich es sage, was ich damit meine und was ich euch überlasse, anderswo zu erfahren oder auch gar nicht.
    Lily sog scharf die Luft ein. Er meinte es ernst. Er hatte geredet wie immer, mit nicht menschlicher Klarheit – ohne rhetorische Schnörkel, ohne dramatische Übertreibung. „Die Welt. Die ganze Welt.“
    Ich sagte, dass mein Volk nach dem Krieg weiterkämpfte. Wir sind auf einzigartige Weise geeignet, die Chimei zu bekämpfen, und es gab viele Chimei außerhalb ihrer eigenen Welt, also ging der Kampf noch einige Zeit weiter. Der Preis war hoch. Ein Abkommen sollte dem Töten ein Ende setzen. Fast alle Chimei erklärten sich bereit, in ihre Heimatwelt zurückzukehren, wo einige Bestimmungen dafür sorgten, dass sie weniger gefährlich waren. Es ist ihnen nicht erlaubt, ihre Welt zu verlassen. Einige Chimei, wie diese, lehnten sich dagegen auf. Dieses Abkommen bindet die Chimei anders als die Verträge der Menschen, es bindet sie im absoluten Sinn. Chimei und Drachen können sich nicht gegenseitig töten – können nicht direkt gegeneinander vorgehen.
    „Direkt“, wiederholte Lily. Sie erkannte ein Hintertürchen, wenn von einem die Rede war. „Du kannst diese Chimei also nicht angreifen, aber indirekt kannst du schon etwas gegen sie unternehmen?“
    Indirekt gegen sie vorzugehen, ist möglich, aber schwierig. Kleine Handlungen, Absichten, Worte – das alles sammelt sich und hat verstärkende Kraft. Zur falschen Zeit, auf die falsche Art angewendet, kann diese Kraft das Abkommen zunichtemachen. Wenn die Drachen das Abkommen brechen, können zwei Dinge geschehen: Jede Chimei, die nicht in ihrer eigenen Welt ist, könnte hierher kommen. Und jede Chimei, die hier ist, könnte sich fortpflanzen.
    „Das Abkommen verbietet, dass sie sich fortpflanzen?“
    So ist es. Diese Chimei ist noch schwach. Sie ist sehr mächtig, aber ohne einen Körper, in dem sie wohnt, kann sie diese Macht nicht wirksam werden lassen. Wenn es ihr gelingt, eine Gestalt anzunehmen, werden San Diego und ein großes Stück seiner Küste verloren sein. Wenn sie sich fortpflanzt oder wenn andere Chimei hierher kommen und Gestalt annehmen, werden sie eure Welt in Chaos und Wahnsinn versinken lassen.
    „Chaos und Wahnsinn. Die Welt. Das meinst du wörtlich.“
    Sam ließ sich nicht herab, darauf zu antworten. Wahrscheinlich fand er, dass es genug war, wenn er es einmal gesagt hatte.
    Lilys Herz hämmerte. Mögliche Katastrophen schossen ihr durch den Kopf – oder war alles eine einzige enorme Tragödie? Von einem Ausmaß, das sie nicht begreifen konnte und dennoch sich vorzustellen versuchte.
    Sie sah Rule Hilfe suchend an, doch ohne eigentlich zu wissen, was sie sich von ihm erhoffte. Auch er hatte keine Lösung. Ihre Blicke trafen sich, seine Augen waren dunkel, besorgt. Er griff nach ihrer Hand.
    Oh ja, das war es, was sie gewollt hatte. Daran erinnert zu werden, dass sie nicht allein war. Sie wandte sich wieder an Sam. „Können die Großen Alten, die dieses Abkommen beschlossen haben – ich nehme an, dass sie es waren –, nichts tun?“
    Sie haben sich verpflichtet, nicht einzugreifen. Es ist eine unglückliche Situation.
    Unglücklich. Ja, so konnte man es auch nennen. Ein uralter, körperloser Dämon, der nicht getötet werden konnte, verbreitete Wahnsinn in der Stadt. Fraß die Angst, die ihre Albträume verursachten. Was sollte sie jetzt tun? Wie bekämpfte man ein solches Wesen?
    Lily atmete langsam ein. Beginn dort, wo du bist . Das sagte ihre Großmutter immer. Für Lily hieß das, wie ein Cop zu denken. „Na gut. Ich habe gestern Abend einen asiatischen Mann auf dem Clangut gesehen, kurz bevor Cullen

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