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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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passiert dann?«
    »Ihnen wird schwindelig. Wenn Sie die Entfernung nicht sofort verringern, fallen Sie in Ohnmacht. Hat er Ihnen das nicht erklärt?«
    »Das hätte er bestimmt, aber ich bin geflüchtet.« Sie schnitt eine Grimasse. »Er bat mich, zu bleiben und mit ihm zu reden, aber ich musste da raus, um einen klaren Kopf zu bekommen. Ich musste über alles nachdenken. Ich habe so sehr versucht, ihm nicht zu glauben, dass mein Realitätssinn durcheinandergeraten ist, verstehen Sie? Ich musste ein paar Zielpunkte finden, an denen ich mich orientieren kann.«
    »Was für Zielpunkte?«
    »Zum Beispiel sagte er, dass wir durch das Band immer wissen, wo der andere ist. Ich sagte ihm, dass das bei mir nicht zutrifft, aber später fiel mir ein, dass ich doch so ein unbestimmtes Gefühl hatte, wo er war. Nicht ganz genau, aber ich wusste, ich könnte ihn, falls nötig, finden. Jetzt gerade ist er … « Sie schloss die Augen und wedelte mit der Hand in die ungefähre Richtung des Wohnzimmers. »Da.«
    »Wie weit weg?«
    Arjenie schlug die Augen auf. »Das weiß ich nicht. Sollte ich das wissen?«
    »Ich weiß, dass Rule sich gerade circa achtzehn Meter in dieser Richtung befindet.« Sie zeigte in dieselbe Richtung wie Arjenie vor ihr. »Das heißt, er wäre auf der hinteren Terrasse, glaube ich.«
    Arjenie schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht sagen.«
    »Sie haben noch keinen Sex mit Benedict gehabt.«
    »Äh … nein.«
    »Wenn Sie das erste Mal mit ihm schlafen, wird das Band gefestigt. Danach werden Sie sehr viel deutlicher spüren, wo er ist. Und ein paar Tage lang müssen Sie sehr eng zusammenbleiben. Bei mir und Rule waren es vierzehn Meter.« Selbstverständlich hatte sie es nachgemessen. »Aber das war nur die ersten Tage so. Mit der Zeit wird das Band lockerer.«
    Arjenies Augen weiteten sich. »Sie meinen, jetzt ist das Band noch nicht fest?«
    »Nein. Nein, ich habe mich falsch ausgedrückt. Das Band bleibt für immer. Sex verstärkt die Bindung, aber auch wenn Sie tatsächlich stur und stark genug sein sollten, die nächsten dreißig Jahre nicht mit Benedict zu schlafen, sind Sie trotzdem an ihn gebunden. Und verrückt vor Frustration.«
    Ein Lächeln huschte über Arjenies Lippen. »Ich kann mir nicht vorstellen, dreißig Jahre keinen … schon gut. Meine wichtigste Frage ist: Wie kann man es rückgängig machen?«
    »Gar nicht.«
    »Es muss einen Weg geben. Auch wenn er schmerzhaft ist? Oder gefährlich? Oder verboten?«
    Lily schüttelte den Kopf. »Nur der Tod löst das Band. Das weiß ich mit Sicherheit, Arjenie. Wenn es einen Weg gäbe, es zu lösen, hätte ich es damals, als das Band noch neu war, sicher versucht.« Ihr Lächeln war trocken. »Es hat mein Leben von Grund auf geändert, aber damals wusste ich das noch nicht. Als ich es zum ersten Mal gespürt habe, war ich alles andere als begeistert.«
    Arjenie verzog das Gesicht. »Benedict auch nicht.«
    »Hätten Sie etwas anderes erwartet, nachdem er Claire verloren hat und … oh, Mist«, sagte sie, als sie den Ausdruck auf Arjenies Gesicht sah. Offenbar hatte sie Benedict gerade zum zweiten Mal reingeritten. »Er hat Ihnen nichts von Claire gesagt.«
    »Nein.« Arjenie lehnte sich vor. »Aber Sie, nicht wahr?«

33
    Die Nachtluft war kühl und seidig. Sterne sprenkelten die Dunkelheit, als wenn ein himmlischer Hund in ihr schwimmen gegangen wäre und sich dann trockengeschüttelt hätte. Die obere Terrasse war immer noch warm von der Hitze des Tages. Sie fühlte sich angenehm unter Benedicts nackten Fußsohlen an.
    Eine Zeit lang hatte sein Bruder ihm Gesellschaft geleistet. Er und Rule hatten lediglich sachliche Informationen ausgetauscht. Arjenie sprach mit Lily. Ja, Benedict war ihr gefolgt, als sie spazieren gegangen war, um den Kopf klarzubekommen. Es war seine Pflicht. Erst war sie etwa eine Meile langsam die Straße entlanggegangen und hatte sich dann auf der Versammlungswiese im Gras niedergelassen. Dort hatte sie ungefähr eine halbe Stunde gesessen und war anschließend zurückgegangen. Sie hatte nicht gehinkt. Sie wirkte nicht, als wäre sie von Gefühlen überwältigt. Sie schien genau das zu tun, was sie angekündigt hatte: nachzudenken.
    Vor ein paar Minuten war Rule wieder ins Haus gegangen. Die Schritte, die Benedict nun hinter sich hörte, waren nicht seine.
    »Anscheinend habe ich jetzt einen neuen Peilsinn. Ich habe dich gefunden.«
    Langsam drehte er sich um. »Hat Lily dir deine Fragen beantworten können?«
    Sie nickte

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