Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade
aufhalten.
Benedict saß am Steuer. Arjenie auf dem Beifahrersitz. Dass sie am Zirkel teilnahm, war alles andere als ideal, aber da ihre Verbindung noch so frisch war, blieb ihnen keine andere Wahl. Benedict hatte vorgeschlagen, dass sie im Wagen bliebe und ihre Gabe nutzte, um unbemerkt zu bleiben, doch das war durch das dicke Glas nicht möglich.
Nicht dass ihr von den anderen Clans Gefahr drohte, auch wenn diese Verbindung für sie ein Schock sein würde. Nein, Benedict sorgte sich wegen Friar. Und Rule ebenso. Lily selbstverständlich auch, denn sie war ja nicht dumm. Nur stur.
Rules Wolf fuhr gern im Wagen seines Vaters. Es roch schwach nach Isen und stärker nach seinem großen Bruder und seiner nadia . Cullens Geruch war ihm wohlbekannt und beruhigte ihn, Arjenies war neu, aber so überdeckt von Benedicts, dass sie ihm schon vertraut schien.
Der Mann Rule fühlte sich weniger wohl.
Als er den Zirkel der Thronfolger einberufen hatte, hatte er Lily gebeten, ihn zu begleiten. Durch ihre Verwundung war ihre Teilnahme infrage gestellt gewesen, doch die Ybirra hatten einer Änderung des Treffpunktes nur unter der Bedingung zugestimmt, dass die Auserwählte anwesend war. Lily hatte darauf bestanden, dass es ihr durchaus möglich war – wie sie es ausdrückte – , symbolisch herumzustehen. Nur widerstrebend hatte Rule zugestimmt.
Doch jetzt, da sie von Friars Hellhörigkeit und seinem Bündnis mit ihrer Erzfeindin wussten, war die Situation nicht mehr dieselbe. Lily hatte selbst gesagt, dass Friar seine Pläne hatte ändern müssen, weil der Trank im Wasserspeicher der Nokolai nicht gewirkt hatte. Und diese Pläne könnten sehr wohl das heutige Treffen zum Ziel haben.
Dennoch saß sie nun hier bei ihnen im Wagen. Rule wusste, dass sie gebraucht wurde. Ohne sie würden die Ybirra wieder abfahren, und der Zirkel wäre gescheitert. Dann müssten sie die Verhandlungen von Neuem beginnen.
Trotzdem hatte er heute Morgen versucht, es ihr auszureden. Er hatte ihr gesagt, dass ihre Anwesenheit die Gefahr für ihn erhöhen würde. Normalerweise, das wusste er, war sie reaktionsschnell, doch im Moment war sie beeinträchtigt. Wenn sie angegriffen würden, müsste er sich um ihre Sicherheit kümmern, nicht um seine. Sie hatte ihn lange angesehen, sich dann vorgebeugt und ihm einen leichten Kuss gegeben. »Guter Versuch«, hatte sie gesagt. »Hilfst du mir mal mit diesem blöden Ärmel, bitte?«
Seine sture Liebste sprach gerade am Telefon mit Aaron Gray von der FBI -Außenstelle. Nachdem sie angeschossen worden war, hatte sie alle ihre offenen Fälle übergeben müssen. Einen davon hatte Gray bekommen – den Diebstahl von Gadolinium.
Lily glaubte, dass Friar dahintersteckte. Doch das musste erst bewiesen werden.
Was immer Friar plante, es war etwas Großes. Arjenie hatte eine grobe Schätzung abgegeben, wie viel Gadolinium aus dem Kontrastmittel zu gewinnen war. Dazu kam noch das, was Friar sich durch Diebstahl beschafft hatte. Das dürfte reichen, um mehr als vierhundert Dosen Gado herzustellen.
Das Problem war, dass Gado durch Injektion verabreicht werden musste. Es wirkte weder oral noch äußerlich. Rule bezweifelte sehr, dass Friar alle Lupi einzeln zu fangen gedachte, um ihnen Gado zu spritzen, in großen Gruppen wäre es jedoch unmöglich durchzuführen.
Aber Friar hatte Dya. War Arjenies Schwester in der Lage, einen Trank herzustellen, damit Gado auch oral wirkte? War es das, was Friar in den Wassertank der Nokolai hatte schütten wollen?
Diese Fragen hatte Lily Arjenie gestern Abend gestellt, doch leider wusste sie keine Antwort darauf. Laut Lily wurde dieser Mangel an Wissen mit sehr viel mentalem Fachgefasel über die Unterschiede zwischen Zaubertränken und anderen magischen Mitteln ausgedrückt, woraufhin ein Exkurs über ihre Theorie folgte, warum Gado so wirkte, wie es wirkte. Lily behauptete, dass dieses Fachgefasel schuld an ihren Kopfschmerzen war. »Es ist, als würde man sich Cullen intravenös spritzen«, hatte sie gesagt.
Da die Kopfschmerzen genau wie das letzte Mal vierzehn Minuten nachdem sie mit Arjenie Kontakt aufgenommen hatte, aufgetreten waren, war Rule anderer Ansicht. Und Lily ebenfalls, egal wie gern sie die Ursache woanders gesehen hätte. Länger als vierzehn Minuten hielt Lily offenbar nicht aus.
»Na gut«, sagte Lily. »Halten Sie mich auf dem Laufenden.« Sie legte auf und zog ein Gesicht. »Frustrierend. Ich werde ihm eine SMS mit den Infos schicken, über die ich nicht
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