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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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knapp. Er konnte ihr Gesicht nicht gut sehen. Der Mond war aufgegangen, aber sie stand im fleckigen Schatten eines Eukalyptusbaums. Ihr feuerrotes Haar lockte sich wilder denn je, als wollte es ihm etwas zurufen – nur was, das war ihm nicht so ganz klar.
    »Das wirst du nicht tun«, sagte sie streng.
    Er blinzelte. »Wie bitte?«
    Mit ausgestrecktem Zeigefinger kam sie zu ihm und piekste ihm in die Brust. »Es gibt nur einen Weg, das Band zu lösen. Das wirst du nicht tun ! Ich will dein Wort. Jetzt sofort.«
    »Was hat Lily dir gesagt?«, fragte er.
    »Dass nur der Tod diese Verbindung lösen kann. Als ich dann noch das von Claire gehört habe … «
    »Sie hat dir von Claire erzählt?« Mischte sich die verdammte Frau denn in alles ein?
    » Du hättest es mir erzählen sollen!« Sie piekste ihn wieder. »Lily dachte , du hättest es getan. Sie glaubte wohl, du hättest so viel Verstand, wie Gott einer Gans gegeben hat.« Pieks. »Es war ihr nicht bewusst, dass du so ein kompletter Idiot bist!«
    »Du bist wütend.« In den vergangenen zwei Tagen seit ihrer Gefangennahme war sie verängstigt, besorgt, neugierig, erfreut, hungrig, verärgert und frustriert gewesen. Aber nicht wütend. Bis jetzt. »Sehr wütend.«
    »Sauer! Ich bin sauer! Wenn man jemandem eröffnet, dass man aneinander gebunden ist – und es ist mir egal, wie unkonventionell diese Bindung ist! – , dann muss man ihm auch sagen, dass die letzte Person, an die man gebunden war, tot ist und dass man selber beinahe vor Trauer gestorben ist.« Sie hörte auf, ihn zu pieksen. Stattdessen packte sie ihn an den Armen, an beiden Armen, als wollte sie ihn schütteln. Als wenn sie dazu imstande gewesen wäre. »Ich will, dass du es mir versprichst. Jetzt.«
    »Ich weiß, dass du körperlichen Zwang nicht erträgst. Das Band wirkt sich körperlich aus. Ich will nicht, dass du aus Verzweiflung etwas tust, das – «
    Sie legte die Finger auf seine Lippen. Ließ sie einfach dort liegen. »Halt den Mund, Benedict. Halt den Mund und versprich es mir.«
    Er lächelte. Ihre Finger hielten ihn nicht davon ab, aber er zog sie trotzdem sanft weg. »Na gut. Ich verspreche, dass ich mich nicht umbringe.« Nicht direkt zumindest. Er küsste ihre Finger.
    Er merkte, wie ihr Puls stolperte. Er hörte es, roch die Veränderung in ihrem Duft. Doch ihre Stimme war fest. »Und dass du nichts Dummes oder Waghalsiges tust, das zu deinem Tod führen könnte.«
    Seine Auserwählte war manchmal viel zu clever. »Ich kann nicht versprechen, dass ich mich nie in Lebensgefahr begeben werde.« Vorsichtig öffnete er ihre Finger, um ihre Handfläche zu küssen. »Manchmal muss man ein Risiko eingehen.«
    »Dann versprich mir, dass du genauso gut auf dich aufpasst wie auf deine Männer.«
    »Verhandeln wir hier?« Er kitzelte sie mit der Zungenspitze.
    »Ja.«
    »Dann musst du mir etwas als Gegenleistung anbieten.«
    Ihr plötzliches Lächeln war koboldhaft. Mutwillig mit einem Hauch von Sex. »Natürlich. Ich höre auf, mit dir zu schimpfen. Zumindest deswegen. Dass ich nie wieder mit dir schimpfe, verspreche ich dir nicht. Ich habe das Gefühl, das brauchst du von Zeit zu Zeit.«
    Sie sprach von der Zukunft. Von ihrer gemeinsamen Zukunft, so als wäre es ganz klar, dass sie zusammen sein würden. Als hätte sie das Band der Gefährten akzeptiert.
    Die harte Schicht der Zeit in ihm geriet in Bewegung – zu Kalk gewordene Jahre verschoben sich, verschoben sich unter der Wucht dieser neuen Gefühlswelle, drohten auseinanderzubrechen. Er rührte sich nicht. Hielt den Atem an. Erlaubte seinen Fingern nicht, die Hand, die sie hielten, fester zu fassen. Er war zu stark. Er könnte sie zerdrücken, könnte ihr buchstäblich die Knochen brechen, wenn er zu fest zupackte. Er könnte ihr wehtun.
    Das wollte er nicht. Da war es einfacher, den Atem anzuhalten, als dieses Risiko einzugehen. Aber sie wollte, dass er ihr etwas versprach, nicht wahr? Dazu musste er Luft holen.
    Benedicts Brust hob sich. Er tat einen stockenden Atemzug, den er am ganzen Körper spürte. »Einverstanden. Aber du musst mir dasselbe versprechen. Dass du genauso gut auf dich aufpasst wie auf – wie auf jemanden, für den du verantwortlich bist.«
    Ihr Gesicht war unbewegt und ernst, ihre Augen groß. Es war zu dunkel, um ihre schöne Meeresfarbe zu sehen, doch er spürte, wie das Meer über ihn hinwegspülte. Ihre Stimme war leise. »Dies gelobe ich dir.«
    Das waren die richtigen Worte. Perfekt. Sagte man so unter

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