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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Sicherheit zu sorgen, an erster Stelle seines eigenen Lu Nuncios – an zweiter Stelle der aller anderen. Eigentlich sollte Benedict jetzt dort sein, um sich mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen.
    Stattdessen war er hier. Er würde Arjenie von dem Band der Gefährten erzählen müssen, und zwar bald. Und dann würde sich alles ändern.
    Dies war kein Urlaub. Dies war gestohlene Zeit.
    »Man hebt andere Leute nicht einfach so hoch«, hatte sie zu ihm gesagt, als er sie zu Isen getragen hatte. Und vieles, was sie gesagt hatte, ging in die gleiche Richtung. Nie wieder würde er sie ohne ihre vorherige Einwilligung hochheben.
    » Meine Privatsphäre ist mir wichtig « , hatte sie gesagt, als sie gemerkt hatte, dass er die Badezimmertür einen Spalt geöffnet hatte. »Ich mag es nicht, wenn man meine Grenzen nicht respektiert.«
    Sie war böse geworden, als er ihre Mailbox abgehört hatte. Und als Seabourne gestern Abend den Bindezauber entdeckt und sie festgehalten hatte, um ihn genauer betrachten zu können, hatte sie zu ihm gesagt: »Ich mag es nicht, wenn man mich festhält.«
    Arjenie ertrug es nicht, wenn sie festgehalten oder bedrängt wurde. Das hatte sie ihm noch heute Morgen erneut deutlich gemacht. »Bitte mich. Du musst mich darum bitten.«
    Vielleicht war es eine für Sidhe typische Eigenschaft, das konnte er nicht sagen, dazu wusste er nicht genug über diese Wesen. Möglicherweise hatte sie diese Abneigung aber auch in der Zeit entwickelt, als sie so lange im Krankenhaus gelegen und keinerlei Kontrolle darüber gehabt hatte, wer sie anfasste und was mit ihr geschah. Oder es gehörte einfach zu ihr dazu, so wie ihr erstaunliches Gedächtnis. Was immer der Grund war, Arjenie ertrug es nicht, wenn man sie körperlich einschränkte.
    Zuerst hatte er ihre Reaktion für ganz normal gehalten. Sie war nicht feurig wie Claire. Sie schrie nicht, verlor nicht die Kontrolle. Doch nachdem sie es so oft wiederholt hatte, verstand auch er den, wenngleich sehr höflichen, Wink mit dem Zaunpfahl. Arjenie mochte es nicht, wenn man sie ohne ihre Erlaubnis anfasste, festhielt oder stützte. Man musste erst fragen.
    Die Dame hatte nicht gefragt. Arjenie war für den Rest ihres Lebens an Benedict gebunden – körperlich gebunden. Und man hatte ihr keine Wahl gelassen.
    Aber »für den Rest ihres Lebens«, das stimmte nicht ganz.
    Es hatte immer in Benedicts Macht gestanden, Claire freizugeben. Doch er hatte es nie ernsthaft in Betracht gezogen. Außerdem war Nettie damals erst neun gewesen, sodass er es Claire auch nicht hätte vorschlagen können, selbst wenn er gewollt hätte.
    Er hatte es nicht gewollt. Damals hatte er noch nicht gewusst, wie es ist, zu scheitern. Oh, er hatte sich seinen Erfolg erarbeitet und nicht gewartet, dass er ihm in den Schoß fiel. Er war vielleicht fürchterlich arrogant gewesen, aber kein Idiot. Was ihn nur davon überzeugt hatte, dass er den Erfolg verdient hatte. Als er Claire im Alter von siebenundzwanzig Jahren kennenlernte, nannten ihn einige bereits den besten Kämpfer seiner Generation – und einige wenige den besten Kämpfer des Jahrhunderts. Er hatte eine Tochter, seine kluge, wunderschöne Nettie, die er gezeugt hatte, als er erst achtzehn war, und die während des Schuljahres bei ihm lebte und den Sommer über bei ihrer Mutter. Damals war ein solches Arrangement noch recht selten gewesen.
    Nicht dass er Nettie wirklich zu schätzen gewusst hätte. Natürlich hatte er sie geliebt – sie war die größte Freude seines Lebens. Aber er war davon überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis er noch einen Sohn oder zwei hatte.
    Und dann hatte die Dame ihm eine Auserwählte geschenkt.
    Ein Mann, der niemals gescheitert war, würde nun ganz gewiss nicht mit einem so wertvollen Geschenk scheitern. Früher oder später, hatte er geglaubt, würde Claire sich schon mit dem Band abfinden. Es war ja nicht so, dass sie ihn nicht liebte. Sie liebte ihn von ganzem Herzen, leidenschaftlich. Er musste nur Geduld haben, Wege finden, sie abzulenken, dafür sorgen, dass sie das Band so wenig wie möglich spürte. Als das nicht fruchtete, tat er alles, um sie davon abzuhalten, etwas Endgültiges zu tun.
    Wie zum Beispiel ihren Wagen über eine Klippe zu lenken.
    Benedict hatte nie geglaubt, dass Claire es mit Vorsatz getan hatte. Damals im Krankenhaus, da war ein Cop gewesen, der hatte gesagt … aber Isen hatte Benedict zurückgehalten. Der Officer wusste wahrscheinlich bis heute nicht, wie

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