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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sprechen konnte.«
    Sie wusste nicht, ob Friar sie nun, da sie das Gelände des Clangutes verlassen hatten, hören konnte. Wahrscheinlich nicht – Rules Clanmacht sollte ihn eigentlich abblocken –, aber sie achteten trotzdem darauf, was sie sagten. Deshalb hatte die meiste Zeit während der Fahrt Schweigen geherrscht.
    Sobald sie den Zirkel gebildet hatten, mussten sie sich keine Sorgen mehr machen. Deswegen war Cullen mit dabei. Er würde den Kreis ziehen und als Torwächter fungieren. Normalerweise übernahm die Rhej diese Aufgabe, aber alle wussten, dass die Rhej der Nokolai blind war und das Clangut nicht verließ. Daher hatte man Cullen als Ersatz akzeptiert – hier und da wurde zwar gemurrt, aber schließlich erkannte man doch die Notwendigkeit. Die Rhej sorgte auch dafür, dass die Benimmregeln eingehalten wurden, doch dafür war heute eine von der Dame Geschickte da. Lily.
    Zwei von der Dame Geschickte sogar, aber von Arjenie wussten die anderen noch nichts. Rule war gespannt, wie sie auf diese Neuigkeit reagieren würden.
    Emsig tippte Lily auf der Tastatur ihres Touchscreens. Benedict bremste ab, um abzubiegen. Sie waren fast da.
    Der Zirkel fand im Freien statt. Das war eine der Bedingungen gewesen, von denen die Wythe nicht hatten abrücken wollen. Diese alte Tradition wurde heute oft nicht mehr eingehalten, obwohl sie durchaus ihren Sinn hatte. Wölfe mochten keine engen Räume. In der freien Natur waren sie weniger angespannt. Nach einigen Diskussionen hatten schließlich alle Rules Vorschlag, das Los-Penasquitos-Canyon-Reservat, angenommen.
    Das Reservat war ein gekrümmter Streifen Wildnis, der sich bis hoch zum Stadtrand von San Diego streckte. Ein wunderbarer Ort, um in Menschengestalt zu rennen – und auch hin und wieder auf vier Beinen, wenn es einem gelang, noch nach Toresschluss hineinzuschlüpfen – , der bei Mountainbikern, Reitern und Hundebesitzern sehr beliebt war. Aber sie würden sich nicht unten im Canyon versammeln, sondern oben auf dem Tafelberg, von dem aus man die Schlucht überblickte. Über den flachen, offenen Grasstreifen, auf dem sich hier und da ein Salbei- oder ein Sumacstrauch erhob, würde sich niemand heimlich anschleichen können. Vor allem, wenn Benedict das Gelände überwachte.
    Zusammen mit ein paar anderen. Jeder Lu Nuncio wurde von einer Wache begleitet, die den Zirkel von außen sichern sollte. Die Etorri bildeten die einzige Ausnahme. Stephen hatte nicht nur eine, sondern fünf Wachen mitgebracht. Die Etorri waren gebeten worden, die Sicherung des gesamten Geländes zu übernehmen, und hatten dort bereits übernachtet. Heimlich, selbstverständlich, denn die Menschen hatten Regeln, die so etwas verboten.
    Es gab mehrere Eingänge zu den Wanderwegen des Canyons. Sie würden den nehmen, der dem Tafelberg am nächsten lag. Von dort führte der Weg über den Parkplatz eines Appartementkomplexes und dann steil den Berg hinauf. Normalerweise hätte Lily keine Mühe damit gehabt. Aber da sie weit entfernt von ihrer normalen Verfassung war, hatte Rule ihr ein Zugeständnis abgerungen: Die schwierigste Strecke durfte er sie tragen.
    »Benedict«, sagte Arjenie plötzlich. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass uns jemand folgt. Der weiße Geländewagen ist seit mindestens einem Kilometer hinter uns und jetzt zusammen mit uns abgebogen.«
    Benedict nickte zustimmend. »Ja, das stimmt. Schön, dass du so aufmerksam bist.«
    »Du meinst den Hyundai«, sagte Lily, die immer noch ihre SMS tippte. »Das ist Scott, Rules Leidolf-Wache.«
    »Oh.« Arjenie wirkte verstimmt. »Wahrscheinlich wussten alle außer mir Bescheid.«
    »Ich hätte es dir sagen sollen.« Benedict warf ihr einen schnellen Blick von der Seite zu. »Die anderen sind kurz hinter ihm. Außer den Etorri natürlich.«
    »Die … äh … den Etorri vertrauen alle, deswegen sind sie als Erste da. Sie sichern quasi das Gelände.«
    »Das stimmt.«
    »Aber warum? Ihr scheint euch alle gegenseitig zu misstrauen. Warum bilden sie eine Ausnahme?«
    »Das ist eine lange Geschichte und eine alte noch dazu.«
    »Du kannst dich doch so gut auf das Wesentliche beschränken.«
    Rule hörte das Lächeln in der Stimme seines Bruders. »Ich werde es versuchen. Hast du von Horatius an der Brücke gehört?«
    »Natürlich. Aber sein wahrer Name war nicht Horatius. Er und zwei seiner Generäle haben die etruskischen Truppen aufgehalten, bis die Brücke zerstört war, dann ist er in seiner Rüstung ins Wasser gesprungen und hat

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