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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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»Du musst mal einfach an nichts denken«, sagte sie. Sie nahm seine Hand. »Wo schläfst du?«
    Also das war jetzt ein echtes, absichtliches Stirnrunzeln – Brauen zusammengezogen, die Aufmerksamkeit wie ein Laser auf sie gerichtet. »Ich habe eine Hütte oben in den Bergen. Wenn ich hier unten bin, schlafe ich normalerweise in der Kaserne bei meinen Männern.«
    Anscheinend musste sie ihn wirklich beim Händchen nehmen. »Wo möchtest du heute Abend schlafen?«
    »Ich will dich nicht unter Druck setzen.«
    »Aber beleidigen willst du mich doch sicher auch nicht.« Sie machte eine Geste mit der freien Hand. »Ich weiß nicht, was dieses Band der Gefährten für dich bedeutet oder was ich tun werde. Aber ich weiß, dass wir ein Problem haben, wenn du nicht mit mir schlafen willst.« Sie sah ihn streng an. »Und ich meine auch schlafen, nicht nur Sex. Obwohl ›nur‹ ein blödes Wort ist, um das zu beschreiben, was wir an dem Baum getan haben.«
    Das Lächeln begann in seinen Augen und breitete sich dann weiter aus, glättete seine Stirn, hob seine Mundwinkel, entspannte seine Schultern. Er lächelte auf sie herunter, als hätte sie gerade die Lösung für den Welthunger gefunden … und dabei eine andere Art von Hunger entfacht. Wortlos streichelte er über ihre Wange. Lächelnd.
    Sie lächelte zurück. Die Liste der Dinge, die sie nicht verstand, war lang, aber eines wusste sie ganz sicher: Band hin, Band her – sie war verliebt.
    Arjenie zog ihren Geliebten in ihr Zimmer. Und schloss die Tür.

35
    »Bist du sicher?« Lily legte den Sicherheitsgurt an.
    Cynnas Gurt reichte kaum noch um sie herum. Und hinter das Steuer passte sie auch nur noch mit Mühe. »Ich habe Nettie schon vor Monaten gefragt, ob ich fahren darf. Sie hat gesagt, ich soll nirgendwo gegenfahren und rechts anhalten, wenn die Wehen einsetzen.«
    »Die Wehen.« Lily holte tief Luft. »Ich glaube, ich fange an zu hyperventilieren.«
    Cynna kicherte. »Lily, Schwangere hinterm Steuer sind nichts Ungewöhnliches.«
    »Okay. Ich habe nur das Gefühl, dass ich diejenige sein sollte, die – «
    »… die fährt? Die das Sagen hat?« Cynna startete Rules Mercedes und legte den Gang ein. »Das ist ja nichts Neues.«
    »Ich habe immer noch das Sagen.«
    »Red dir das nur weiter ein. Weißt du, wie man das Navi-Dings bedient?«
    »Na klar. Ich schicke die Karte von Googlemaps an das Navi. Du musst sie dann nur noch runterladen.« Lily beugte sich vor und drückte den Einschaltknopf. Sie waren auf dem Weg nach Del Cielo, einem winzigen Bergdorf. Der schnellste Weg dorthin führte über kurvenreiche Asphaltstraßen. Lily hatte die Strecke bereits vorher ergoogelt.
    »Das ist ja voll cool«, verkündete Cynna. »Rufst du Mariah Friar an, um ihr zu sagen, dass wir kommen?«
    »Das habe ich auch schon erledigt.« Lily zog ihren Laptop auf den Schoß und klappte ihn auf. »Sie erwartet uns.« Vieles konnte sie auch mit einer Hand tun, wie zum Beispiel Computertasten drücken. Doch sie fand es irritierend, wie oft sie zu etwas ansetzte, um dann festzustellen, dass sie es nicht konnte. Oder nur auf irgendeine komische, lästige Art.
    Wie zum Beispiel sich anzuziehen. Eine Jacke oder das Schulterholster konnte sie vorerst vergessen. Die Waffe, die sie mit der linken Hand ohnehin kaum bedienen konnte, war in ihrer Handtasche verstaut. Aber den Rest konnte sie fast ganz allein anziehen, nur mit dem BH und der Schlinge brauchte sie Hilfe. Heute hatte sie ganz auf den BH verzichtet und trug eines von Rules T-Shirts, um dieses Versäumnis zu kaschieren. Rule hatte ihren Arm durch den Ärmel des Shirts dirigiert.
    Auch duschen konnte sie nicht. Und sich allein die Haare waschen. Sie putzte sich die Zähne mit der linken Hand, aber zuerst musste die Zahnpasta irgendwie auf die Zahnbürste kommen. Da sie ja immerhin noch eine rechte Hand hatte, bekam sie das noch hin, eben auf andere Art.
    Einige dieser Erfahrungen hatte Lily schon letztes Jahr machen müssen, doch damals war es ihre linke Schulter gewesen, nicht die rechte, und die Verletzung war nicht annähernd so schlimm gewesen wie diese. Vielleicht war es die Tatsache, dass sie nicht wusste, inwieweit sie den Arm wieder gebrauchen können würde, die ihr zu schaffen machte.
    Lily tippte mit einem Finger das Passwort ein und wartete, bis der Bildschirm ihr den gesuchten Ordner anzeigte. Immer wieder vergaß sie, dass sie bei allem , was sie tat, jetzt umdenken musste. Gestern Abend, als sie beschlossen hatte, Jeff

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